MYSTERIZER - The Holy War 1095
Mehr über Mysterizer
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Rockshot Records
- Release:
- 03.09.2021
- Burn Witch Burn
- King Of Kings
- Last Stand Hill
- Virus C
- Sin After Sin
- The Fountain Of Immortals
- Alea Iacta Est
- Heroes
- Dangerous Game
- The Holy War 1095
Besser arrangiert als komponiert.
Von der Metalband MYSTERIZER aus Finnland ist soeben das zweite Album "The Holy War 1095" erschienen. Mit dem Titel könnte der Erste Kreuzzug gemeint sein, aber da mir keine Texte vorliegen, kann ich das nicht mit Bestimmtheit sagen, ebenso wenig, ob die Scheibe ein Konzeptalbum ist oder nur das Titelstück von diesem Krieg handelt. MYSTERIZER ist ein Sextett mit zwei Gitarren plus Keyboard. Stilistisch kann die Gruppe am ehesten dem Power Metal deutsch-skandinavischer Tradition zugerechnet werden.
Vereinzelt ist auch ein robuster, eher traditioneller Heavy Metal vertreten, etwa beim Eröffner 'Burn Witch Burn' mit seinem starken Solo oder bedingt auch bei 'Alea Iacta Est', während bei 'Last Stand Hill' die Tasten eine leichte AOR-Schlagseite ins Spiel bringen. 'The Fountain Of Immortals' beginnt eher ruhig, nimmt mit dem Bass als Rückgrat allmählich Fahrt auf und geht in Richtung Prog Rock. Allerdings hat MYSTERIZER als Power-Metal-Truppe zwei Tendenzen, die der Musik nicht unbedingt guttun. Da ist zum einen die genretypische Neigung zu schlagerhaften Tralala-Refrains, etwa in 'King Of Kings', dem Titelstück oder dem schon genannten 'Alea Iacta Est', und zum anderen die individuelle Neigung zum Pathos, das regelmäßig durch Chöre verstärkt wird, fast das gesamte Album hindurch. Natürlich können pathetische Lieder je nach Thema völlig gerechtfertigt sein, doch hier kommt dies recht häufig vor und macht in Kombination mit der hohen, gepreßten Stimme des Sängers keine gute Figur.
MYSTERIZER ist eine jener Gruppen, denen Instrumentalmelodien regelmäßig besser gelingen als Gesangsmelodien. Besonders deutlich wird dies an 'Heroes', das einen aufgeblasenen, mit Chören überzuckerten Kehrvers aufweist, allerdings auch ein sehr starkes Leadbreak bietet. Die gekonnten Arrangements der Stücke zeigen sich unter anderem im variablen Getrommel wie auch im genau passend ausgewählten und wohldosierten Einsatz eher ungewöhnlicher Instrumente wie Geigen oder Spinett.
Damit bleibt "The Holy War 1095" unter dem Strich ein Album, dessen Liedmaterial im Kern kaum überzeugt, auch wenn es durchaus seine Stärken hat.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser