NOTRE DAME - Demi Monde Bizarros
Mehr über Notre Dame
- Genre:
- Horror Metal
- Label:
- Osmose Productions
- Release:
- 16.02.2004
- The Thing
- Munsters
- The Ride
- Verbal DiarrhoeaMy Ride Into Afterlife
- The Stripper
- Verbal Diarrhoea
- Bon Voyage Mutherfucker
- The Master, The Servant And The Slave
- Beyond The Threshold Of Pain
- Hitmusic For Hitmen
- Demi Monde Bizarros
- S/S Hellride
- These Boots Are Made For Walking (live)
- The World Is Sick And So Are We (live)
Seit NOTRE DAME im Jahre 1998 begonnen haben, die Szene mit ihrem düsteren, bizarren und unnachahmlichen Horror Metal zu überfallen, scheiden sich an den Jungs um Schlagzeuger Snowy Shaw (ex-KING DIAMOND) die Geister. Dass sich daran auch mit ihrem neuesten Output "Demi Monde Bizarre" nicht viel ändern wird, verwundert daher auch nur wenig, denn wiederum haben es diese Verrückten geschafft, ein Album einzuspielen, das sich stilistisch nicht mal annähernd genau beschreiben lässt.
Sämtliche Elemente der harten Musik werden hier vermischt: Black, Death, Thrash, Heavy; Gothic; Avantgarde und nicht zuletzt Doom Metal gehören zum alltäglichen Repertoire von NOTRE DAME, doch erstaunlicherweise schafft es die Band, aus dieser bunten Mischung eine homogene musikalische Einheit entstehen zu lassen.
Alleine durch die stets düstere, beängstigende Atmosphäre, die in sämtlichen zwölf Kompositionen präsent ist, gelingt es NOTRE DAME, einen roten Faden durch "Demi Monde Bizarros" zu ziehen, der auch von den groovigeren (und Band-ungewöhnlicheren) Stücken wie etwa `Beyond The Threshold Of Pain´, welches wie ein düsteres Überbleibsel der "St.Anger"-Sessions klingt, nicht zerstört wird.
Was mir an "Demi Monde Bizarros" besonders gut gefällt, ist die Tatsache, dass man die eher theatralischeren Elemente, wie sie speziell auf den ersten Alben noch allerorts vorhanden waren, auf ein angenehmes Maß reduziert hat. Ausnahmen wie `The Stripper´ bestätigen natürlich die Regel, können aber nichts daran ändern, dass NOTRE DAME auf ihrer neuen Platte überraschend direkt zu Werke gehen. So glänzen treibende, eher dem Death-Metal-Lager zuzuordnende Stücke wie `Munsters´ oder `My Ride Into Afterlife´ stellenweise sogar durch eingängige Passagen, während `Verbal Diarrhoea´ mit traditionellen Riffs und Leads angereichert wurde. Auch das thrashige Titelstück und das von dezenten Industrial-Beats begleitete `Hitmusic For Hitmen´ sprechen für die straightere Ausrichtung der Band.
Die düstere Grundstimmung bleibt dabei natürlich immer erhalten und erreicht ihren Höhepunkt schließlich in `The Master, The Servant And The Slave´, welches auf den ersten Blick wegen der zweifelsohne geklauten Riffs wie ein schlechter Rip-Off von `Black Sabbath´ erscheint, aber einen spätestens zum Ende hin völlig in seinen Bann genommen hat. Stark!
Mit den beiden Live-Bonus-Tracks `These Boots Are Made For Walking´ (haben MEGADETH das nicht schon einmal gespielt?) und `The World Is Sick And So Are We´ wird diese durchweg gelungene Scheibe treffend abgerundet.
Wer mit den Klängen von NOTRE DAME vertraut ist und sich für die Band von jeher begeistern konnte, kann sich "Demi Monde Bizarros" blind zulegen, da die Band erneut ein facettenreiches, vielschichtiges Album komponiert hat, das die Erwartungshaltung an eine kontroverse Gruppe wie NOTRE DAME nicht nur erfüllt, sondern größtenteils sogar übertrifft.
Sollte Euch NOTRE DAME jedoch bisher eine große Unbekannte sein, gebe ich euch den Tipp, diese CD (wie auch die restlichen Veröffentlichungen) mit Sorgfalt anzutesten und erst dann zu entscheiden, ob euch das stilistische Allerlei behagt bzw. zusagt.
Ich für meinen Teil kann "Demi Monde Bizarros" jedenfalls jedem Fan anspruchsvoller und in gewisser Hinsicht auch extremer Musik nur wärmstens empfehlen.
Anspieltipps: Munsters, The Master, The Servant, And The Slave, My Ride Into Afterlife
- Redakteur:
- Björn Backes