SPOCK'S BEARD - Live
Mehr über Spock's Beard
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- InsideOut / SPV
- Release:
- 13.06.2008
- Intro
- On A Perfect Day
- In The Mouth Of Madness
- Crack The Big Sky
- The Slow Crash Landing Man
- Return To Whatever
- Surfing Down The Avalanche
- Thoughts (Part II)
- Drum Duel
- Skeletons At The Feast
- Walking On The Wind
- Hereafter (Ryo Solo)
- As Far As The Mind Can See - Part One: Dreaming In The Age Of Answers
- As Far As The Mind Can See - Part Two: Here's A Man
- As Far As The Mind Can See - Part Three: They Know We Know
- As Far As The Mind Can See - Part Four: Stream Of Unconsciousness
- Rearranged
- The Water
- Go The Way You Go
Auch heute, sechs Jahre nach dem Ausstieg von Neal Morse, werden SPOCK'S BEARD immer noch an dessen Genius und dessen charismatischer Performance auf der Bühne gemessen. Er war der Visionär, Poet und Kopf der Band, was man nicht einfach so vergessen kann. Und doch haben Nick D'Virgilio, Alan Morse, Dave Meros und Ryo Okumoto sowohl auf den drei folgenden Studiowerken als auch live schon bewiesen, dass sie auch ohne Gott an ihrer Seite bestehen können.
Letzteres galt es nun auch endlich mal für das Wohnzimmer zu dokumentieren, und so legen die Bärte mal wieder eine DVD vor, die präsentiert, dass das von Tourdrummer Jimmy Keegan unterstützte Quartett nach wir vor zu den besten Bands des Genres gehört. Das liegt auch daran, dass Nick D'Virgilio als Sänger und Frontmann in den letzten Jahren noch mal deutlich gereift ist. Sein Stimmvolumen hat sich erweitert, sein Aktionsradius hat sich vergrößert und die Anzahl der Instrumente, die er spielt, ist auch gestiegen. Neben dem Schlagzeug und der Gitarre klimpert er mitunter auch auf einem Keyboard rum. Ein echtes Multitalent eben. Der Rest der Band ist schlicht genauso großartig wie immer: Alan tappst weiter wie ein Bär über die Bühne, Ryo ist eine echte Rampensau und im Hintergrund zockt Dave Meros mit unglaublicher Präzision seine Bassparts. Und wie gut Jimmy Keegan dazu passt, zeigt sich immer beim mittlerweile obligatorischen Schlagzeugduell mit Nick, das nach wie vor einer der Höhepunkte der Show darstellt.
Das wäre alles natürlich nur die Hälfte wert, wenn die Setlist nicht ordentlich wäre. Doch auch hier haben die Bärte eine unterhaltsame, aber auch durchaus überraschende Wahl getroffen: Gerade die Songs, die noch mit Neal aufgenommen wurden, sind nicht ausschließlich die erwarteten. 'In The Mouth Of Madness' und vor allem 'Crack The Big Sky' sind genauso wenig Standardprogramm wie 'Walking On The Wind' und 'The Water' . Lediglich 'Thoughts, Pt. II' habe ich bereits mit Neal live erleben dürfen. Coole Sache!
Daneben gibt es eine gelungene Auswahl vom letzten Alben, wobei vor allem der Opener 'On A Perfect Day' und der Longtrack 'As Far As The Mind Can See' (Tracks 13-16) ohne Abstriche überzeugen können. Und auch die Instrumentale 'Return To Whatever' und 'Skeletons At The Feast' sind livehaftig keine Stimmungskiller, sondern zeugen vor allem von dem unglaublichen technischen Können der Protagonisten und sorgen zudem dafür, dass Vollblutschlagzeuger Nick D'Virgilio etwas häufiger hinter den Becken sitzen kann. Die Zeit nutzt Jimmy Keegan dann auch schon mal zum Crowdsurfen. Spaß wird also nach wie vor groß geschrieben im Hause SPOCK'S BEARD. Interessant mag die Tatsache anmuten, dass von "Octane" nur ein Song und "Feel Euphoria" gar nicht berücksichtigt wurde. Das ist aber mit Blick auf die 2005 erschienende Live-CD "Gluttons For Punishment" auch durchaus sinnvoll.
Und so ist "Live" eine zweistündige Vollbedienung im 5.1.-Sound geworden, die vor dem heimischen Bildschirm ein ähnliches Dauergrinsen erzeugen dürfte, wie es die Fans in holländischen Zoetermeer hatten.
Auch das der einzige Bonus eine Bildergalerie ist, ändert nichts an der Tatsache, dass "Live" eine absolut lohnenswerte Angelegenheit geworden ist, die sich jeder Fan bedenkenlos in den Schrank stellen kann.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk