NETHERFELL - Between East And West
Mehr über Netherfell
- Genre:
- Folk Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Noizgate Records
- Release:
- 30.10.2015
- Rozdroza
- Ghost Of Kurgan
- Towards Fertile Lands
- Raven
- Light And Shadow
- The Gathering
- The Highlander
- Woods Of The Dead
- Little Horse
- Mice Tower
- Cross Of The Sun
- Dreamcatcher
- Mokosz
Eine wilde Achterbahnfahrt zwischen Folklore und Todesblei.
Womöglich hat es ein vergleichbares Konzept bereits gegeben, schließlich sind manche Folk-Metal-Acts dafür bekannt, dass sie sich am wohlsten fühlen, wenn das traditionelle Liedgut mit Highspeed durch die Instrumente gejagt wird. Und vielleicht ist die Verknüpfung von Folklore und Death Metal auch nicht in Gänze neu - aber eines ist sicher: so irrwitzig und aufregend wie auf dem neuen NETHERFELL-Album "Between East And West" ist dieser eigenartige Crossover noch nie dargeboten, ja gelebt worden.
Die Polen sind wohl die Punks unter den Folk-Metal-Acts, weil sie sich anarchisch den Gesetzen der Szene wiedersetzen. Statt nämlich nur fröhlich und frei die Melodien tanzen zu lassen, untermalen sie ihre Songs von Zeit zu Zeit mit einigen erstaunlich brutalen Inhalten, was die letztendliche Wirkung von Songs wie 'Towards Fertils Lands' und 'The Highlander' geradezu massiv verändert. Die positive Stimmung bleibt zwar erhalten, jedoch wird sie mit so viel Inbrunst verstärkt, dass man sich fast in jedem neuen Arrangement wieder durch die Luft gewirbelt sieht - denn Tempo, Tempo und nochmals Tempo sind die Haupteigenschaften, die dieses Gemisch erst so wirksam machen.
Der reine Effekt ist aber nicht das Herzstück dieses Albums. Nein, die Osteuropäer wissen einfach um die Kontrastwirkung und setzen sie bereits voraus, bevor sie ihre eigentliche Klasse im Songwriting vorantreiben. Das Material von "Between East And West" ist überdies nämlich filigran, höchstmelodisch und voller Energie. Selbst eine weltliche Nummer wie 'Little Horse' atmet das Spektakel, das NETHERFELL um den Song stricken. Und mit 'Dreamcatcher' und 'Mokosz' stehen am Schluss noch zwei Kompositionen, die dem Overkill der Elemente den Rest geben und Opulenz im folkloristischen Sinne noch einmal ganz anders definieren.
Oh ja, dieses Album ist aufregend, manchmal vielleicht sogar wahnsinnig, aber eben auch unglaublich unterhaltsam. Es mag sein, dass die Band ihre Masche irgendwann auslebt und sich am Ende zu sehr darauf verlässt. Auf dem aktuellen Album funktioniert's aber, und das ist wohl entscheidend!
Anspieltipps: Towards Fertile Lands, Raven, The Highlander
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes