LUKATHER, STEVE - Transition
Mehr über Lukather, Steve
- Genre:
- Rock / Bluesrock / Pop
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mascot (Rough Trade)
- Release:
- 18.01.2013
- Judgement Day
- Creep Motel
- Once Again
- Right The Wrong
- Transition
- Last Man Standing
- Do I Stand Alone
- Rest Of The World
- Smile
Mit sich und seiner Musik im Reinen
Wer den Namen Steve Lukather hört, denkt unweigerlich an TOTO. Sein kreativer Output ist aber so groß, dass er mit "Transition" bereits sein achtes Solo-Album auftischt. Wie man in zahlreichen Interviews erfahren hat, steht der Titel "Transition" vor allem für Veränderungen in seinem persönlichen Leben. Dass er hier also versucht, Schicksalsschläge zu verarbeiten und dadurch ein fröhlicherer Mensch geworden ist, nimmt man ihm beim Hören gerne ab. Denn die neun Songs von "Transition" sind deutlich positiver in ihrer Stimmung als man es auf seinem letzten Album "All's Well That Ends Well" noch gehört hat.
Doch Steve Lukather wäre nicht STEVE LUKATHER, wenn auch nur ein Song dem anderen gleichen würde. Im Stil-Potpourri hört man neben Rock und Fusion auch Blues und kleine Weltmusik-Einflüsse heraus, so dass "Transition" insgesamt deutlicher weniger nach AOR tönt als die Musik von TOTO. Was aber kein Nachteil sein soll, denn insbesondere mit dem Opener 'Judgement Day' haben wir es mit dem besten Song zu tun, denn Mr. Lukather seit langer Zeit geschrieben hat. Trotzdem fallen die anderen Songs nicht stark gegen diese Nummer ab, ist er doch ein durchweg begnadeter Songwriter.
Was uns direkt zur nächsten Stärke von "Transition" führt. Oft veröffentlichen Gitarristen Soloalben, weil sie sich in ihren Hauptbands nicht genug austoben können. Vordergründiges Griffbrett-Onanieren hat STEVE LUKATHER nicht nötig, auch wenn er auf seiner Music-Man-Signature-Gitarre viele Kollegen alt aussehen lässt. Stattdessen schreibt er lieber knackige Songs mit intelligenten Arrangements, in denen er zeigen kann, dass die wahre Klasse eines Gitarristen in der Zurückhaltung liegt. Und natürlich ist der stilistische Tausendsassa ein ebenso guter Sänger, was auch die ruhigen, poppigen Nummern auf "Transition" nicht zu Lückenfüllern werden lässt.
Mehr als Lückenfüller sind auch die Gäste, die STEVE LUKATHER im Studio um sich geschart hat. Unter anderem haben Lee Sklar (b), Billy Cobham (dr), Nathan East (b) und Chad Smith (dr) ihre Parts für "Transition" eingespielt.
Ungewöhnlich ist die Musik von "Transition" also nicht, aber vielleicht ein gutes Stück zurück zu seinen Wurzeln. Das zeigt sich auch daran, dass die Produktion im Vergleich zu vorherigen Solo-Scheiben drastisch vereinfacht wurde. Welcher Gitarrist, der etwas auf sich hält, spielt seinen Eierschneider denn direkt in den Amp ohne für jeden Song die unterschiedlichsten Tretminen und Preamps zu benutzen? Der Songdienlichkeit hat die aktuelle Herangehensweise jedenfalls einen großen Dienst erwiesen. "Transition" besticht durch neun tolle Kompositionen, 'Judgement Day' kann gar mit älteren Meilensteinen aus dem Hause Lukather mithalten. Wollen wir für Steve Lukather hoffen, dass nicht wieder Drogenentzug und andere Zäsuren nötig sind, um ein Album wie dieses hier aufzunehmen.
Anspieltipps: 'Judgement Day', 'Transition'
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher