MAX MIDSUN - Max The 1st
Mehr über Max Midsun
- Genre:
- Rock/Metal
- Label:
- Morningstar Records/Plastic Head
- Release:
- 30.10.2006
- Intro
- Midsun Royale
- The Pain
- Humanoid Pornography
- Plaguedoctor's Mask
- Max Midsun
- Humble
- Blonde
- Feeding Frenzy
- Liberator
- The Blood
MAX MIDSUN klingt eigentlich mehr nach einer Einzelperson als nach einer Band, und zwar nach einer mit einem supergroßen Ego, immerhin trägt das Debütalbum den Titel "Max The 1st". Außerdem sieht das Logo auf dem Albumcover verdächtig nach Bling-Bling und Hip-Hop aus. Aber keine Sorge, alles falsch. Hinter MAX MIDSUN verbirgt sind kein mit Goldketten behängter, selbstverliebter Rapper, sondern ein Quintett aus Norwegen, dass sich vollständig der handgemachten Rock/Metal-Musik à la QUEENS OF THE STONE AGE oder auch SYSTEM OF A DOWN verschrieben hat.
Die insgesamt elf Titel auf "Max The 1st" werden mit einem schauerlichen Intro im Stil der alten schwarz-weiß Horrorfilme eingeleitet, bevor dann sofort bei 'Midsun Royale' ordentlich in die Saiten gegriffen wird. Die Gitarren sind übrigens durchweg tiefer gestimmt, so dass die düstere Atmosphäre auch während der Lieder beibehalten werden kann. Leider heißt das auch, dass die einzelnen Stücke relativ wenig variieren. Zwar gibt es hin und wieder ein paar nette Ansätze, wie unverhoffte Tempowechsel in 'The Pain' oder das Arrangement des Album-Highlights 'Humanoid Pornography', aber generell gesprochen driftet der Silberling nach einem famosen Start langsam aber stetig in die Belanglosigkeit ab. Akute Einschlafgefahr besteht zwar nicht, dafür ist das ganze doch zu laut, aber es reißt auch nicht richtig mit. Der eigenwillige Gesang von Kim Tungvag wird mit Sicherheit auch nicht jedermanns Sache sein, auch wenn ich persönlich finde, dass die Stimme das einzige ist, das MAX MIDSUN zu etwas besonderem machen könnte. Eine nette Idee ist immerhin, dass zwischen den Liedern wieder ein paar Horrorfilm-Dialoge im Stil des Intros eingebaut werden, so dass sich diese wie ein dünner roter Faden durch "Max The 1st" ziehen.
MAX MIDSUN haben bereits einen Fuß in ihrer musikalischen Nische, doch diese müssen sie jetzt noch ein wenig tiefer graben. Auf ihrem Debüt orientieren sie sich oft viel zu stark an den großen Vorbildern, wie den bereits erwähnten SYSTEM OF A DOWN. Doch dies kann auch ziemlich in die Hose gehen, gerade der Schlusstrack 'The Blood' geht tierisch auf die Nerven. Potential haben die Norweger aber allemal, und Fans von Bands wie eben SYSTEM OF A DOWN, QUEENS OF THE STONE AGE oder auch TOOL sollten "Max The 1st" eine Chance geben, und auf alle Fälle die Augen nach einem Nachfolgewerk von MAX MIDSUN offen halten, denn vielleicht verpasst man sonst etwas ganz Großes.
Anspieltipps: Humanoid Pornography, Midsun Royale, Feeding Frenzy
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel