NAEVUS - Heavy Burden
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2016
Mehr über Naevus
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Meta Matter Records
- Release:
- 19.08.2016
- Heavy Burden
- Black Sun
- Naked
- Dead Summer Day
- The Whistling Tree
- Cloudless Sunstreams
- Future Footprints
- Timeless Illusion
- Dancing In The Summer Rain
- The Dwarves Revenge
- Outro
Gut Doom will Weile haben
Guter deutscher Doom kommt aus Süddeutschland. Das ist eine Weisheit, die, von wenigen Ausnahmen (DREAMING) abgesehen, stets Bestand hat. Zur süddeutschen Doomszene gehört als eine der weniger bekannten Bands auch NAEVUS, eine Band, die nun auch schon seit einem Vierteljahrhundert aktiv ist. Wobei aktiv hier natürlich durch die Doombrille gelesen werden muss, da das letzte Lebenszeichen in Tonträgerform nun auch schon wieder sieben Jahre auf dem Buckel hat. Doommühlen mahlen bekanntlich langsam, aber wenn sie mahlen, dann zermahlen sie alles. So dann auch bei "Heavy Burden", das auf voller Länge überzeugen kann.
Schön lockerer Doom Metal steht hier auf dem Programm, ohne den Zusatz Epic und trotz gelegentlicher Anklänge auch mit gutem Abstand vom Stoner Rock, gezockt von Musikern, die hörbar wissen, was sie tun. Die Riffs sind abwechslungsreich, das Drumming eine wahre Freude und voller Dynamik und dazu gibt es leicht nasalen Gesang, der weit über das hinausgeht, was im Doom sonst oft geboten wird. Ja, werte Leser, hier gibt es fein ausgearbeitete Gesangslinien, voller Details und Variationen. Das ganze wurde schön warm und druckvoll produziert und groovt so unverschämt mächtig aus den Boxen, dass man als Hörer aus dem Grinsen und bedächtigen Headbangen nicht mehr herauskommt. Ja, das hier ist Doom, aber er sorgt für gute Laune und eine entspannte Atmosphäre. 'Dancing In The Summer Rain' als Titel fasst das Gefühl von "Heavy Burden" schon ganz gut zusammen. Ein Bier aufmachen, das Leben mal Leben sein lassen und die Hektik dieser Welt gegen allerfeinsten Doom eintauschen.
Fans von deutschem Doom brauchen das Ding genauso wie all jene, die COUNT RAVEN vermissen, dem baldigen Ende BLACK SABBATHs entgegentrauern oder schlicht gute Musik mögen. Viel besser klang der deutsche Doom seit dem letzten DOOMSHINE-Album nicht und jetzt ratet mal, wo die Jungs herkommen? Richtig, auch aus Süddeutschland. Es muss an der Luft oder dem Wein liegen, dass dort solch guter Zeitlupenstahl geschmiedet wird. NAEVUS setzt sich bis auf weiteres an die Spitze der kleinen aber feinen Szene. Gehet hin und doomt, ein Jahreshighlight erwartet euch!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst