MARDUK - Panzer Divison Marduk (Re-Release)
Mehr über Marduk
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Regain Records /Soulfood
- Release:
- 09.05.2008
- Panzer Division Marduk
- Baptism By Fire
- Christraping Black Metal
- Scorched Earth
- Beast Of Prey
- Blooddawn
- 502
- Fistfucking God's Planet
- Deathride (Bonus Track)
- Todeskessel Kurland (Bonus Track)
- Fan Made Video: Panzer Division Marduk
Ich kann es ehrlich gesagt kaum glauben, dass "Panzer Division Marduk", das sechste Studioalbum der Schwarzmetaller MARDUK (die EP "Glorification" nicht mitgerechnet), mittlerweile schon fast ein Jahrzehnt auf dem Buckel hat. Schon im Erscheinungsjahr 1999 blies mich diese Scheibe völlig an die Wand. Auch in der Jetztzeit wirkt der Hochgeschwindigkeits-Black-Metal, den Legion und sein Verein auf dieser Scheibe zelebrieren, nicht minder beeindruckend. MARDUK setzten sich mit "Panzer Division Marduk" das Ziel, die kompromissloseste Band-Veröffentlichung überhaupt auf CD zu bannen. Die Scheibe sollte das "Reign In Blood"-Album des Black Metal werden, so die Vorstellung der schwedischen Combo.
Verfehlt haben MARDUK dieses Ziel keineswegs. Um mich vom Jargon her mal an das neu gestaltete CD-Cover anzulehnen: MARDUK marschieren auf "Panzer Division Marduk" auf einem musikalischen Feldzug ohne jegliche Trendanbiederungen, ohne schwülstigen Keyboard-Mist und ohne Groove-Parts. Stattdessen gibt es klirrende Gitarren, hyperschnelle Blastbeats und am Mikro einen besonders garstig keifenden Erik Hagstedt (alias Legion). Midtempo? Völlig fehl am Platze auf dieser Scheibe! Jeder Song gleicht einem gezielten Schlag mit dem Bello, wobei alle Lieder sehr eingängig klingen. Zwischen Brutalo-Stücken wie 'Baptism By Fire', 'Birds Of Prey' oder 'Blooddawn' ertönen immer wieder Klänge von Granateinschlägen, Junkers-Bombern, Kanonensalven und dergleichen mehr. Alles in allem ist "Panzer Division Marduk" ein Soundinferno, das auf der einen Seite am Stück einverbleibt zwar etwas eindimensional klingen mag, aber auf der anderen derart brachial aus den Boxen knallt, dass man sich dem Charme dieses Metzel-Werks nur schwerlich widersetzen kann.
Die nun vorliegende Neuauflage von "Panzer Division Marduk" kommt im ansprechenden Digipack inklusive eines komplett neu gestalteten, fetten Booklets mit allen Texten. Klar, da müssen natürlich wieder unzählige Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg als Bildcollagen herhalten. Ihr wisst, was ich davon halte: nämlich überhaupt nichts! Die Wiederveröffentlichung enthält zwei Bonustracks. 'Deathride' sowie das etwas dumpfer produzierte 'Todeskessel Kurland' stammen von den Aufnahmesessions zu "Panzer Division Marduk" und stehen den Highspeed-Stücken der Originalveröffentlichung in Sachen Brachialität in nichts nach. Besonders 'Todeskessel Kurland' schrotet dabei, was das Zeug hält. Der Videoclip, eine Filmcollage aus Aufnahmen des Zweiten Weltkriegs und Live-Fetzen eines MARDUK-Konzerts in schwarzweiß, wirkt dabei besonders fragwürdig. Dieser Clip wurden von einem Fan erstellt. In Sachen Sound ist festzuhalten, dass die gelungene Produktion von Peter Tägtgren durch das Re-Mastering von Magnus Devo Andersson noch ein wenig an Intensität hinzugewonnen hat.
Die Einschätzung des musikalischen Gehalts dieser Scheibe liest sich wie folgt: "Panzer Division Marduk" ist ein neuzeitlicher Klassiker des grimmigen Black Metal nordischer Prägung, den Genre-Anhänger (sofern sie die Scheibe nicht ohnehin im CD-Schrank haben) nicht verpassen sollten. Wer die Scheibe allerdings schon hat, der sollte es sich schon überlegen, ob zwei Bonustracks die erneute Anschaffung dieser Veröffentlichung rechtfertigen.
Anspieltipps: Baptism By Fire, Blooddawn, Beast Of Prey
- Redakteur:
- Martin Loga