NIGHT CROWNED - Rebirth Of The Old
Mehr über Night Crowned
- Genre:
- Blackened Melodic Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 18.03.2022
- Born Of The Flickering
- Rex Tenebrae
- Shackled
- A Fate Sealed In The Grave
Feiner Melodic-Death-Appetithappen mit starker Black-Metal-Schlagseite.
Die Schweden NIGHT CROWNED sind seit ihrer Gründung im Jahr 2016 ganz schön umtriebig und haben in gerade einmal sechs Jahren bereits zahlreiche Singles, EPs und zwei Langspieler veröffentlicht. Insbesondere "Hädanfärd" aus dem vergangenen Jahr sorgt dabei mit einem spannenden Mix aus angeschwärztem Todesstahl und waschechtem melodischem Black Metal für einiges Aufsehen im Heimatland des Vierers und verschaffte der Scheibe schlussendlich einen Release durch das Berliner Label Noble Demon. Weniger als ein Jahr später steht mit "Rebirth Of The Old" nun schon eine neue EP in den Startlöchern, wobei hier nicht so viel neu ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Neben dem brandneuen 'Born Of The Flickering' enthält die Kurzrille mit 'Rex Tenebrae', 'Shackled' und 'A Fate Sealed In The Grave' nämlich drei englischsprachige Remakes von Songs des eben erwähnten Albums "Hädanfärd". Also eine außerst dünne Ausbeute an wirklich frischem Material, um eine Anschaffung der EP zu rechtfertigen, wenn man den Langspieler bereits sein Eigen nennt. Nehmen wir die vier Tracks dennoch musikalisch einmal auseinander, denn schon die ersten Sekunden von 'Born Of The Flickering' lassen mich aufhorchen. Angesiedelt irgendwo zwischen DISSECTION, DISMEMBER und späteren Vorreitern des Gothenburg Sounds wie IN FLAMES, fackeln die Schweden hier nämlich ein wunderbares Melodic-Death-Feuerwerk ab, das nicht nur die Nackenmuskeln strapaziert, sondern dank toller Melodiebögen auch sofort im Gehörgang bleibt.
Und auch die drei Aufarbeitungen der Songs des letzten Langeisens lassen schnell erahnen, wieso die Platte so viel Aufmerksamkeit bekam. So mischt 'Rex Tenebrae' dem Fundament aus melodischem Todesstahl eine gute Portion Dramatik bei, die dank Klargesängen und Melodieführung recht offensichtlich an DIMMU BORGIR erinnert, während 'Shackled' mit seinen treibenden Drums und thrashigen Riffs sogar den Geist des viel zu früh verstorbenen Alexi Laiho und seiner Band CHILDREN OF BODOM heraufbeschwört, wobei die Schweden allerdings auf Keyboards großteils verzichten. 'A Fate Sealed In The Grave' lässt dann endgültig jegliche Zurückhaltung fallen, tritt aufs schwarzmetallische Gaspedal und hätte auch durchaus im DIMMU BORGIR-Frühwerk einen wolverdienten Platz finden können.
Alles in allem ist "Rebirth Of The Old" damit ein wahrlich gelungener Appetithappen, der zumindest bei mir die Lust geweckt hat, mich einerseits mit dem bisherigen Schaffen der Schweden zu befassen und mich gleichzeitig gespannt auf zukünftige Veröffentlichungen blicken lässt.
- Redakteur:
- Tobias Dahs