LUCID DREAMING - The Chronicles Part II
Mehr über Lucid Dreaming
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- STF Records
- Release:
- 15.09.2017
- Introduction
- Who Am I
- Morva's Marshes
- Man Of The Land
- Cantrevs Of Prydain
- Judgement Day
- Temptation
- The Fate Of Fools
- My Land Of Pain
- Summer's End
Underground-Metal-Oper.
"Nur ein Konzeptalbum ist ein gutes Album". Mit diesem Claim wird so mancher Musikliebhaber Schwierigkeiten haben, während insbesondere in der Progszene Konzeptalben bei vielen als das Nonplusultra künstlerischen Outputs erachten. Das Zitat stammt allerdings von einem Musiker, dessen Wurzeln im Melodic Power Metal liegen und der mit seinem Projekt LUCID DREAMING - wie überraschend - Konzeptalben veröffentlicht. "The Chronicles Part II" setzt erzählerisch die Arbeit des ersten Teils fort und kann erneut mit einer ansehnlichen Besetzung punkten (u.a. Jutta Weinhold, IRONSWORDs Tann und Bandkollege Dragutin Kremenovic).
Wer beim Genre Melodic Power Metal in Kombination mit Konzeptalbum und Gastmusikern an AVANTASIA denkt, liegt stilistisch sicher nicht falsch. Bei der Qualität des Materials muss sich ELVENPATH-Gitarrist Till Oberboßel, der Schöpfer von LUCID DREAMING, aber nicht verstecken und viele Songs können mit denen aus Sammets Werk mithalten. Im Gegensatz zum Spätwerk aus eben jenem Hause liegt der Fokus der "Chronicles"-Reihe jedoch klar auf der klassischen Metal-Besetzung, denn auf bombastischen Orchester-Arrangements. Das macht die ganze Produktion deutlich runder, als man es bei vielen Nachwuchs-Projekten dieser Art schon hören musste, die naturgemäß mit deutlich kleineren Budgets arbeiten müssen und sich deshalb gerne etwas übernehmen. Ich möchte behaupten, dass niemand mit der Stirn runzeln würde, wenn die Promo aus dem Hause Nuclear Blast gekommen wäre und nicht von einem Underground-Label wie STF.
Wenn es hörtechnisch einen Unterschied von Konzeptalben und "normalen" Alben gibt, dann liegt er meiner Meinung nach im höheren Anspruch an einen gewissen Fluss, den das Konzeptalbum einfach haben muss. Auch in dieser Disziplin kann LUCID DREAMING punkten, weil sich kurzweiliges Songwriting und Einsatz der Gastmusiker die Klinke in die Hand geben. Außerdem fällt hier auf, mit wie wenig Kitsch so ein Melodic-Power-Metal-Album eigentlich auskommen kann, wenn man denn will. Der Faustfaktor ist gerade deswegen deutlich vorhanden, weil fast jede Nummer ohne Ende drückt.
Insgesamt macht "The Chronicles Part II" eine richtig gute Figur und wenn auf 'Judgetment Day' oder 'Cantrevs Of Prydain' Michael Kiske singen würde, wäre LUCID DREAMING schon längst durch die Decke gegangen. Klare Kaufempfehlung also für Anhänger von Euro Power Metal, die sich vom Begriff des Konzeptalbums nicht fehlleiten lassen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher