NINDRIEL - Tavernenrausch und Traumgespinste
Mehr über Nindriel
- Genre:
- Folk / Mittelalter
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Sternchen
- Exil
- Das Bardenbier
- Träume schön
- Die Königin der Nacht
- Im Druidenhaus
- Schwarze Flamme
- Schwesterlein
- Runentanz
- Irrlichter
Gefällige Mittelaltergeschichten
In den Spelunken dieser Welt scheinen sich die fünf Musiker von NINDRIEL heimisch zu fühlen - nichts anderes lässt jedenfalls der Titel ihres neuen Albums "Tavernenrausch und Traumgespinste" schließen. Doch gerade deshalb fragt man sich, warum die Band nicht viel fröhlicher und beherzter zu Werke geht und sich gelegentlich hinter klassisch-mittelalterlichem Pathos versteckt, wie es vor allem im mitttleren Teil der aktuellen Platte viel zu häufig der Fall ist. Getragen von sanften Melodien und lieblichen Geigenklängen breitet Frontdame Imke hier ihre Elfenstimme aus und becirct ihr Publikum mit sanften Weisen, schafft es jedoch nur in wenigen Passagen, das Publikum dabei auch in den Bann der Musik zu ziehen. Vieles wirkt beliebig, obschon man die Ambitionen des Quintetts alleine schon mit einem Blick auf das abwechslungsreiche Songwriting spüren kann. Aber da man sich manchmal zu sehr auf bestimmte Parts versteift und die Wiederholungen einzelner Momente - so etwa in 'Exil' und 'Das Bardenbier' - zu breit auslegt, bleibt die Stimmung eher verhalten denn euphorisch. Und dabei wäre doch eigentlich so viel drin...
NINDRIEL gehören nämlich nicht zu denjenigen Mittelalter-Vereinigungen, bei denen es vorrangig um Traditionen und Ursprungsnähe geht, sondern eher zu der Sparte, bei denen die Songs über die Atmosphäre und nicht über das Instrumentarium aufgebaut werden. Und sie können es, am Beispiel von 'Das Bardenbier' und 'Schwesterlein' beweisen sie es ja auch hier und dort auf "Tavernenrausch und Traumgespinste". Aber es gelingt zu selten, die Stimmung zu übertragen und das greifbar zu machen, was in den Songs passiert - trotz vieler Melodien, eingängiger Einheiten und alldem, was man in der Folk-Szene für einen guten Song benötigt.
Von daher: Weniger Kopf, mehr Bauch und vor allem etwas mehr Spontanität, werte Damen und Herren. Sollten sich diese Merkmale nämlich ebenfalls in den Songwriting-Prozess integrieren lassen, hat die Band gute Karten, das Feld schon bald von hinten aufzurollen. Aber erst dann.
Anspieltipps: Das Bardenbier, Runentanz
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes