NATHANIA - Promotion CD 2007
Mehr über Nathania
- Genre:
- Melodic Metal
- The Lost Souls
- The Fragile Body
- It's Fucking Me Up
- Immorality
Auch wenn Thailand bislang nicht wirklich als Groß-Exporteur für Heavy Metal bekannt werden konnte, dürfte dort eine sehr aktive Szene existieren. Die im Jahre 1999 gegründete Formation NATHANIA scheint jedenfalls in der Heimat bereits einen beachtlichen Status innezuhaben und konnte darüber hinaus im Jahr 2004 mit dem Debüt "Liberty Bell Rang" auch überregional für Furore sorgen.
Nach den üblichen Instabilitäten in Sachen Besetzung, die einige Monate in Anspruch genommen haben, konnte aber schlussendlich doch ein geeignetes Line-up gefunden werden. Über Live-Erfahrung verfügt die Truppe mittlerweile ebenfalls und offenbar dadurch motiviert, begaben sich die vier Jungs, zu denen sich mit Daniel Sandberg ein schwedischer Sänger gesellte, in ein Studio, um ihr neuesten Songs einzuspielen.
Beeinflusst sieht sich die Band gleichermaßen vom Melodic, aber auch vom Progressive Metal, was sich an Hand der vier auf vorliegender Scheibe enthaltenen Titel auch nachvollziehen lässt. Während man im Einstieg 'The Lost Soul' geradezu typisch europäisch - oder, noch genauer gesagt - skandinavisch inspirierten, brauchbar gespielten, wenn auch keineswegs originellen, Melodic Metal präsentiert, lässt das anschleißende 'The Fragile Body' dann sehr wohl aufhorchen, kredenzt doch die Formation hier Gitarrenarbeit in sehr edler Machart und lässt diesbezüglich an Bands wie THRESHOLD denken. In jener Nummer haben NATHANIA generell ihre stärksten Momente und auch ihre Kompetenz an den Instrumenten offenbaren die Jungs hier auf beeindruckende Art.
Während es zum Thema "Spieltechnik" generell nicht viel zu meckern gibt, muss jedoch sehr wohl angemerkt werden, dass das Komponieren noch nicht so ganz ihr Ding zu sein scheint, weil mitunter recht eigenartige und nicht wirklich harmonische Strukturen zu erkennen sind. Da aber die Tracks zumindest großteils recht stimmig und auch eingängig geworden sind, schaffen es NATHANIA trotz allem, mit dieser Vorstellung beim Zuhörer positiv in Erinnerung zu blieben.
Bloß Daniel hinkt dem Niveau seiner Komparsen immerzu hinterher. Vor allem zu den feinfühlig vorgetragenen Passagen mag sein kratzbürstiger Gesang überhaupt nicht zu passen. Erst wenn NATHANIA in Sachen Heftigkeit eine Schippe nachlegen, wie im sehr riffbetonten Track 'It's Fucking Me Up', weiß sein in diesem Fall mitunter gar dezent an den jungen James Hetfield erinnernder Gesang zu passen und auch zu gefallen.
Zusätzlich muss man dem jungen Mann auch noch ankreiden, dass er für einen Schweden einen sehr eigenartigen Akzent draufhat, der vor allem in der Abschlussnummer, dem heftigen, aber auch unspektakulären Melodic-Metal-Track 'Immorality' negativ auffällt. Sein Slang und Ausdruck versprüht dabei den Charme eines Meidlinger Hausmeisters, die ja für die Aussprache des Buchstabens L (zumindest im Osten Österreichs) berühmt-berüchtigt sind. Doch daran sollte es schlussendlich aber nicht scheitern, sich mit der Band zu beschäftigen.
Anspieltipp: The Fragile Body
- Redakteur:
- Walter Scheurer