LOVE BüLOW, THE - So weit
Mehr über Love Bülow, The
- Genre:
- Pop / Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Mam Records (H'ART)'Art
- Release:
- 05.10.2012
- Nie mehr
- Wieder zurück
- So weit
- Wahrheit in Person
- Ein wie keine
- Musik
- 60s
- Nochmal
- Was bleibt?
- Das bleibt
- Jetzt!
- Keine Zeit
- Motor
Intelligenter Deutschrock.
Man stelle sich einfach einmal vor, bei SUCH A SURGE würden die harten Gitarren herausfallen, die Musik wäre nicht ganz so bissig, die Texte nicht ganz so krritisch und die Grundstimmung ein wenig gelassener, wenngleich nicht weniger ernsthaft. Hat man diesen Gedanken verankert, kann man sich recht gut in die musikalische Materie von THE LOVE BÖLOW hineindenken, die unlängst einen Popularitätsschub durch die Teilnahme am Bundesvision Song Contest erzielen konnten. Die Band aus Mecklenburg-Vorpommern mischt emotionale, nicht selten nachdenklich-kritische Texte mit leichten Rock-Gitarren, Sprechgesang und eher massenkompatiblen Pop-Melodien, fährt auf dieser Schiene jedoch weitestgehend souverän. Kein Pathos, keine Schnulzen und schon gar keine Anbiederung - selbst wenn die Musik auf der neuen Scheibe "So weit" durchaus das Zeug hat, die breite Masse zu erobern, wird hier keine einzige Note darauf gtrimmt, zwingend gefällig zu sein.
Bedauernswert ist lediglich, dass die erste Hälfte der neuen Platte nicht allzu viel Abwechslung bietet und die Mischung aus Hip-Hop-Vocals und melodischen Bridges/Refrains irgendwann ein wenig Auflockerung benötigt. Einige kurze Interludien sorgen zwar für Entspannung, aber dennoch wäre es willkommen gewesen, mal öfter die balladeske Seite heraushängen zu lassen wie in 'Wahrheit in Person' oder doch mal einen zünftigen Rock-Beat einzustreuen, wie es später in 'Nochmal' geschieht. Die Wunderwaffe der Ostdeutschen ist die Vielzahl einprägsamer Melodien, mit denen nicht nur die erste Auskopplung 'Nie mehr', sondern auch 'Keine Zeit', 'Was bleibt?' und 'Jetzt!' ausgestattet sind. Hier ist sicherlich noch Potenzial für den einen oder anderen zweistelligen Single-Chart-Rang. Doch THE LOVE BÜLOW sollten aufpassen, denn auf Dauer muss man die angedeutete Experimentierfreude weiter durchsetzen, um sich nicht weiter festzufahren. Bis dahin können die Herren auf ein anständiges, teils sogar richtig starkes Debüt zurückschauen, das vielleicht nicht mit harten Gitarren glänzt, dafür aber mit intelligentem, gutem Songwriting.
Anspieltipps: Nie mehr, Keine Zeit, Was bleibt?
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes