SATAN - Court in the Act (Ltd.Edition)
Mehr über Satan
- Genre:
- Heavy Metal (NWOBHM)
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- P.U.P.Metal Mind (Soulfood)
- Release:
- 28.11.2008
- Into The Fire
- Trial By Fire
- Blades Ot Steal
- No Turning Back
- Broken Treaties
- Break Free
- Hunt You Down
- The Ritual
- Dark Side Of Innoncence
- Alone In The Dark
- Dynamo
- Pull The Tigger
- Break Free
Ein zeitloser Klassiker!
Ich weiß es noch, als wenn es Gestern gewesen wäre: Die britische Band SATAN, deren "Into The Fire"-Demo bei mir so häufig lief wie kaum eine andere Kassette, veröffentlicht ihren ersten Longplayer. "Court In The Act", so der Titel, beinhaltet viele Songs, die man schon von den Demos und Livemitschnitten her kennt, hat aber auch ein paar bis dahin unbekannte Songs in petto. Allerdings fehlen auch vermeintliche Livehighlights auf dem Rundling. Und als wäre dies nicht schon ein schlimmes Manko, so singt auf dem Album bereits der dritte Sänger, den man auf einer SATAN-Veröffentlichung hören kann. Und das auf dem ersten(!) Langeisen. Eine beachtliche Leistung. Bis heute.
Der Name des jungen Mannes: Brian Ross. Der gute Mann hatte auch damals bereits erste musikalische Duftmarken mit seiner Band BLITZKRIEG gesetzt. Und dass der Mann fantastisch singen kann, wissen wir heute alle. Damals war ich aber die Stimme der beiden Vorgänger – Trev Robinson (Single und erstes Demo) und Ian Swift ("Into The Fire") – gewohnt und tat mich etwas schwer mit Brian Ross. Und auch die Presse, die vorher SATAN gar nicht genug loben konnte, war eher etwas verhalten, als es um die Besprechungen zum lange erwarteten Album ging. Der Sound war etwas dumpf und den Nummern schien die Spritzigkeit zu fehlen, die die Band vorher ausgezeichnet hatte. Klingt jetzt wie ein Verriss. Ist aber natürlich keiner, denn ich hatte mich bis dahin schon unsterblich in die Band und insbesondere in das Gitarrenspiel von Russ Tippins und Steve Ramsey verliebt, so dass ich immer wieder die Scheibe, aber auch die Demos und Livetapes in der heimischen Anlage abspielen musste. Und nach etwas Eingewöhnungszeit konnte ich mich mit den Albumversionen der bekannten Songs genau so anfreunden, wie mit den älteren Aufnahmen. Und so bin ich heute in der Lage, der Scheibe die entsprechende Würdigung entgegen zu bringen, die ihr zusteht. Nicht allein wegen des unglaublich grandiosen Auftrittes der Band auf dem diesjährigen Keep-It-True-Festival.
Wie ich schon geschrieben habe, ist es in erster Linie das irrwitzige Gitarrenspiel von Russ Tippins und Steve Ramsey, die sämtliche Songs zu absoluten Juwelen machen. Auch wenn man Parallelen zu frühen (logisch) IRON MAIDEN heraus hören kann, ist es in diesem Fall doch eher so, dass die beiden Bands die gleichen Einflüsse hatten, als dass sie voneinander abgekupfert hätten. Und für meine Begriffe ist es SATAN eben gelungen, der Kombination aus spielerischer Raffinesse und beinahe punkiger Attitüde mit noch mehr Eleganz zu versehen als es den großen Brüdern gelang. Und Graeme English nutzt seinen Tieftöner oft wie eine dritte Klampfe. In jedem Song hört man ihn grandiose Figuren zaubern, mit denen er Akzente setzt.
Überraschend war damals die Tatsache, dass man mit 'Pull The Trigger' den Hit des Demos als einzige Nummer nicht auf "Caught In The Act" übernommen hat. Dieser Titel tauchte erst auf dem etwas später erschienenen Rundling von BLIND FURY "Time Of Changes" auf. Dafür gibt es mit dem melodischen 'Broken Treaties', dem wuchtigen 'Hunt You Down' und dem düster-epischen 'Alone In The Dock' drei exzellente Songs, die man vor dem Erscheinen nicht kannte. Während ich bei diesen Songs anno 1983 ein wenig den spielerischen Wahnsinn, den die lieb gewonnenen Soon-To-Be-Classics wie ' Trial By Fire' oder 'Break Free' inne hatten, vermisste, höre ich das schon seit langer Zeit mit komplett anderen Ohren. Das Quintett war bereits vom Demo zum Album gewachsen und hatten ihr Spektrum etwas modifiziert, ohne sich dabei von ihrem Ursprung zu entfernen. Wo kurz zuvor ein instrumentales Feuerwerk mit Namen 'The Ritual' eben genau das musikalisch ausdrückte, was der Titel überschrieb, ging man in den neueren Songs etwas gradliniger und durchdachter auf die Jagd. Das Ergebnis blieb das gleiche: In der Musik gefangene Hörige, die wie in Trance zu den gehörten Akkordfolgen die Fäuste schwingen mussten.
Ein Umstand, an dem sich bis heute nichts geändert hat, außer der Tatsache, dass auf der letzten Version des Albums mit 'Dynamo', 'Pull The Trigger' und 'Break Free' (Single Version), drei leckere Boni zu finden sind.
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- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Holger Andrae