NAP - Ausgeklingt
Mehr über Nap
- Genre:
- Psychedelic Rock / Stoner Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nois-O-Lution
- Release:
- 04.10.2019
- AstroJelly
- VoiGo
- WeltraumVolker
- Ausgeklingt
- ReBoot
- ZappenDuster
- Amygdala
- TreibSand
Eigenständig, schräg, liebenswert.
NAP ist ein junges Trio aus Oldenburg und hatte bei seinem Debüt-Album im Jahr 2016 offenbar eigentlich gar nicht vor, es regulär zu veröffentlichen. Zufälle gepaart mit guten Kritiken sorgen dann in der Folge aber dafür, dass die Band zu einem Geheimtipp avanciert und die Musiker motiviert werden, auch weiterhin Output zu generieren.
Temporeich und vom Sound her spacig bis psychedelisch-krautig startet man mit 'AstroJelly' in das zweite Album; rein instrumental zudem. Bei 'VoiGo' sind hingegen von Anfang an Vocals am Start, die man wohl beim Punk Rock ausgeborgt hat. Die Gitarren werden nun deutlich härter und man bewegt sich mehr im Bereich des Stoner Rock als im Fahrwasser der traditionellen Prog-Krauter vergangener Jahrzehnte. Man hat sich eben aus den Koventionen "Ausgeklingt" und macht mehr von dem, worauf man Lust hat. Das ist vor allem dann besonders unterstützenswert, wenn das Resultat so gut klingt wie hier. Und dann ist da nach dem instrumentalen 'WeltraumVolker' plötzlich der Titeltrack und konfrontiert mich ganz unvorbereitet mit deutschsprachigem Gesang. An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich das beim ersten wohl offenbar nicht ganz so konzentrierten Hören gar nicht festgestellt habe, was wohl einerseits an der Tatsache liegt, dass sämtliche Songtexte ansonsten in Englisch verfasst sind, andererseits aber auch durch den recht dumpf abgemischten Gesang bedingt wird. 'Amygdala' klingt dann zwischen lauter Punk und Stoner fast bluesig und trägt mit Rhythmuswechseln und einem eigenwilligen Gesang zum Abwechslungsreichtum des Albums bei.
Eigenständig, manchmal etwas schräg und manchmal auch etwas schwer zugänglich - so lässt sich die Musik auf "Ausgeklingt" ganz gut beschreiben. Jetzt bloß bitte nicht den Fehler machen und diese Attribute als Kritik verstehen: Der spezielle Sound von NAP macht die Musik eben einfach einzigartig und gibt ihr gleichzeitig auch definitiv ihre Daseinsberechtigung.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst