SIX REASONS TO KILL - Another Horizon
Mehr über Six Reasons To Kill
- Genre:
- Melodic Death Metal/Metalcore
- Label:
- Bastardized Recordings
- Release:
- 06.06.2008
- Intro
- Observer
- Another Horizon
- On This Battlefield
- Weak In Darkening
- Eyesore
- ... And Tomorrow's Gone
- Bleeding Stereo
- Massgrave Memorial
- Phoenix
- Ammunition
- Beside Nowhere
- The Hardest Revenge
An und für sich bin ich ja kein so großer Fan der melodischen Schweden-Death-meets-Metalcore-Schiene, in der sich seit geraumer Zeit schon derart viele Formationen tummeln, dass man fast schon von einer Inflation in diesem Sektor sprechen könnte. Aber es gibt immer wieder Beispiele musikalischer Schaffenskraft, die aus der Veröffentlichungsflut sehr positiv herausragen. Der Beweis: das aktuelle Werk "Another Horizon" von SIX REASONS TO KILL (SRTK) aus Koblenz.
Die Band, die seit 1999 aktiv ist, bringt mit "Another Horizon" ihr drittes Studioalbum an den Start. Melodischer, gleichermaßen aber ziemlich tougher Death Metal moderner Färbung prägt die musikalische Szenerie, wobei auch diverse Hardcore- und Metalcore-Elemente im Klangbild auftauchen. Musikalisch hat man eine Mischung der Musik von SOILWORK und IN FLAMES zu "Whoracle"- oder "The Jester Race"-Tagen gepaart mit der Direktheit und Coolness des Metalcore anzubieten. Es gibt saftige Riffs, tolle Melodien und auch Keyboards zu hören. Doch keine Angst: Die Keyboardarbeit ist wirklich gelungen und klingt nie hingekleistert oder fiepsend wie beispielsweise bei den gehypten SONIC SYNDICATE, deren musikalisches Schaffen in meinen Augen enorm überbewertet wird.
Schon beim Eröffnungsstück 'Observer' zeigt sich, dass sich SIX REASONS TO KILL dank schneidender Riffs, einem klasse Refrain und gut eingearbeiteter Keyboards deutlich über dem musikalischen Durchschnitt in ihrem Metier positionieren. Die aggressiven Shouts/Grunts von Thorsten Polomski können sich sehen und hören lassen. Auch sauberen Gesang gibt es bei 'Observer' zu hören. Obwohl die Verquickung dieser musikalischen Elemente alles andere als neu ist, klingt das Endergebnis bei SRTK frisch, motiviert und kraftvoll. Der Titelsong 'Another Horizon' kommt mit einer schönen Blast-Attacke zu Anfang direkt auf den Punkt. Hier gibt es keine cleanen Vocals und Keys, dafür aber die geballte Ladung musikalischer Power mit deutlicher Metalcore-Orientierung. Bei 'Eyesore' regieren Blastbeats, und es lassen sich insbesondere hier Parallelen zur Musik von THE BLACK DAHLIA MURDER ziehen. Über die gesamte Spielzeit von einer Stunde hinweg schaffen es SIX REASONS TO KILL, das überdurchschnittliche Level ohne qualitative Schwankungen zu halten. Exemplarisch möchte ich noch das betont variable Stück 'Ammunition' nennen, das große Ohrwurmqualitäten besitzt. In der Mitte des Stücks gibt es recht sanfte, aber unschwülstig inszenierte Keyboards und gefühlvollen Gesang von Shouter Thorsten, bevor das Stück mit dem Anfangsthema ausklingt.
"Another Horizon" ist unter dem Strich eine blitzsaubere Veröffentlichung mit abwechslungsreichen Stücken bei sehr druckvollem Sound, für den Kristian Kohlmannslehner (u. a. AGATHODAIMON, CREMATORY, SIEGES EVEN) verantwortlich zeichnet. Fans von modernem Melodic Death Metal schwedischer Couleur mit Metalcore-Einsprengseln sei hiermit ausdrücklich empfohlen, das aktuelle Werk von SIX REASONS TO KILL anzutesten. Neben dem druckvollen Sound fällt auch das extravagante, avantgardistisch wirkende Artwork der Künstler Peter Hoffmann und Markus Klees sehr positiv ins Auge.
Anspieltipps: Observer, Eyesore, Another Horizon, Ammunition
- Redakteur:
- Martin Loga
