SAVALLION DAWN - The Charge
Mehr über Savallion Dawn
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Sound Riot Records/Twilight
- Release:
- 29.08.2003
- Set Me Free
- Price To Escape
- Down In Silence
- Destiny
- Seven Signs
- Onward
- Nighmares Of Past
- The Final Hunt
- P`adelante
Den Oldenburger Power-Metallern von SAVALLION DAWN eilten im Vorfeld bereits einige Vorschusslorbeeren voraus, so dass ich auf das erste Full-Length-Album "The Charge" (welches hier in einer Neuauflage mit zwei Bonustracks vorliegt) sehr gespannt war.
Leider kann das Quintett jedoch die hohen Erwartungen nur bedingt erfüllen, denn um von einer sensationellen Band zu reden, so wie es das Promo-Info hier tut, muss schon ein wenig mehr kommen als dies in den neun Kompositionen von "The Charge" der Fall ist. Dabei sind die Lieder an sich gar nicht mal so schlecht und können trotz des eng gesteckten Power-Metal-Rahmens durch einige tolle Ideen auch streckenweise überzeugen, nur machen die Jungs den Fehler, oftmals zu viele Parts in die einzelnen Songs zu integrieren, so dass so manch gute Idee sich nicht vollwertig entfalten kann, sondern statt dessen immer wieder durch ein viel zu schnelles Break auseinander gerissen wird.
Besonders gravierend wirkt sich das beim melodischen Opener `Set Me Free´ aus, einem ansonsten wirklich guten Song, der über einen sehr eingängigen Refrain verfügt, aber durch ständige Rhythmuswechsel keine klare Linie erkennen lässt. Ähnlich verhält sich dies bei `Destiny´, dem mit Abstand schwächsten Song auf "The Charge", bei dem die verschiedenen Tempowechsel alles andere als abwechslungsreich klingen und diese Nummer eher langweilig gestalten.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der recht kraftlose Gesang von Ernesto Monteiro, der besonders bei den zahlreichen Melodiebögen ernsthafte Defizite erkennen lässt und den Hauptschwachpunkt dieser Band ausmacht. Der Vergleich mit James Riviera und J.D. Kimball hinkt gewaltig, da Monteiro nicht annähernd die Ausdrucksstärke dieser beiden Sänger besitzt und in allen Belangen den Kürzeren ziehen muss.
Auf der anderen Seite gibt es dann aber doch noch einige tolle Heavy-Metal-Songs auf "The Charge", die beweisen, dass SAVALLION DAWN ihr Metier prinzipiell verstanden haben, so wie z.B. im treibenden `Price To Escape´, dem sehr eingängigen `Seven Signs´ oder dem melodischen `Onward´, welches in Form von `P`adelante´ auch noch in einer spanischen Version enthalten ist.
Hinzu kommt der definitiv beste Song auf "The Charge", 'Nightmares Of Past', eine astreine Power-Metal-Hymne, die mit einem coolen Solo, guten Refrains, tollen Melodien und feinen Backing-Shouts über alles verfügt, was man von einer Band wie SAVALLION DAWN erwartet.
Insgesamt bin ich vom hier Dargebotenen aber ziemlich enttäuscht, da ich mir aufgrund der guten Kritiken im Vorfeld einiges mehr erhofft hätte. "The Charge" bleibt zwar immer noch ein grundsolides Heavy-Metal-Album, kann jedoch wegen einiger grober Mängel nur ansatzweise aus der großen Menge herausstechen. Dem Ruf als hoffnungsvolle Newcomer werden sie so jedenfalls noch nicht gerecht, aber man muss halt abwarten, was die Zukunft für SAVALLION DAWN bringen wird.
In Sachen Arrangements und Gesang muss man auf jeden Fall noch hart an sich arbeiten. So hingegen kann das Album nur streckenweise Punkte sammeln und hinterlässt einen eher zwiespältigen Eindruck, der sich auch bei mehrfachem Hören nicht auflösen kann.
Schade drum, denn hier wäre mit Sicherheit mehr drin gewesen.
Anspieltipps: Price To Escape, Seven Signs, Nightmares Of Past
- Redakteur:
- Björn Backes