MONSTER TRUCK - Sittin' Heavy
Mehr über Monster Truck
- Genre:
- Rock / Southern Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mascot Records
- Release:
- 19.02.2016
- Why Are You Not Rocking?
- Don't Tell Me How To Live
- She's A Witch
- For The People
- Black Forest
- Another Man's Shoes
- Things Get Better
- The Enforcer
- To The Flame
- New Soul
- Enjoy The Time
Tolles Zweitwerk der Southern-Rock-Hoffnung aus Kanada
Wenn eine junge Band öffentlich in Interviews von Slash gelobt wird, dann will das schon etwas heißen. Immerhin ist der Gitarrist von GUNS'N'ROSES so etwas wie ein Säulenheiliger des Rock'n'Roll und ansonsten auch eher recht sparsam mit öffentlichem Lob für andere Musiker. Anders sieht die Sache aber bei den Kanadiern MONSTER TRUCK aus, die Slash auf dessen expliziten Wunsch hin sogar auf seiner letzten Headliner-Tour durch Europa supporten durften und die er in Interviews gerne als eine der "wenigen wirklich bodenständigen Rock’n’Roll Bands" bezeichnet. Inzwischen hat das Quartett aus Hamilton im Bundesstaat Ontario mit "Sittin' Heavy" bereits seinen zweiten Longplayer am Start.
Musikalisch setzen die Vier dabei wie bereits auf dem Debüt "Furiosity" auf eine Mischung aus Southern Rock, Blues und klassischem Hard Rock, wobei die Jungs ganz besonders ihre Vorliebe für die Genre-Väter LYNYRD SKYNYRD nicht verleugnen können. Aber auch die Briten DEEP PURPLE werden wohl eine große Rolle bei der musikalischen Entwicklung der Kanadier gespielt haben, denn gerade das Spiel von Keyboarder Brandon Bliss erinnert nicht selten an den großen Jon Lord. Gerade die Doppelung der Gitarren-Riffs mit dem Keyboard ist eines der Markenzeichen der Briten, das man aus Klassikern wie 'Smoke On The Water' kennt und das auch auf "Sittin' Heavy" vermehrt Verwendung findet.
Eröffnet wird der Silberling standesgemäß mit dem starken 'Why Are You Not Rocking?'. Der Titel ist hier Programm, was sich vor allem in den groovigen Drums und den tollen Riffs von Gitarrist Jeremy Widerman widerspiegelt. Abgerundet wird der Track von einer tollen Hookline und markiert so direkt einen ersten Höhepunkt des Longplayers. Aber auch mit den folgenden Songs hält das Quartett das hohe Niveau und serviert einen tollen Rocker nach dem anderen. Ganz besonders stechen dabei die grandiose erste Single 'Don't Tell Me How To Live', das groovige 'Another Man's Shoes' und 'We The People' heraus, wobei gerade beim zuletzt genannten Song noch einmal der Südstaaten-Einfluss ganz klar durchscheint. So gut die erste Hälfte der Scheibe damit auch ist, in der zweiten Halbzeit schleichen sich aber leider auch einige Durchhänger ein. Zwar liefern die Jungs hinten raus mit 'Things Get Better' und 'The Enforcer' noch einmal zwei wirklich starke Nummern ab, dem stehen aber eben auch schwächere Songs wie 'To The Flame', 'New Soul' oder das abschließende 'Enjoy The Time' gegenüber. Auffällig ist dabei, dass das Songwriting der Kanadier immer dann leidet, wenn sie ruhiger und balladesker zu Werke gehen. Die Jungs fühlen sich einfach in rockigen Gefilden am wohlsten und das hört man der Scheibe auch in jeder Sekunde an.
Insgesamt betrachten können die genannten Kritikpunkte den positiven Eindruck von "Sittin' Heavy" aber nicht schmälern. Die vier Musiker liefern auf ihrem Zweitwerk eine explosive Mischung aus LYNYRD SKYNYRD und DEEP PURPLE, die einfach jede Menge Spaß macht. Wer sich auch nur im entferntesten für Hard Rock oder Southern Rock interessiert, der sollte hier definitiv mal reinhören, denn ich bin mir sicher, dass wir von den Kanadiern in Zukunft noch viel hören werden. Ohne die Durchhänger zum Ende hin schaffen die Jungs bei der nächsten Platte dann auch den Sprung über die 8-Punkte-Marke.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs