MAHL, NATHAN - Justify
Mehr über Mahl, Nathan
- Genre:
- Jazz Rock / Fusion
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Unicorn Records / Just For Kicks Music
- Release:
- 01.06.2014
- Tantrik Kobbler
- Deception
- It Tolls For Thee
- Spirit
- Ballad Of An Angry Man
- Justify
- Infinite Light
Viel Prog, viele Soli und trotzdem zum Einpennen.
NATHAN MAHL ist eine Band aus Kanada, die sich um Ex-CAMEL-Keyboarder und Komponist Guy LeBlanc formiert hat. Ein Blick auf die Homepage verrät, dass LeBlanc schon seit 1983 Alben unter dem Namen NATHAN MAHL, aber auch unter seinem eigenen Namen veröffentlicht. Dies bedeutet, dass dieser Musiker kein Niemand in der Prog-Landschaft ist
Das aktuelle NATHAN MAHL-Album "Justify" gehört leider zu den eher überflüssigeren Veröffentlichungen aus dem oft mit unschätzbaren Gemmen bestückten Just For Kicks-Katalog. Geboten wird weitestgehend instrumentaler, leicht jazziger Fusion-Prog mit jeder Menge Raum für allerlei Improvisation von Gitarre und Synthesizer. Leider ist dies viel zu selten in einen ansprechenden Song verpackt. Die meisten Stücke gehen los und es wird sofort über eine mehr oder weniger nichts sagende Akkordfolge gegniedelt, dann kommt ein Break, ein Tempowechsel und es wird weiter soliert. Verschnaufpausen bieten immer wieder eingeschobene, seicht-flächige Passagen. Dabei bleibt am Ende von den fünfzig Musik-Minuten selbst bei konzentriertem Kopfhörer-Hören erstaunlich wenig hängen.
Klar, alle Musiker hier verstehen ihr Handwerk (u.a. wirkt auch CAMEL-Gründungsmitglied Andrew Latimer als Gast mit) und klanglich ist das Prog as Prog can be: Orgeln, Synthies, fein ziselierte Schlagzeug-Arbeit und eben Soli in allen Farben und Formen, nur: Spannung kommt eher selten auf. Und auch wenn dann manchmal Gesang kommt, ist dieser eher blass und farblos. Wo ist hier der wütende Mann bei 'Ballad Of An Angry Man'? Und ist das überhaupt eine Ballade? Was ist die Take-Home-Message dieser Scheibe, bei der es angeblich um solch epische Themen wie den Unterschied zwischen Gut und Böse gehen soll?
Und schliesslich: Wer soll sich diese CD überhaupt kaufen, außer Die-Hard-Genre- Freaks oder beinharte Fans dieses Musikers? Ich kann dies alles nicht beantworten, es dudelt einfach alles so vor sich hin, bis am Ende 'Inifinite Light' dann doch noch mit ein paar schönen Passagen zum Träumen animieren kann. Oder bin ich eingepennt?
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Thomas Becker