NINE INCH NAILS - Year Zero
Mehr über Nine Inch Nails
- Genre:
- Industrial Rock
- Label:
- Leaving Hope Music / Interscope / Universal
- Release:
- 13.04.2007
- Hyperpower!
- The Beginning Of The End
- Survivalism
- The Good Soldier
- Vessel
- Me, I'm Not
- Capital G
- My Violent Heart
- The Warning
- God Given
- Meet Your Master
- The Greater Good
- The Great Destroyer
- Another Verstion Of The Truth
- In This Twilight
- Zero-Sum
Dass "Year Zero" nicht irgendein Album ist, hat bereits die aufwändige, von Trent Reznor persönlich ausgeklügelte Marketing-Kampagne gezeigt. Einer Schnitzeljagd gleich, konnten Fans von Link zu Link springen und dabei Ausschnitte aus dem Album hören, wobei auch die Reihenfolge der zu hörenden Songs vom Kreativkopf vorgegeben wurde. So schürt man Spannung.
Und diese Spannung kann beim Hören von "Year Zero" locker gehalten werden. Die vordergründige Aggressivität der Frühwerke ist längst einem fatalistisch anmutendem Pessimismus gewichen, der sich in mal melancholischen, mal apokalyptischen, mal subtil-wütenden Soundcollagen widerspiegelt. Das bedeutet zwar die Einbuße eingängiger Club-Hits der Marke 'Wish', 'March Of The Pigs' oder 'Head Like A Hole', lässt "Year Zero" aber als grandioses Gesamtkunstwerk erscheinen.
Das berühmte i-Tüpfelchen setzt dabei natürlich Visionär Trent Reznor selbst, der die einzelnen Stimmungen perfekt mit seiner facettenreichen Stimme umsetzt. Er flüstert, nuschelt, schreit, spricht, wimmert und singt und sorgt so dafür, dass man gar nicht anders kann als gefesselt unter dem Kopfhörer zu verharren und den Songs zu lauschen.
Und auch wenn "Year Zero" nur als Ganzes funktioniert, möchte ich zumindest einen groben Überblick geben, was es denn nun zu hören gibt. Der Stimmung entsprechend, gibt sich "Year Zero" puritanisch, mechanisch und kühl, erst gegen Ende des Albums verspürt man so etwas wie Wärme und Hoffnung. Zumeist geben stumpfe, aber effektive Beats die Richtung vor, die im Laufe der Nummern variiert und gesteigert werden. Gitarren werden ganz spartanisch eingesetzt, stattdessen dominieren Samples, Pianoklänge und treibende Drums.
Abgerundet wird das Ganze von einem passenden Coverartwork, einem schönen Digipack und dem netten Gimmick, dass sich die CD bei Erwärmung verfärbt und man so die vormals schwarze CD weiß aus dem Schacht zieht.
Ganz klar, Trent Reznor und seine NINE INCH NAILS zeigen sich auch auf "Year Zero" kreativ bis zum Anschlag und bleiben die einzig wahren Industrial-Helden unserer Zeit.
Anspieltipps verbieten sich eigentlich, aber wer im Laden erst mal reinhören möchte, sollte die Single 'Survivalism', 'Capital G' und 'God Given' antesten.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk