MOROWE - Peklo.Labirynty.Diably
Mehr über Morowe
- Genre:
- Post-Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Witching Hour Productions
- Release:
- 01.06.2010
- Wstep
- Komenda
- Tylko pieklo, labirynty i diably
- Czas trwanie zatrzymac
- Jego oblicza
- Gleboko pod ziemia
- Wezowa korona
- Zakonczenie
Stimmige Klänge aus einem breiten Black(ish)-Metal-Spektrum.
Die Polen von MOROWE spielen offenbar Post-Black-Metal. Wie jedes Genre, das in den Postkasten geworfen wird sicherlich wieder ein kontroverses Label und obendrein eine Etiquette, mit der ich eher wenig Umgang oder Erfahrung habe, hält man einmalige Schnupperaktionen mit KRALLICE einmal außen vor. Belassen wir es dabei, den Stil der Band als Black Metal progressiver Schiene abzutun, denn hinterließ die Musik zumindest bei mir einen derartigen Eindruck. Schwarz im Kern, relativ gesehen unkonventionell in der Durchführung und dadurch auch ab und an allgemein extrem statt nur schwarz.
Sehr stimmig ist das spacige, sphärische Intro 'Wstęp', das auch bei DARKSPACE passend als Einleitung dienen könnte und den grundlegenden kosmischen Flair von "Piekło.Labirynty.Diabły" festsetzen. Gleichmütig, teilnahmslos, aber dadurch auch bedrohlich und unergründlich. Mit 'Komenda' startet das Album ruckzuck durch. Ein doomiger Beginn gefolgt von einer disharmonischen, tritonale Black-Metal-Attacke. Wachrüttelnder, gequälter Gesang mit leicht inhumaner Note, spärlichem, aber wirksamen Effekteinsatz und monströsen Growl-Tendenzen (in den nachfolgenden Tracks noch mehr ausgeprägt). Typischer Schwarzmetall in Textur, aber nicht Geschwindigkeit, so hält sich das Tempo konstant im mittleren Bereich. Rhythmusbetont statt stumpf geblastet, dies gilt im Großen und Ganzen auf Albumlänge. Die Gitarren sägen scharf, hart und auf diese typische rostig-frostigen Art und Weise, wie sie wohl schon fast als Black-Metal-Klischee angesehen werden kann, aber immer noch im Genrekontext ihre Wirksamkeit entfaltet.
MOROWEs Genreouting mag irreführend sein, denn bei aller Moderne und zaghaftem Spartenübergriff rockt die Scheibe an überraschend vielen Stellen ziemlich derb nach vorne (Paradebeispiel 'Tylko Pieklo, Labirynty I Diably'). Beinahe schon rockige Riffs und Rhythmen wie sie beispielsweise sich weniger seriös vermarktende Bands wie CARPATHIAN FOREST einsetzen, durchmengt mit growligen Blackened-Death-Parts (das schwere Riffing auf 'Jego Oblicza') und einem wie erwähnt proggigen, leicht abgehobenen Stil, weit entfernt von der Psychodelik einer Band wie etwa ORANSSI PAZUZU, aber dennoch da. Die Tracks sind im Schnitt eher länger, wenn auch nicht überlang (6-7 Minuten) und obwohl sich manchmal Monotonie einschleicht ('Czas Trwania Zatrzymac' hätte ruhig etwas gekürzt werden können, da sich gegen Ende hin außer einer spärlichen Sologitarre nicht mehr viel am Grundmotiv ändert. Aber gut, langgezogenere Arrangements rechtfertigen wohl den Poststempel.), so kann MOROWE metallisches Durchschlagsvermögen, interessante Melodiespielchen und Atmosphäre recht gekonnt zu Albenform verschweißen.
Wirkliche Blastattacken gibt es bei 'Jego Oblicza' und 'Głęboko Pod Ziemią', doch bleiben MOROWE ihren rockigen Neigungen treu, wenn der Wall-Of-Sound dann zur Mitte hin in fassbarere Schwerkraft übergeht. Hier lauern auch wieder einige saftige Headbangmomente auf den Hörer, unterlegt mit stimmigen, durchdachten, aber nicht zu elaborierten Melodiespielchen.
Eine gut abgerundete Platte mit einem konsistenten Sound, der funzt und interessant sowie eigenständig rüberkommt ohne gezwungen progressiv oder experimentell (ganz zu schweigen Post-ig) zu wirken. Schwarz-oide Extreme Metal-Musik mit leichtem Space-Flair, einigen konventionell fetten Momenten, stimmiger Textur und weitgehender innerer Kohärenz. Bescheidener eigener Verbesserungsvorschlag: Noch mehr Lametta für die ausgedehnteren Momente, dann lassen sich auch spärlich auftretende Ermüdungserscheinungen tilgen. Für alle, die ihr Augenmerk bei dieser Art von Metal eher auf das Schallwand-Element legen, sollte die Dosierung allerdings genau richtig liegen.
Anspieltipps: Tylko Piekło, Labirynty I Diabły, Komenda, Jego Oblicza
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Daniel Wimmer