MALPRACTICE - Triangular
Mehr über Malpractice
- Genre:
- Melodic Metal/Progressive Metal
- Label:
- Spinefarm Records/ Soulfood
- Release:
- 02.05.2008
- Maze Of Inequity
- Symmetry
- Deception
- Deadline
- Platform
- Triangular
- Waves
- Fragments
Es ist immer schön zu sehen, wenn man Bands eine positive Entwicklung in Sachen kompositorischem Geschick attestieren kann. Die Finnen MALPRACTICE entdeckte ich im Jahre 2005. Seinerzeit beurteilte ich das Studioalbum "Deviations From The Flow" für ein mittlerweile eingestelltes Webzine ("Dark Tales" - R.I.P.). Gab es auf dieser Scheibe doch einige etwas zerfahren wirkende Titel zu verbuchen, so haben MALPRACTICE auf "Triangular" zumeist kompaktere, kompositorisch doch etwas stärkere Songs am Start. MALPRACTICE stehen musikalisch für eine recht eigenständige Mischung aus melodischem, kinderliederfreiem Metal, der unter anderem STRATOVARIUS-Einflüsse aufweist (ich dachte "kinderliedfrei"?! - PK) und progressiven Einflechtungen.
Mit 'Maze Of Inequity' startet diese Scheibe ausgesprochen gelungen durch. Hier stimmt alles: Die Rhythmusfraktion agiert druckvoll, das Tempo wird geschickt variiert, und die Melodieführung klingt wie aus dem Lehrbuch. Der neue Shouter Aleksi Parviainen klingt stimmlich überzeugender und ausdrucksstärker als sein Vorgänger Mika Uronen, der auf "Deviations From The Flow" sang. Parviainen bewegt sich eher in höheren Lagen, aber er übertreibt es nicht.
'Deception' knallt ungewöhnlich wuchtig aus den Boxen und weist deutliche Power-Metal-Anleihen auf. Das ausladende, aber abwechslungsreich ausfallende Instrumentalstück 'Triangular' rückt MALPRACTICE spielerisch in ein helles Licht. Empfand ich stilistische Vergleiche des Vorgängeralbums mit den Göttern DREAM THEATER in der Promo-Info seinerzeit als etwas überzogen, so muss ich jetzt sagen: An ihren Instrumenten macht MALPRACTICE so schnell keiner was vor. Leider ist 'Triangular' als Instrumentalstück mit achteinhalb Minuten Spielzeit etwas zu lang geraten, und das Stück wäre am Ende des Albums sicherlich besser platziert gewesen. Einen ausgesprochenen Ohrenschmeichler hat die Band allerdings mit 'Symmetry' am Start, der mit einfachen Mitteln und einem tollen Chorus sehr catchy daher kommt.
Stücke wie 'Deadline' oder 'Platform' ziehen ihre Energie primär aus den gelungenen Refrains, erreichen aber nicht die Qualität des grandiosen Openers 'Maze Of Inequity'. Erwähnung verdient die gelungene Gitarrenarbeit auf dieser Scheibe, die stets songdienlich ausfällt und glücklicherweise nicht in nervtötende Fiedel-Eskapaden ausartet, wie sie bei so manch anderer Melodic-Metal-Kapelle zu beobachten sind.
'Waves' ist allerdings ein schlagzeugfreier Schmachtfetzen vor dem Herrn geworden, der mir nur wenig gibt. Dieses Stück hätte man sich aus meiner Sicht auch verkneifen können, denn es fügt sich auch nicht gerade in die kompositorische Linie der übrigen Stücke ein und wirkt daher etwas deplatziert.
Anspieltipps: Maze Of Inequity, Symmetry, Deadline
- Redakteur:
- Martin Loga