TORCH - Dark Sinner
Mehr über Torch
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Mausoleum/Soulfood
- Release:
- 17.07.2009
- Warlord
- Beyond The Thrashold Of Pain
- Fire Raiser
- Watcher Of The Night
- Battle Axe
- Hatchet Man
- Gladiator
- Sweet Desire
- Electrickiss
- Hot On Your Heels
- Sinister Eyes
- Thunderstruck
- Beauty And The Beast
- The Dark Sinner
- We Will Fight
Alte Granaten, neu gezündet.
Ich erinnere mich noch als wäre es gestern gewesen. Dieses Gestern liegt allerdings im Jahr 1982 und ich entdeckte im grandiosen Aardshok-Magazin eine Kritik zur ersten EP der Schweden TORCH. Das Teil wurde abgefeiert wie nichts Gutes und so stratzte ich sofort zum Plattenladen meines Vertrauens, um dieses fünf Songs umfassende Monster zu ergattern. Back at home, ist die Scheibe natürlich schnurstracks auf den Plattenteller gewandert und dort lange Zeit nicht wieder runtergekommen. Was für ein Hammerteil! Vor allem die Halbballade 'Pain' hatte es mir damals total angetan. Ein Umstand, der sich bis heute nicht geändert hat. Es folgten zwei Longplayer, die ich zwar ebenfalls sehr gut, aber nicht überragend fand. Dies lag aber weniger an den Qualitäten dieser Scheiben, sondern vielmehr an meiner dem damaligen Zeitgeist angepassten Meinung, dass es musikalisch immer härter und schneller werden müsse. Da passte der druckvolle Heavy Metal des Quintetts nicht mehr so ganz in mein Beuteschema. Heute völlig unverständlich.
So viel zur Vorgeschichte. Nach einer zwanzig Jahre andauernden Pause, spielt Originalsänger Dan Dark mit komplett neuer Besetzung ein paar Gigs – unter anderem auf dem Keep-It-True-Festival – und beschließt aufgrund der positiven Resonanzen TORCH komplett zu reanimieren. Seine ehemaligen Mitstreiter haben alle kein Interesse an derlei Wiederbelebungsversuchen und so liegt uns nun eine Art Reunionscheibe vor, auf der die aktuelle Besetzung alte Klassiker der beiden Langeisen und von besagter EP in neuem Gewand präsentieren und sogar zwei brandneue Songs zum Besten geben.
Betrachte ich die Nummern wie aktuell neu komponierte Songs, so kann ich nur allen, die auf traditionellen, kraftvollen und äußerst effektiven Heavy Metal der alten Schule stehen, raten, blind zuzuschlagen. Dans Stimme hat nichts von ihrer brachialen Kraft verloren und bewegt sich noch immer in der Schnittlunge von Bruce Dickinson und Udo Dirkschneider. Und ACCEPT darf man auch musikalisch gern als Parallele nennen. Wobei die Schweden sehr zu meiner Freude, die Finger von reinen Stampf-Nummern lassen. Viel eher drückt man das Gaspedal auch mal etwas tiefer durch und lässt im Hintergrund die Dashtrommeln im Duett umfallen.
Kennt man die Songs aber seit über zwei Dekaden auswendig, wird man feststellen, dass zum Beispiel der EP-Knaller 'Beyond' –aktuell heißt er 'Beyond The Thresholds Of Pain' – durch erhöhtes Tempo etwas an Charme verloren hat. Aber toll ist so eine Nummer heuer natürlich immer noch. Etwas irritiert bin ich natürlich von der Tatsache, dass eingangs erwähnte Halbballaden-Klassiker gar nicht mit an Bord genommen wurde. Man kann nicht alles haben.
Wenden wir schlussendlich unsere Ohren den beiden neuen Songs zu. Der Titelgebende ist ein ordentlicher Stampfer, der aufgrund seines Mittelparts etwas an 'Balls To Wall' erinnert und der Rausschmeißer 'We Will Fight' ballert mit ordentlichen Doublebass-Schüben saftige Energieschübe aus der Anlage. Alles gut im Hause TORCH. Da darf man gespannt sein, ob und wann ein komplett neues Album auf uns zu kommen wird.
Anspieltipps:Fire Raiser; Hatchet Man; Beyond The Thresholds Of Pain; Watcher Of The Night;Battle Axe
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae