MY LAST WHISPER - Embers Of Eden
Mehr über My Last Whisper
- Genre:
- (Progressive) Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Independent
- Release:
- 27.12.2017
- When Waters Cross
- Dark Wasteland
- Challenge The Heavens For Love
- Shadows Of The Dark
- Echoes
- Serpents
- Embers Of Eden
- The Tower Of God
- Diamond Lights
- Dark Waves
- Worn
Licht und Schatten
Noch kurz vor Ende des letzten Jahres, praktisch auf den letzten Drücker, ist "Embers Of Eden", das erste Album des Projekts MY LAST WHISPER erschienen. Die beiden beteiligten Mitglieder Jens Johansson und Kristoffer Granskog musizieren bereits seit über 10 Jahren zusammen, im Jahr 2015 entstand dann die Idee zum Projekt MY LAST WHISPER. Ursprünglich sollte eigentlich ein Demo veröffentlicht werden, aber da genügend Songmaterial vorhanden war, wurde es dann doch gleich ein Longplayer. Als Einflüsse für "Embers Of Eden" werden unter Anderem SYMPHONY X, AVANTASIA, Jorn Lande und LOST HORIZON angegeben.
Die musikalische Vielfalt des schwedischen Duos wird auch gleich beim Opener 'When Waters Cross' deutlich. Der Song ist größtenteils eher getragen, zeigt aber schon einige Facetten der variablen Stimme von Jens Johannson. Genau wie die Musik ist auch sein Gesang von verschiedenen Stilen geprägt, zwischen denen er auch während der Songs wechselt. Egal ob Falsett, gefühlvoll oder Rock-Röhre, er beherrscht alles und zeigt es auch. Auch die Musik setzt sich größtenteils aus den Stilen Power Metal, AOR und Power Balladen zusammen, wobei der dominante Stil von Song zu Song variiert.
An Abwechslung mangelt es "Embers Of Eden" also schonmal nicht und auch die Verschmelzung der verschiedenen Stile innerhalb der einzelnen Songs funktioniert recht gut. Wie im Progressive Metal üblich, gibt es natürlich viele Tempo- und Rhythmuswechsel und auch Soli finden sich zuhauf, allerdings nicht im selben Ausmaß wie bei einigen Genrekollegen. Das Hauptaugenmerk liegt hier ganz klar auf dem Gesang und den durch ihn transportierten Melodien. Zwar sitzt nicht jeder Ton immer perfekt, aber Jens versteht es, den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Interessant ist auch die Eingängigkeit und Leichtfüßigkeit der Songs, so richtig vertrackt und verfrickelt gehen die beiden Schweden eigentlich nie zu Werke. Auch Prog-Einsteiger werden so zu keiner Zeit überfordert.
Wo Licht ist, gibt es meistens auch Schatten. Auch damit kann "Embers Of Eden" dienen, angefangen beim Gesang. Moment, den habe ich doch etwas weiter oben erst gelobt. Stimmt schon, aber in so manchem Part nähert sich Jens schon verdächtig nahe meiner persönlichen Schmerzgrenze, wenn vor allem die hohen Töne sehr gepresst (um nicht zu sagen gequält) gesungen werden. Auch enthalten so ziemlich alle Tracks relativ unspektakuläre Parts, die einfach so vor sich hinplätschern ohne den jeweiligen Song aufzuwerten. Glücklicherweise handelt es sich auch hier nur um einzelne Stücke, auf die auch immer ein interessanterer Teil folgt. In voller Länge konnte mich allerdings kein Track komplett überzeugen.
Ehrlich gesagt bin ich etwas zwiegespalten, was "Embers Of Eden" angeht. Einerseits ist die Musik zwar gut gemacht, aber auf Albumlänge ist mir das Ganze dann doch etwas zu soft. Vor allem aufgrund der angegeben Einflüsse hätte ich schon mit etwas Schnellerem gerechnet. Geschwindigkeit gibt's zwar auch, jedoch immer nur kurz, dann wird schon wieder die Handbremse gezogen. Positiv finde ich vor allem den Gesang, der sehr eigenständig klingt und dem man es auch gerne verzeiht, dass nicht jeder Ton 100%ig sitzt. Andererseits bewegt sich der Gesang auch häufig verdächtig nahe an meiner Schmerzgrenze, wenn auch immer nur in einzelnen Songparts. Auch beinhaltet jeder Track auch so manchen unspektakulären Part, was den Gesamteindruck etwas trübt. Einen Blindkauf kann ich daher nicht empfehlen, ihr solltet auf jeden Fall vorher mal reinhören.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner