SPECTRAL VOICE - Eroded Corridors Of Unbeing
Mehr über Spectral Voice
- Genre:
- Doom / Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Dark Descent Records
- Release:
- 13.10.2017
- Thresholds Beyond
- Visions Of Psychic Dismemberment
- Eroded Corridors Of Unbeing
- Terminal Exhalation Of Being
- Dissolution
Funeral Doom abseits der gängigen Schemata
Funeral Doom ist und bleibt ein brisanter Grenzgang auf einer schmalen Mauer, auf deren Seiten Langeweile und Faszination lauern. In den letzten Monaten sind zahlreiche Bands aus dem Underground erwacht und haben das Genre mit Leben gefüllt, gleichzeitig aber auch die Maßstäbe für das letzte Kalenderjahr ins Unermessliche geschoben. Und das sollte selbst für erfahrene Truppen wie SPECTRAL VOICE spürbar sein, schließlich haben sich die Jungs aus Colorado genügend Zeit gelassen, um endlich ihre erste Full-Length anzukurbeln - und diese erscheint ausgerechnet in jenem Jahr, in dem der brachiale Doom stärker denn je zuvor ist.
Doch Konkurrenz belebt das Geschäft, und nach immerhin fünf Demos und einigen Split-Releases ist die Band mittlerweile ziemlich firm, was die Gegebenheiten des Business' betrifft. Und auf "Eroded Corridors Of Unbeing" lassen sich die Amis daher auch nicht aus der Ruhe bringen, sondern ziehen ihr Ding konsequent durch, wenn auch hin und wieder mit etwas verqueren Arrangements. Die fünf Songs wollen sich nicht in die Schublade legen lassen und mit morbidem Feeling und einheitlichen Lava-Grooves auf sich aufmerksam machen. SPECTRAL VOICE hat ganz andere Ansprüche, bewahrt sich einige Überraschungseffekte und zieht genau an den Stellen das Tempo an, an denen man am wenigsten damit rechnet.
"Eroded Corridors Of Unbeing" ist folgerichtig auch gar nicht so leicht zugänglich, zumal die beklemmende Stimmung wirklich für kalte Schauer sorgt. Doch auch in den längeren Tracks der Platte gibt es viele Breaks und einige nicht sofort nachvollziehbare Wechsel, die hin und wieder auch ein wenig Verwirrung stiften. Das knapp 14-minütige 'Visions Of Psychic Dismembeerment' etwa wirkt ein bisschen fragmentiert, weil die Übergänge zu holprig sind und die Sinnabschnitte auch für sich stehen könnten. Doch wir reden hier von einem Ausnahmefall, der sich nicht auf das komplette Album ausdehnen lässt.
Im Grunde genommen ist das erste vollwertige Album von SPECTRAL VOICE nämlich gerade auf lange Sicht ein Genuss für Freunde des Friedhof-Dooms, da sich die Band entschieden gegen die Konventionen richtet, beeindruckend finstere Bilder kreiert, das Genre auf eine eher außergewöhnliche Art und Weise bedient und es gleichzeitig feiert. "Eroded Corridors Of Unbeing" hat einen kleinen Schwachpunkt an zweiter Stelle, ansonsten ist die Scheibe genau das, was Fans von INVERLOCH, BLOOD CANTATION und natürlich SPECTRAL VOICE erwarten dürfen.
Anspieltipps: Terminal Exhalation, Dissolution
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes