LOOM LIGHT - Ein Märchen das es nicht mehr gibt
Mehr über Loom Light
- Genre:
- Dark Wave/Gothic/Pop
- Label:
- Eigenproduktion
- Legenden aus dem Nirvana
- Romeo Aurel's Mondschein Prinzessin
- Panthenon Silver
- Spieglein
- Der Fluch von Schloss Montejuic
- Mary Petty Day
- Romeo & Susanne
- Mondscheinprinzessin in ewiger Schönheit
- Endloses Märchen
- Zeit
- Safira - Die Schneekönigin
- Die Schlacht um Samor
Puh, dieses Album ist nichts für schwache Nerven. LOOM LIGHT aus dem österreichischen Nachbarland mixen auf dem zweiten Teil ihrer Märchen-Trilogie die verschiedensten Elemente des Düster-Pop miteinander und setzen sich dabei stilistisch kaum Grenzen. Darin eingesclossen sind sowohl poppige, einfühlsame Momente, haufenweise Bizarres, eine gehörige Portion Schwermut und Arrangements, die selbst für diesen Bereich äußerst unkonventionell und gewöhnungsbedürftig sind - wie eigentlich der gesamte Sound dieser Platte!
"Ein Märchen das es nicht mehr gibt!" beginnt dabei noch recht leichtfüßig und poppig und schlägt trotz eines leicht übertriebenen Pathos ganz deutlich in die NDW-Kerbe. Nummern wie 'Legenden aus dem Nirvana' und 'Romeo Aurel's Mondschein Prinzessin' sind gefüllt mit plastischen Klängen im Stile der 80er und zunächst einmal gar nicht so auffällig. Erst im weiteren Verlauf wird einem deutlich wie wichtig solch auflockernder Stoff im Rahmen dieses Albums sein kann, denn nach und nach bereiten LOOM LIGHT einen finsteren Rundumschlag vor, der im knapp viertelstündigen, musikalisch kunterbunten (im übertragenen Sinne natürlich...) seinen Höhepunkt findet und einen spätestens dann für die noch ausstehende, stellenweise noch schwerer verdauliche zweite Hälfte wappnet.
Und dennoch: irgendwann springt der Funke doch über, gerade eben wegen der packenden, mystischen Atmosphäre. Der Kontrast aus komplexen Strukturen, teils sakraler Untermalung und meist betörend schönen Melodien zeigt seine Wirkung, besonders in Kompositionen wie 'Zeit' und 'Die Schlacht um Samor', die zar nicht so ausgeprägt und vielschichtig sind, dennoch aber das umfassende, weitestgehend anspruchsvolle Repertoire dieser sehr eigenwilligen Band bestens repräsentieren.
Insgesamt hat "Ein Märchen das es nicht mehr gibt!" nach zwiespältigen Anfangsgedanken einen äußerst positiven Eindruck hinterlassen. Manche Aspekte des hier vorgestellten Bandsounds sind zwar äußerst gewöhnungsbedürftig, doch alles in allem hat das merkwürdige musikalisch Potpourri doch überzeugen können.
Anspieltipps: Legenden aus dem Nirvana, Die Schlacht um Samor, Romeo & Susanne
- Redakteur:
- Björn Backes