NIGHT, THE - Deathology
Mehr über Night, The
- Genre:
- Heavy Metal / Punk / Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- BurnTheEmperor Records
- Release:
- 19.02.2016
- Go To Hell
- Dark Side
- My War
- Blackheart
- Fortress Of Soltitude
- The Last Goodbye
- Liar
- Faces Of Death
- Styx
- Noisy Bastards
Überraschend starkes Debüt der Punkrocker aus Köln.
Das Bandprojekt THE NIGHT hat trotz seines recht kurzen Bestehens bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. Gegründet wurde die Formation im Sommer 2012 vom Kölner Burn von Pey und schon kurze Zeit später folgte mit einer selbstbetitelten Demo-EP ein erstes musikalisches Lebenszeichen. Im Jahr 2014 begab sich das Trio sogar auf eine kleine Tour mit STATUES ON FIRE, doch die Mitmusiker von Burn wechselten recht regelmäßig, sodass sich nie eine feste Besetzung bilden konnte. Inzwischen betreibt Frontmann Burn die Band zumindest im Studio als Solo-Projekt und hat praktisch im Alleingang das Debüt "Deathology" eingespielt.
Die Musik von THE NIGHT bezeichnet der Bandkopf dabei selbst gerne als "Heavy Rock", was allerdings nur eine recht ungenaue Charakterisierung darstellt. Viel mehr liegt das Material auf dem Debütalbum irgendwo zwischen klassischem Metal, Hardcore und Punkrock, wobei insbesondere der Gesang von Burn nicht selten an den großen Glenn Danzig erinnert. Aber nicht nur musikalisch stand der Amerikaner mit seinen Bands DANZIG und MISFITS Pate, auch das kompakte Songwriting ist im Punkrock der Achtziger verwurzelt. Auf "Deathology" wird selten die Drei-Minuten-Marke geknackt, was Songs wie dem Opener 'Go To Hell', 'My War' oder dem grandiosen 'Blackheart' allerdings sehr gut zu Gesicht steht. Kurz, prägnant und auf den Punkt, so kann man die Tracks wohl am besten beschreiben und genau so macht die Scheibe verdammt viel Spaß.
Die ganz großen Highlights sind aber überraschenderweise die beiden Stücke, bei denen Burn sehr experimentell zu Werke geht. Da wäre zum einen die Ballade 'The Last Goodbye', die ausschließlich von akustischen Gitarren und dem eindringlichen Gesang des Kölners getragen wird. Trotzdem ist der Song weit von jeglichem Kitsch entfernt und mausert sich mit jedem Hördurchlauf mehr und mehr zu einem absoluten Höhepunkt des Silberlings. Übertroffen wird der Track nur noch vom Instrumental 'Styx', das mit seinen messerscharfen Riffs und tollen Soli stellenweise sogar an METALLICA erinnert und das auch ohne Gesang schnell zum spannendsten und stärksten Song auf "Deathology" avanciert. Lobend sei an dieser Stelle außerdem noch die tolle Produktion erwähnt, die vor allem beim Gitarrensound frappierend an den Thrash-Meilenstein "Master Of Puppets" erinnert, der bis heute in diesem Punkt wohl einer der Maßstäbe im Rock- und Metal-Bereich ist.
So kann ich abschließend nur festhalten, dass mich das Debütalbum von THE NIGHT insgesamt mehr als positiv überrascht hat. Zwar liefert die Platte keine großartigen Innovationen, dafür gibt es hier feinste Genrekost, die einfach über die gesamte Spielzeit hinweg jede Menge Spaß macht. Wer auf DANZIG oder die MISFITS steht, der sollte hier definitv mal ein Ohr riskieren. Bleibt zu hoffen, dass Burn nun auch ein stabiles Line-Up für seine Liveshows findet, damit man dieses starke Debüt bald auch auf deutschen Bühnen erleben kann.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs