LORD BELIAL - Nocturnal Beast
Mehr über Lord Belial
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Regain Records
- Release:
- 21.11.2005
- Invocation Of The 68th Demon (Intro)
- Succubi Infernal
- Demonic Possession
- Desolate Passage
- Nocturnus
- Insufferable Rituals
- Monarchy Of Death
- Fleshbound
- Spiritual Damnation
- Indoctrination Of Human Sorrow
- DeathMarch (Outro)
Alles neu bei den Schweden von LORD BELIAL? Zumindest fallen schon beim ersten Kontakt das neue Logo und das ansprechende Cover von Kris Verwimp auf. Musikalisch ist die Scheibe aber die logische Fortsetzung des Vorgängers "The Seal Of Belial".
Man ist also noch weiter von rasenden Geschwindigkeitsausbrüchen entfernt und stampft dagegen meist doomig-schleppend durch die Eiswüste. Dazu gesellen sich aber haufenweise majestätisch anmutende Melodien, die eine melancholische Atmosphäre erschaffen. Nach dem kurzen Intro beginnt 'Succubi Infernal' dann auch gleich standesgemäß mit einer hymnenhaften Struktur. Zwischendrin spielen sich aber hervorragende klare Gitarren in den Vordergrund, die somit tolle Akzente setzen können. Ebenfalls neu im Sound der Band sind die klassischen Heavy-Metal-Einflüsse, die sich insbesondere bei den Gitarrensoli bemerkbar machen. Das alles rückt LORD BELIAL vor allem in die Nähe von AMON AMARTH, die ebenfalls für ihre Midtemposongs berühmt sind.
Und mit 'Demonic Possession' rollt das erste Highlight des Albums schon an dritter Stelle heran. Die klaren Gitarren in Verbindung mit kurzen schnelleren Passagen sorgen für eine kühle, trostlose Stimmung, was durch den vorzüglichen Gesang von Bandleader Thomas Backelin noch verstärkt wird. Übrigens sind die weiblichen Gastvocals mittlerweile wieder verschwunden, was zu einer bösartigeren und intensiveren Atmosphäre führt. Auch Keyboardexperimente sucht man vergebens, was ich sehr begrüße, da der Sound so nicht verwässert wird, sondern stets greifbar bleibt.
Man könnte lediglich bemängeln, dass das Album nicht wirklich abwechslungsreich ist, sondern die Songs alle recht ähnlich aufgebaut sind. Andererseits war das wahrscheinlich so gewollt, wie überhaupt die Songs sehr geradlinig und einfach geraten sind. So erhält "Nocturnal Beast" ein grimmiges Gesicht und hält einen über die gesamte Spielzeit gefangen. Zum Ende gibt es mit dem erhabenen 'Indoctrination Of Human Sorrow' dann noch den ultimativen Rausschmeißer, der mit traumhaft schönen Melodien glänzen kann.
Die Schweden haben ihren Sound also verfeinert, die Melodien stehen noch deutlicher im Vordergrund und das Tempo wurde nochmals merklich gedrosselt. Fans von klirrender Black-Metal-Raserei werden wohl nicht warm werden mit diesem Album, aber wer auf schleppende Hymnen und Bands wie AMON AMARTH oder PRIMORDIAL steht, der sollte diese stets unterbewertete Band dringend antesten.
Anspieltipps: Demonic Passage, Indoctrination Of Human Sorrow
- Redakteur:
- Kilian Fried