NEGATIVE - Sweet & Deceitful
Mehr über Negative
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Roadrunner Records / Universal
- Release:
- 02.05.2005
- Intro
- Frozen To Lose It All
- The Moment Of Our Love
- Creeping Inside
- Locked In The Dark Side
- In My Heaven
- My My 7 Hey Hey (Out Of The Blue)
- Neverending Parade
- L.A. Feeding Fire
- Until You're Mine
- About My Sorrow
- Secret Forgiveness
- Angels Won't Lie
Die Geschichte von NEGATIVE ist schon ein wenig seltsam. Seit fast einer Dekade, also nahezu parallel zum kommerziellen Durchbruch von HIM, bewähren sich diese finnischen Gothic-Rocker in den heimischen Charts und konnten mit ihrem aktuellen Release "Sweet & Deceitful" sogar die Top-Position der Rangliste entern. Im Rest der Welt bleibt die Band indes eine unbekannte Nummer, und wie ungewöhnlich das für eine Band aus eben diesem Land ist, brauche ich ja wohl nicht genauer zu erläutern.
Jetzt haben sich ausgerechnet Roadrunner Records, die ja sonst eher auf gepflegte moderne Metalsounds stehen, der Band angenommen und ihr die Möglichkeit gegeben, das neue Material auch außerhalb der Heimat zu veröffentlichen, und den Jungs so ein größeres Forum zu bieten - nicht zu vergessen natürlich, um auch die ewig lange Liste der finnischen Gothic-Rock-Bands um einen weiteren Namen zu erweitern.
Und keine Frage, NEGATIVE müssen sich ganz klar an ihren Kollegen aus dem nationalen Sektor messen, können dort aber überraschenderweise schon dicke Punkte einfahren. Klingt es bei den ersten noch ziemlich poppigen Stücken wie 'The Moment Of Our Love' und 'Locked In The Dark Side' noch so, als würden NEGATIVE sich lediglich auf die bekannten Trademarks konzentrieren und prinzipiell genau dasselbe wie HIM spielen, wagt das Sextett sich anschließend auch an andere Aufgaben ran. 'My My / Hey Hey (Out Of The Blue)' und insbesondere 'L.A. Feeding Fire' rocken so schon ziemlich gut, bei 'In My Heaven' sind die Melodien nicht so poppig ausgefallen und eine sphärische Komposition wie 'Neverending Parade' weist die typischen Schmachtfetzen aus dem Land der tausend Seen klar in die Schranken. Bei 'Until You're Mine' geht es sogar etwas in Richtung neuere SENTENCED, und das ist natürlich immer gut. Schade nur, dass man sich mit dem peinlich pathetischen 'About My Sorrow' kurz vor Ende doch noch einen Totalausfalle leistet und den soliden und guten Eindruck nicht mehr über die Ziellinie rettet.
Eines muss man nämlich festhalten: NEGATIVE haben sicher keinen besonders eigenständigen Sound, und die auf "Sweet & Deceitful" verbratenen Ideen sind sicherlich nicht die Krone der Innovation, aber da hier wenigstens ab und zu auch mal die Gitarren richtig zum Zuge kommen und die Kompositionen ebenfalls sehr gut geworden sind, dürfen Fans die Scheibe gerne als Alternative abgreifen. Die Tatsache, dass hier mittlerweile alles nach Einheitsbrei klingt wie etwa bei THE RASMUS und auch bei manchen Alben von HIM, trifft nämlich bei NEGATIVE wiederum nicht zu.
Anspieltipps: My My / Hey Hey (Out Of The Blue), Frozen To Lose It All, L.A. Feeding Fire, Until You're Mine
- Redakteur:
- Björn Backes