VARIOUS ARTISTS - Tribute To The Scorpions: Six Strings, Twelve Stings
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Mausoleum
- Here I Am (Rock You Like A Hurricane)
- Still Lovin´ You
- Falling In Love
- Big City Nights
- Blackout
- No One Like You
- The Zoo
- Steamrock Fever
- In Trance
- He´s A Woman, She´s A Man
- Holiday
- Lovedrive
Als beinharter SCORPIONS-Fan konnte ich es mir nicht nehmen lassen, bei dieser Scheibe zuzugreifen und meine "Expertenmeinung" darüber kundzutun. Wie es bei vielen Tribute-Scheiben so ist: Wo Licht ist, fällt zumindest in diesem Fall einiges an Schatten. Dies bezieht sich vor allem auf die Sänger und zum Teil auch die recht eigenwillige Instrumentierung mancher Songs.
Produziert wurde das Ganze von George Lynch, der sich hier auch bei allen Songs an der Gitarre zum Teil wie zu besten DOKKEN-Zeiten austobt. Unterstützt wird er dabei von John Morris (rg.), Chuck Garric (b.), Steve Riley (dr.) und zu guter Letzt von niemandem Geringerem als Jake E. Lee, der das geniale "The Ultimate Sin"-Album von OZZY OSBOURNE veredelt hat und hier bei einigen Songs "additional guitars" beisteuert. Unter den Sängern befinden sich einige Hairsprayzombies aus den Achtzigern, die man besser nicht aus der Versenkung ausgebuddelt hätte.
Beim ersten Song ‘Here I Am (Rock You Like A Hurricane)’ kann man wahrlich nicht viel falsch machen und dank George Lynchs unverwechselbarem Gitarrenspiel fühlt man sich an DOKKEN zu "Under Lock And Key"-Zeiten erinnert. Das i-Tüpfelchen bilden dabei die Vocals von Kelly Hansen (HURRICANE), der dem genialen Original allemal Paroli bieten kann. Beim zweiten Übersong der SCORPS schlechthin, 'Still Lovin’ You', sieht die Sache leider etwas anders. Die Quäkstimme von Steve Whiteman (KIX) passt irgendwie nicht dazu und hinterlässt einen faden Beigeschmack. Dasselbe trifft auch auf 'Big City Nights' zu, was mit einem sehr eigenwilligem Drumbeat begleitet wird, der eher Erinnerungen an Waschtrommeln von Tante Clementine weckt als an ein gescheites Drumkit. Der absolute Tiefpunkt wurde jedoch mit 'Holiday' gesetzt, wo Paul Shortino (ROUGH CUTT) so neben der Spur singt, dass einem die Zehnägel einzeln ausfallen.
Doch genug gelästert! Die meisten Stücke orientieren sich recht nah an dem Original und es gibt einige Überraschungen, wie z. B. die geniale Performance von Kory Clarke (WARRIOR SOUL, SPACE AGE COWBOYS) bei 'In Trance', die Arschtritt-Version von 'He´s A Woman, She´s A Man', die von niemand Geringerem als John Corabi (MÖTLEY CRÜE/UNION) gesungen wurde und das nicht so bekannte 'Falling In Love' vom "Animal Magnetism"-Album, wo Marq Torien (BULLET BOYS) viel Spaß beim Einsingen des Songs hatte, was unüberhörbar aus den Boxen donnert.
Neben einer Zusammenfassung der History der SCORPIONS im Booklet kann die CD mit einem schönen Cover aufwarten. Wer noch nie etwas von den Hardrockveteranen aus Hannover gehört hat, sollte meiner Meinung nach auf eine von vielen Best-ff-Compilations zurückgreifen. Desweiteren hat George Lynch viele Soli verändert und auf seine eigenwillige Art und Weise interpretiert, was den Songs recht gut steht. Für eingeschworene SCORPIONS-Fans ist dies ein kleines Kaufargument und manch warmen Sommerabend kann man sich damit allemal um die Ohren schlagen.
Anspieltipps: Falling In Love, Steamrock Fever, In Trance, Lovedrive
- Redakteur:
- Tolga Karabagli