MUCC - Zekuu
Mehr über Mucc
- Genre:
- Rock/Metal
- Label:
- Gan-Shin/Universal
- Release:
- 19.05.2006
- Shinsou
- Bouzenjlshitsu
- Waga Arubeki Basho
- Shogyo Shisoukyou Jidai Koushikyoku
- Hikanshugisha Ga Warau
- Shi Shite Katamari
- Soushin No Koe
- 1979
- Nageki Dori To Doukebito
- Kono Sen To Sora
- Kugatsu Mikka No Kokuin
- Ranchu
- Hakanakutomo (Bonus Track)
- Ieji (Bonus Track)
Weihnachten für alle MUCC-Fans. Parallel zum aktuellen Album "6" wurden mit "Homurauta" und "Zekuu" die 2002er bzw. 2003er Werke der Japaner über das Berliner Visual-Kei-Spezialisten-Label Gan-Shin erstmalig in Europa zugänglich gemacht, so dass man die musikalische Entwicklung der Band nun ganz bequem (und ohne horrende Importpreise zahlen zu müssen) nachvollziehen kann. Und das lohnt sich durchaus, denn das Quartett hatte auch auf diesen Platten schon einiges zu sagen. Das vorliegende "Zekuu" ist dabei noch etwas rauer als beispielsweise sein direkter Nachfolger "Kuchiki No Tou" und braucht deshalb ein paar Extradurchläufe, bevor es zündet, belohnt dann aber für die investierte Geduld.
Auch auf diesem Silberling ist die Experimentierfreude des Vierers bereits jederzeit erkennbar. Insbesondere nach der ersten Hälfte, in der mitreißende Geradeaus-Nu-Metal/Rock-Hits abgefeuert werden, trumpfen die Jungs mit herrlich unkonventionellem Songwriting auf, das Tracks wie das düstere 'Soushin No Koe', den abwechslungsreichen Klopper 'Kono Sen To Sora' und das abgedrehte '1979' ungefähr so kommerziell werden lässt wie VOIVOD. Sommerliche Surfgitarren duellieren sich mit fetten Riffs, Funkiges trifft auf leicht angeschrägte Noise-light-Spielereien, und kurze Swing-Einschübe werden von straighter Rock-Power weggefegt. Konstanten und alles zusammenhaltende Faktoren dieser Demonstration von Grenzenlosigkeit sind das druckvolle Drumming und natürlich Shouter Tatsuro. Seine exotischen Gesangslinien krallen sich vielleicht erst nach fünf oder sechs Runden in den Gehörgängen fest, aber von der Langzeitwirkung, die sie entwickeln, können viele (ehemalige) Ami-Megaseller nur träumen. Die coolen 'Waga Arubeki Basho', 'Shogyo Shisoukyou Jidai Koushikyoku' (feiner Uptempo-Rocker!) und 'Hikanshugisha Ga Warau' werden auch nach zwanzigmaligem Hören absolut nicht langweilig. Gleiches gilt für die gänzlich unkitschige Halbballade 'Kugatsu Mikka No Kokuin', die ständig eine andere Richtung einschlägt.
Das ist alles verdammt überzeugend und verfehlt nur ganz knapp die Klasse von Alben wie "Houyoku" und "Kuchiki No Tou". Offene und nicht schon völlig durch den Mainstream-Rock-Eineitsbrei geschädigte Ohren sollten sich "Zekuu" auf keinen Fall entgehen lassen. Spannende Scheibe!
Anspieltipps: Waga Arubeki Basho, Shogyo Shisoukyou Jidai Koushikyoku, Bouzenjlshitsu
- Redakteur:
- Oliver Schneider