MIND OF DOLL - Low Life Heroes
Mehr über Mind Of Doll
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Fastball Music / Sony BMG
- Release:
- 07.11.2008
- Single Malt
- Lack Of Chance
- Marks On My Face
- Miss Pretty
- Never Rising
- No Alibi
- Pickin' Up Scum
- Sick Girl Sad Case
- Troublemaker
- Lovers
Die Vorurteile müssen dank Klischeecover erst überwunden werden, doch dann macht's Spaß.<br />
Nun endlich haben es die Finnen geschafft, im heimischen Plattenregal vertreten zu sein, denn das Debütalbum ist immerhin schon ein knappes Jahr alt. Und das wird auch höchste Zeit! Viel zu schade wäre es nämlich gewesen, diese klasse CD hierzulande der breiten Hörerschar vorzuenthalten. Obwohl einem anfänglich doch einige Zweifel kommen, dass die Platte gut sein soll, denn das Cover strotzt richtig schön vor Klischees. Wenn dann zu allem Überfluss noch Typen zu sehen sind, die glatt als "Ville Vallo für arme" durchgehen, werden die Vorurteile nicht wirklich weniger. Selbst der Pressetext tut sein Übriges dazu und erklärt voller Stolz, dass die Jungs etwas anderes tun wollen, als die Wände hochgehen oder in die Ecke pinkeln. Na ja gut, das ist zwar sehr löblich, aber noch lange keine Garantie für einen guten Sound.
Die anfänglichen Zweifel verfliegen jedoch ganz schnell, da mit den ersten Tönen klar wird, dass der erste Eindruck doch ab und an trügen kann. Die Jungs legen einen locker-flockigen Sound an den Tag, der ordentlich hart und ziemlich rotzig daherkommt. Die raue und kernige Stimme von Sänger Visa passt wie die Faust auf´s Auge. Einen Innovationspreis werden sie mit diesem Album zwar nicht gewinnen, dafür glänzen sie umso mehr mit einer Leichtigkeit, die sich durch alle Songs zieht. Das ist zwar nicht schlecht, doch damit fehlen der Platte hier und da ein paar Ecken und Kanten, um im Gedächtnis zu bleiben, denn so schnell wie die Songs den Hörer begeistern, so schnell sind sie auch wieder weg. Dafür taugt die Scheibe definitiv für jede Party, bei der Lieder wie 'Miss Pretty' oder 'No Alibi' niemanden kalt lassen dürften. Von den schnelleren Stücken bleibt einzig 'Marks On My Face' durch seinen prägnanten Refrain besser im Kopf hängen.
Etwas gemächlicher im Tempo, dennoch nicht weniger interessant, rocken die beiden Stücke 'Sick Girl Sad Case' und 'Troublemaker'. Die bis dahin vorherrschende Geradlinigkeit in den Songs ist hier gewichen und sie werden mit dem eindringlichen Refrain zu den Ohrwürmern der Platte. Zum Ende zeigen sich die Finnen von ihrer ruhigen Seite und präsentieren mit 'Lovers' eine Ballade, die jetzt nicht so spannend ist, dafür sehr authentisch von dem Vierer interpretiert wird.
Bedenkt man, dass die Musiker durchweg noch recht jung sind und sie ihr erstes Album präsentieren, dann können sie für diese beachtliche Leistung nur beglückwünscht werden. In ihnen schlummert ein ordentliches Potenzial, das, wenn es zukünftig ordentlich genutzt wird, noch viele interessante Songs hervorbringen wird. Selbst jetzt können sich von diesem Album andere Kollegen eine Scheibe abschneiden, die nach dem zweiten oder dritten Album noch lange nicht mit solch glanzvoller Qualität überzeugen können.
Anspieltipps: Marks On My Face, No Alibi, Troublemaker
- Redakteur:
- Swen Reuter