MANDRAGORA SCREAM - Volturna
Mehr über Mandragora Scream
- Genre:
- Gothic Electro Pop / Gothic Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Massacre Records / Soulfood
- Release:
- 20.11.2009
- Lui
- I`m Going`Alone
- The Circus
- Deceiver
- Breakin`Down
- Killin`Game
- Blindness
- Farewell
- A Chance From Him
- The Revenant`s Eternal Love
- The Calling From Isaiah
- Bang Bang
- The Seagul`s Creed
- Fade To Grey
- Nails
- Heartbound Eve
<p class="MsoNormal">Einfallslos und halbherzig produziertes Album.</p>
Manchmal sollte man aufhören, wenn es am schönsten ist. So heißt es doch im Volksmund. Oder wie wäre es mit: Aller guten Dinge sind drei. Was haben diese Weisheiten aber mit den Italienern von MANDRAGORA SCREAM zu tun? Na ganz einfach. Sie haben das vierte Album herausgebracht und nachdem die Vorgänger nicht übel waren, ist das hier teilweise so schlecht, dass man sich ernsthaft fragen muss, warum es diese Band überhaupt (noch) gibt und warum jemand solch ein halbherzig produziertes Album kaufen sollte. Regierten in der Vergangenheit rockigen Klänge das Geschehen, so sind diese nur noch stellenweise zu erkennen und das Ganze ist vielmehr eine Melange aus Wave und Elektronik geworden, die ab und an in die Pop-Ecke schlittert. Das ist prinzipiell keinesfalls verwerflich, wenn das Resultat nur nicht so schlecht wäre.
Nach dem unspektakulären Intro 'Lui' geht es ordentlich rockig bei 'I`m Going Alone' los. Aber was bitte sehr ist das? Sängerin Morgan Lacroix startet mit einem krächzenden Gesang, der gar nicht geht. Es klingt, als ob sie nach Luft jappst und jemand möge ihr doch bitte ein Asthmaspray reichen. Sobald sie in normale Gesangslagen zurückkehrt, wird die Sache schon besser. Doch immer wieder gibt’s das fiese Röcheln, das nochmals bei 'A Chance From Him' tierisch auf die Nerven geht. Dabei hat die Sängerin eine tolle, markante Stimme, die ein wenig rauchig-verrucht klingt, was leider viel zu wenig genutzt wurde. Das wäre definitiv besser gewesen, als die vielen elektronischen Verzerrungen und das alberne Gequäke.
Die Band hat sich wohl zu stark auf die Schaffung von eingängigen Melodien konzentriert, denn das ist ihnen ganz gut gelungen. Dabei wurden überwiegend einfache Soundstrukturen genutzt, die weder neu noch kreativ sind. Das ist beispielsweise leicht bei 'Deciver' oder 'The Seagull´s Creed' festzustellen. An einigen Punkten sind Keyboardklänge stark präsent, wo es gar nicht nötig wäre, dafür dümpelt das Schlagzeug oft nur im Hintergrund herum. 'Farewell' ist ein Song, der wirklich überzeugt, die Gitarren mit den elektronischen Klängen klasse harmonieren und der Gesang stimmig ist. Dabei kommt der männliche Gesangspart besser herüber, als es bei anderen Stücken der Fall ist. Selbst an den kurzen Duettgesängen gibt es nichts zu kritisieren. Das balladeske 'Blindness' begeistert ebenfalls voll und ganz. Die stimmliche Bandbreite der Sängerin kommt wie auch bei dem ruhigen CHER-Cover 'Bang Bang' toll zur Geltung, was bei vielen anderen Songs leider nicht zu hören ist. Das Cover von 'Fade To Grey' (VISAGE) ist zwar gut gelungen, setzt aber keine nachhaltigen Akzente. Zum Abschluss ist der Ausklang genauso ruhig, wie der Einstig in das Werk war. Dafür gibt es vom Spanier Julio Alves Olivares Merino gesangliche Unterstützung. Der Klang ist teilweise ein wenig blechern, doch die Mischung aus Streichern und dem Sprechgesang von Merino und der Sängerin baut eine schön-schaurige Stimmung auf. Noch besser würde die Komposition funktionieren, wenn es nicht die schlechte englische Aussprache gäbe. Spanisch oder Italienisch hätten das Stück glatt zu einem Knaller gemacht.
Alles in allem ist das Ergebnis ziemlich dürftig. Dass die Band mehr elektronische Klänge verwendet als in der Vergangenheit, ist noch nicht einmal so schlimm. Schließlich entwickelt sich jeder weiter oder probiert andere Sachen aus. Doch viele Songs wirken wie schnell zusammengeschustert und berühren den Hörer überhaupt nicht. Könnte die Truppe nicht auf gute, vorangegangene Songs und Alben verweisen, dann möchte man glatt meinen, hier sind Anfänger am Werk.
Anspieltipps: I'm Going Alone, Blindness, Farewell, Bang Bang
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Swen Reuter