MORTAL REMAINS - Next Level
Mehr über Mortal Remains
- Genre:
- Death/Thrash
- Label:
- Eigenproduktion
- Here We Are
- Next Level
- My Revenge
- Wake Up Horror
- Scars Of Life
- Conscience
- Hatred
- Respect
- Dying Inside
- In The Line Of Fire
Nicht vitale, sondern sterbliche Überreste gibt es aus Wuppertal auf den Plattenteller serviert.
Nachdem der ebenfalls in Eigenregie verfasste Erstling den Kollegen Voigtländer amtlich aus den Latschen geschossen hatte, habe ich dieses Mal das Vergnügen, mich zehn Mal akustisch plattwalzen zu lassen.
Die drei Jungs und das Mädel zelebrieren im Prinzip nichts weiteres als puren Stahl, und "Next Level" - passender Titel, übrigens - hört man zu jeder Sekunde Spielfreude pur an. Da geht's, gerade in der Klampfen-Ecke, auch gerne mal bei Soloeinlagen auf traditionell-schwermetallische Pfade, so wie überhaupt die Gitarren nebst amtlichen Riffpfunden ebenso mächtige Melodiebögen braten. Muss man da Vergleiche nennen? Nun gut, IRON MAIDEN waren mal da, aber so soll das auch sein. PANTERA haben ihre Spuren hinterlassen, aber besonders auch das klassische Dresch-Genre. Hin und wieder fühle ich mich auch an die Räudigkeit alter ARCH ENEMY-Scheiben erinnert, beispielsweise beim ohnehin toll melodischen 'My Revenge'.
Das Schönste an MORTAL REMAINS ist allerdings, dass sie stets eine amtlich dreckige Melange aus ihrer Lieblingsmucke, ihren Vorbildern und Einflüssen zaubern. Das klingt nie aufgesetzt, konzipiert oder kalkuliert, sondern mit ordentlich Power aus dem Bauch heraus. Neben dem guten Zusammenspiel zwischen Bass und Klampfe (bei nur einer Gitarre umso wichtiger) und dem teils schön verspieltem Drumming sticht natürlich auch Frontfrau Corinna mit ihrem aggressiven, heiseren Gekeife hervor. Erinnert manchmal (natürlich?) an HOLY MOSES-Sabina, aber es gibt weiß Gott schlechtere Referenzen.
Unterm' Strich eine Platte, die 36 Minuten lang frisch, unverbraucht und stets mit voller Kraft nach vorne tönt. Langweilig ist hier nix, weil die Jungs spannende Songs schreiben können und gekonnt mit dem Tempo jonglieren. Die eingeflochtenen Melodien lockern das Gesamtbild noch auf, und im flotten Thrash-Galopp macht MORTAL REMAINS auch niemand was vor. Ich würde mir noch ein paar mehr Akzente beim reinen Riffing auf der Klampfe wünschen und außerdem mal ausprobieren, wie Corinna mit ein paar Effekten klingt, um noch mehr Abwechslung reinzubringen, aber das sind nur persönliche Verbesserungsvorschläge, welche die Klasse von "Next Level" in keiner Weise schmälern.
Jetzt fehlt nur noch ein Label zum Glück, und spätestens mit der dritten Scheibe sollten das Quartett unter die Fittiche kommen. Hoffe ich. Bis dahin am besten mal auf der Homepage vorbeischauen!
Anspieltipps: Next Level, My Revenge, Dying Inside
- Redakteur:
- Rouven Dorn