LORD BELIAL - The Seal Of Belial
Mehr über Lord Belial
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Regain
- Release:
- 13.09.2004
- Prolusio: Acies Sigillum
- Sons Of Belial
- Chariot Of Fire
- Abysmal Hate
- Legio Inferi
- Mark Of The Beast
- Armageddon Revelation
- Scythe Of Death
Satan, Mephisto, Beelzebub - der Teufel hat viele Namen. Der höllisch-heiße "Underground-and-below"-Beherrscher hört sogar auf "Belial"... Tätärätätä - das macht die Überleitung zu LORD BELIAL echt einfach. Die vier Musiker geistern nun schon seit mehr als zehn Jahren in der Black-Metal-Szene herum, doch zu mehr als einem Insidertipp hat es für die Schweden bisher nicht gereicht. Ob sich das mit dem inzwischen fünften Album namens "The Seals Of Belial" ändert? Fraglich.
Das fängt beim Cover an. Käme ich als Fan in einen Plattenladen, ich würde auf dem Bild beim groben Angucken nichts erkennen außer einem wilden Gemisch aus Grau-Weiß-Dunkelbraun-Schwarz, das charakteristische Logo von LORD BELIAL geht in dieser Kleckselei völlig unter. Falls ich nun durch Zufall doch in die CD hören würde: Was machen diese Schweden anders als ihre Kollegen? Die Band um die Brüder Thomas und Anders Backelin versucht seit ihrer ersten Scheibe "Kiss The Goat" melodischer als die meisten anderen Black-Metal-Bands zu klingen. Das gelingt LORD BELIAL auch auf "The Seals Of Belial" mühelos, leckere Melodiebögen zaubern Eisfeeling und nordische Bosheit in die heimische Anlage. Keyboards der Marke "Sanft, nicht nervend" sorgen für die nötige Atmosphäre im Hintergrund. Ab und zu preschen die adligen Herrschaften auch mal nach vorn, doch ihre Stärke liegt eindeutig im majestätischen Midtempo. Besonders hymnische Stücke der Marke 'Armageddon Revelation' oder 'Mark Of The Beast' sind echte Moshkiller und glänzen durch ihre druckvolle Produktion unter der Oberaufsicht von KING DIAMONDs Andy La Rocque: Kauft euch dazu ein Schwert, trinkt Met und keift im Takt mit LORD BELIAL-Kreischer Thomas Backelin! Gänzlich zünden will die 47-Minuten-Platte trotzdem nicht - es ist eben ein strategischer Fehler, die schwächsten Tracks 'Prolusio: Acies Sigillum', 'Sons Of Belial' und 'Scythe Of Death' am Anfang und am Ende zu platzieren ...
Dennoch ist "The Seals Of Belial" ein durchaus korrektes Black-Metal-Scheibchen geworden. Leute, die den Verlust von IMMORTAL immer noch nicht verschmerzt haben und auf solche Alben wie "At The Heart Of Winter" abgehen, bekommen hier ähnlich melodisches Material in die Ohren gestopft. Und der Rest der Schwarzkittel-Gemeinde stellt sich folgende Frage: Höre ich lieber rauen DARKTHRONE-Sound - dann ist die aktuelle LORD BELIAL-CD nur als Bierdeckel zu gebrauchen. Doch wer Melodien UND eisige Finsternis mag - der liegt bei LORD BELIAL definitiv richtig.
Anspieltipps: Chariot Of Fire, Mark Of The Beast, Armageddon Revelation
- Redakteur:
- Henri Kramer