NON HUMAN LEVEL - Non Human Level
Mehr über Non Human Level
- Genre:
- Death/Thrash Metal
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 24.10.2005
- Divine Creation Of Void
- Personal Hell
- Windows On The World
- The Second Plane
- Instincts
- Journal Of A Nightmare
- Water
- Unstrustable Surface
- The Genetic Failure
- Freaking Goose
Was passiert, wenn ausgemachte Metal-Musik-Meister gemeinsam ein Projekt gründen? Im Fall von NON HUMAN LEVELs unbetitelten Erstwerks kracht vor allem eine totale Gitarrenbreitseite auf die Hörer, 41 Minuten lang. Ob das gut ist? Es geht. Denn es sind wahrlich ausufernde Klampfenspiele, denen sich Bandkopf Christofer Malmström von DARKANE hingibt. Mit ins Boot für die Darstellung seiner Instrumentalkünste hat er sich Drummer Ryan van Poederooyen (DEVIN TOWNSEND BAND), Bassist Gustaf Hielm (ex-MESHUGGAH) und seinen formidabel schreienden DARKANE-Frontmann-Kollegen Peter Wildoer geholt. Zusammen suhlen sie sich geradezu in ihrem technischen Ausnahmevermögen - doch vermögen sie nur selten die Stimmung aufkommen zu lassen, die ein Album als genial erscheinen lässt - denn viel zu wenig bleibt im Ohr hängen.
Klar, es gibt geile Momente auf dieser Scheibe, pro Song mindestens einen. 'Journal Of A Nightmare' gehört zum Beispiel während seiner schnellen Thrash-Passage dazu - die aber nicht umsonst an DARKANE erinnert. Doch Christofer Malmström wollte, so scheint es, mehr mit dieser Scheibe schaffen: Ihm schwebte wohl eine Art Verbindung zwischen schwedischem Thrash und Death Metal mit amerikanischen Virtuosenbands der Marke DEATH oder ATHEIST vor. Das Resultat ist die Unentschiedenheit in reiner Form, denn immer wieder werden raue DARKANE-Passagen durch ellenlange Gitarrenfrickeleien unterbrochen: Es folgen ewig lange Klampfenstücke à la Joe Satriani oder wie die anderen Klampfenheroen der Marke Steve Vai und Yngwie Malmström so heißen. Und so schön diese Stellen zum Teil sind ('Instincts'), so sehr nehmen sie auch den Fluss aus dem Album, weil sie viel zu oft für sich allein stehen bleiben. Dadurch entsteht auch kein wirklich prägender Sound für NON HUMAN LEVEL, die Band bleibt allein Spieleplattform für einen Gitarristen - ohne wirklich den Hörer bei seinen fingerverknotenden Experimenten abzuholen.
Es mag sein, dass ausgemachte Technik-Freaks diese Scheibe mögen könnten - doch um zu solchen kompositorischen Genies wie Chuck Schuldiner (R.I.P.) aufzusteigen, braucht Christofer Malmström noch ein wenig Zeit und die schlichte Einsicht, dass weniger manchmal eben doch mehr ist. So bleibt das Debüt von NON HUMAN LEVEL ein netter Versuch, mehr aber nicht. Denn mit größerem genialistischem Gespür hätte dieses Projekt wirklich ein Kracher werden können, zumal sich auch die Texte der Platte - unter anderem geht es um den 11. September - intellektuell stark von stumpfen Klischees abzugrenzen scheinen. Allein, mit dem Songwirting klappt es eben trotzdem nicht so ... Schade eigentlich.
Anspieltipps: Journal Of A Nightmare, Personal Hell, Instincts
- Redakteur:
- Henri Kramer