THRUDVANGAR - Walhall
Mehr über Thrudvangar
- Genre:
- Viking Metal
- Label:
- Einheit Produktionen / Soulfood
- Release:
- 11.08.2006
- Intro
- Asatru
- Kriegernacht
- Das Schwert der Asen
- Walhall
- Blut und Feuer
- Helheim
- Grönland
- Odin's Jungfern
- Die Heimholung
THRUDVANGAR haben sich in den letzten zwei Jahren durch ihr starkes Debütalbum "Ahnenthron" und ihre zahlreichen starken Live-Auftritte einen guten Namen in der Pagan und Viking Szene erarbeitet. So durfte man also auf die zweite Langrille der Heiden aus Sachsen-Anhalt, die den Namen "Walhall" trägt, gespannt sein. Die Trademarks sind die schon bekannten: Guter und epischer Viking/Pagan Metal, mit teilweise schön arrangierten Keyboards und die unverkennbare, tiefe Reibeisenstimme von Sänger Matze.
Dabei geht das Sextett etwas langsamer und epischen an die Sache heran als noch auf dem Vorgänger. Die Songs sind alles in Allem durchaus souverän arrangiert, auch wenn das Keyboard speziell zu Beginn des Albums die Melodieführung übernimmt. Trotzdem sind die ersten beiden Songs 'Asatru' und 'Kriegernacht' richtig gut gelungen, wobei besonders letzterer mit tollen Chören, einer interessanten Melodie und einem ordentlichen Doublebassgewitter zu gefallen weis.
Das darauf folgende 'Das Schwert der Asen' ist aber leider der totale Griff ins Klo geworden:
Weiß er zu Beginn mit einer guten Melodieführung und einem sehr einprägsamen Refrain zu gefallen, vergeht dieser Eindruck doch recht schnell, und der Song fängt echt an zu nerven. Besonders schlimm ist hier der Kinderreim-Refrain ("Das Schwert der Asen liegt fest in der Hand, geschmückt mit Gold und Runen am Rand.") der als Sprechgesang dargebracht wird, und mich eher an ein Nikolausgedicht aus meiner Jugend erinnert, als an einen ordentlichen Metal Song. Dass dazu auch noch ein englischer Text kommt (abgesehen vom Refrain), lässt einfach kein gutes Zeugnis über 'Das Schwert der Asen' zu.
Dies bleibt aber, zum Glück, der einzige Ausrutscher von THRUDVANGAR auf der Platte, denn die darauf folgenden Songs steigern sich erheblich. So ist der gleich darauf folgende Titeltrack 'Walhall' eine genial epische Nummer, deren Text echt unter die Haut geht.
Doch die beiden eigentlichen Höhepunkte von "Walhall" sind 'Helheim' und 'Odin's Jungfern'. 'Helheim' dürfte der neue Mitgrölhit bei Live-Auftritten werden. Der Song beginnt mit einem richtig düsteren Keyboard-Arrangement, und behält auch über die gesamte Spielzeit die dunkle Stimmung bei. Nach und nach treten dann auch die Saiteninstrumente in den Vordergrund, um dann einem klasse Refrain Platz zu machen-toll!
Wie man Sprechgesang besser einbindet, als bei 'Das Schwert er Asen' zeigen die Anhaltiner mit 'Odin's Jungfern', bei dem gerade dieser Refrain zu gefallen weiß. Sie wissen also doch wie man's macht. Zum Abschluss gibt es mit 'Die Heimholung' auch noch ein richtig schön träumerisches Outro, so dass mein Fazit trotz der vereinzelten Schwächen doch positiv ausfällt.
Fazit: THRUDVANGAR ist mit "Walhall" ein wirklich guter Nachfolger für ihr starkes Debütalbum gelungen, auch wenn mir "Ahnenthron" einen tick besser gefällt. Trotzdem ist die Platte für jeden Pagan/Viking-Fan eine sichere Investition. Wer auf epischen und melodischen Viking Metal steht, der auch die Härte nicht vernachlässigt, darf bei THRUDVANGAR getrost zugreifen.
Anspieltipps: Kriegernacht, Walhall, Helheim, Odin's Jungfern
- Redakteur:
- Martin Schneider