NECRODEATH - Ton(e)s Of Hate
Mehr über Necrodeath
- Genre:
- Black Thrash
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 15.09.2003
- Mealy-Mouthed Hypocrisy
- Perseverance Pays
- The Mark Of Dr. Z
- The Flag
- Queen Of Desire
- Petition For Mercy
- Last Ton(e)s Of Hate
- Evidence From Beyond
- Bloodstain Pattern
Waren NECRODEATH bislang mit ihrem rüden Black Thrash eher der reinen Knüppelkategorie zuzuordnen, so ist Album Numero fünf - "Ton(e)s Of Hate" - doch eine gehörige Überraschung. Die Italiener gehen deutlich vielseitiger und abwechslungsreicher zu Werke als noch auf dem rüpelhaften Vorgänger "Black As Pitch" (2002), mit dem sie sich quasi selbst ein Denkmal in Sachen Aggressivität setzen konnten. Allerdings geht die neue Ausrichtung halt auch zu Lasten der Brutalität und Heftigkeit des Rundlings, so dass diese eigentlich sehr begrüßenswerte Entwicklung als nicht hundertprozentig gelungen betrachtet werden muss. Vielleicht liegt es auch nur an der nicht ganz so starken Produktion, aber nach meinem Dafürhalten wird auch etwas zu selten einfach mal rüde drauflos geknüppelt.
Versteht mich bitte nicht falsch: Ich finde es furchtbar, wenn sich eine Band ständig selbst kopiert und immer wieder ein und das selbe Album aufnimmt. NECRODEATH jedoch haben in meinen Augen eher einen Schritt zurück gemacht, denn es gibt genug Beispiele dafür, dass auch vielseitige Alben sehr brutal sein können. "Ton(e)s Of Hate" ist dies zumindest nicht immer.
Okay, dieser Rundling beinhaltet trotz allem erstklassigen Thrash/Black Metal und wenn man dieses Album für sich betrachtet ohne den Vergleich mit dem Vorgänger zu suchen, dann hinterlässt es schon einen sehr guten Eindruck, denn es gibt genug starke Seiten darauf zu entdecken. Für mich allerdings, der ich nun mal mit "Black As Pitch" und seinen so brachialen wie großartigen Knüppelattacken diese Band lieben gelernt habe, bleibt dennoch ein leicht fader Nachgeschmack.
Aber wahrscheinlich sollte man einfach akzeptieren, dass NECRODEATH anno 2003 deutlich melodischer und eingängiger klingen, dass die Jungs etwas häufiger mit gedrosseltem Tempo zu Werke gehen und sich einem weniger limitierten Stil hingeben. Dabei kamen ja immerhin auch einige richtig gute Songs heraus, wie z.B. das für die bisherigen NECRODEATH untypische 'Queen Of Desire' oder 'Evidence From Beyond', die auf "Black As Pitch" unvorstellbar gewesen wären. Und mit den rohen Wutklumpen wie DER Speedgranate 'The Flag' (mit geilem Kindereinschlafliedchen-Intro), 'Peserverance Pays' und dem Quasi-Titeltrack 'Last Ton(e)s Of Hate' hat man auch ein paar echte Brecher am Start.
Hervorheben sollte man auch noch, dass die Vocals von Flegias nach wie vor richtig klasse sind, die schon immer (bzw. seit dem "Mater Of All Evil"-Album) ein besonderes Trademark der Italiener sind und den nach wie vor ziemlich flotten Songs die Krone aufsetzen.
Somit ist eigentlich alles gesagt: Dieses Album zeigt NECRODEATH von einer überraschend abwechslungsreichen und komplexen Seite. Trotz der gesteigerten Variabilität kann "Ton(e)s Of Hate" mit dem vorherigen Werk allerdings nicht immer ganz mithalten.
Anspieltipps: Perseverance Pays, Queen Of Desire, Last Ton(e) Of Hate
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer