SUPERTANKER - Songs From The Ashes
Mehr über Supertanker
- Genre:
- Sludge / Stoner / Doom / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Klonosphere Records
- Release:
- 07.11.2014
- Temple Of Sin
- Below Ground
- Black Age
- Meticulous Crime Against Ourselves
- Eternity
- Cold
- In Fall We Trust
- Inside
- Far
- Used
- Antihero
- We're Dying By Our Hands
- I Can't Live A Second Life
So muss Metal.
SUPERTANKER? Yeah, der Name passt. Bekanntermaßen lässt sich das Momentum eines tonnenschweren Hochseefrachters, der mit voller Kraft unterwegs ist, auch beim abrupten Abstellen der Maschinen noch über mehrere Kilometer nicht aufhalten – und wehe dem Ozeanriesen kommt etwas in die Quere! So überrollt auch das amtliche Schwergewicht aus Paris unaufhaltsam alle Kommerz-Metal-Verbräter und Mainstream-Rock-Nervensägen, die sich ihm in den Weg stellen könnten. "Songs From The Ashes" nennt sich die erste Langspielplatte des 2007 formierten Quintetts – und wenn eine solch ausgiebige Vorlaufzeit vonnöten ist, um für die entsprechende Qualität zu sorgen, dann geht das völlig in Ordnung, denn im Fall der Franzosen hat sich das Warten auf alle Fälle gelohnt.
Geprägt vom trockenen, in erster Linie auf kraftprotzendes Riffing ausgelegten 90er-Jahre-Metal Marke PANTERA, CROWBAR, aber auch von Bands wie ALICE IN CHAINS legen auch unsere westlichen Nachbarn mit satter, tief angesetzter Gitarrenarbeit und schleppenden Grooves los wie das oft zitierte Abrisskommando. Bei SUPERTANKER trifft Slow-Motion-Thrash auf misanthropische Sludge-Klänge, Stoner-Lässigkeit und bleierne Doom-Atmosphäre, und die erstaunlich gewitzte Mixtur drückt, hämmert, arbeitet, schwitzt und malmt dermaßen unwiderstehlich vor sich hin, dass es eine wahre Freude ist. Mal ehrlich – genau so sollte Metal klingen!
Problematisch für den Hörer ist auf "Songs From The Ashes" allein die immense Songauswahl: Bei dreizehn Stücken, die alle mehr oder weniger in dieselbe testosterongeschwängerte Kerbe schlagen, fällt es mitunter schwer, einen klaren Favoriten herauszupicken. Das Niveau ist gleichermaßen hoch, das Songwriting homogen, eindeutige Highlights lassen sich kaum ausmachen. In diesem Fall ist dies allerdings vor allem ein Beleg für die gleichbleibend hohe Qualität auf "Songs From The Ashes". Mir hat es unter anderem der Doppelschlag 'Cold' und 'In Fall We Trust' angetan: 'Cold' als mächtig stampfendes Doom-Mammut in Zeitlupenbewegung, 'In Fall We Trust' wiederum als gnadenloses Sludge-Gemetzel. Aber diese seien auch nur exemplarisch genannt. Sänger Ced liefert im Übrigen eine astreine Performance ab, die es locker mit einem Phil Anselmo aufnehmen kann! Gelegentlich schaltet die Truppe aber auch einen Gang zurück und bietet der erschöpften Hörerschaft mit gelegentlichen Akustik-Einsprengseln (beispielsweise dem nachdenklichen 'Used') hier und da eine dringend erforderliche Verschnaufpause.
Das größte Kompliment für die Franzosen besteht in der Feststellung, dass es der Band gelingen dürfte, tatsächlich Fans aller eben genannten Sparten zufrieden zu stellen. Bei genreübergreifenden Produktionen besteht oft die Problematik, dass Anhänger der einzelnen Richtungen am Gesamtergebnis doch immer wieder etwas auszusetzen haben. "Songs From The Ashes" hingegen wird mit Sicherheit ALLE, nämlich Thrash-, Sludge-, Doom- und Groove-Metal-Fans glücklich machen. Auch ohne den einen ganz großen Überhit liefert der SUPERTANKER ein schwermetallisches Ungetüm ab, das die Erde erbeben lässt und sich jeden auch nur erdenklichen Respekt errungen hat. Kompliment, Messieurs!
Anspieltipps: Cold, In Fall We Trust, Below Ground
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Timon Krause