VLADIMIR HARKONNEN - Silence, As Long As A Thought, While The Executioners Are Reloading
Mehr über Vladimir Harkonnen
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 6.50
- I Am VRHN
- Roadkill BBQ
- Eyebrow In Surprise
- Dial Teddybear 6-6-6
- Party Of The Damned
- Divorce Divine
- Not Even Close
- Mozambique Shot
- Water Means Bleeding
- Fugitive
- Body In The Trunk
- Rink O' Fear
- Electric Sheep
Nein, VLADIMIR HARKONNEN ist kein russischer Solokünstler, sondern ...
Der Bandname ist schon mal saucool. Hieß doch der sadistische Baron aus dem Kultstreifen "Dune – Der Wüstenplanet" eben so. Und eben jener brüllt uns auch im selbst betitelten Intro erst einmal die Gehörgänge frei. Sympathischer Einstieg. Aber langsam mit den Pferden, junger Padawan. Vielleicht sollte ich zur Einführung auch mal näher auf die Beteiligten eingehen. VLADIMIR HARKONNEN – kurz VRHN – ist die Zusammenführung der aufgelösten Truppen BONEHOUSE und 2ND ENGINE. Müßig aufzuzählen, in wie vielen Bands – neben BONEHOUSE - Kultfronter Philipp Wolter bereits norddeutsche Bühne in Schutt und Asche gebrüllt hat. Der Mann ist die Brüllwürfel-Legende des norddeutschen Arschtritt-Metals. Aber auch die restlichen Mitglieder sind keine unbedarften Neulinge.
Ein Umstand, den man dem Rundling mit dem unmöglichen Titel – die Übersetzung des Buchtitels eines ungarischen Autors und Analytikers der Menschenverachtung – auch anhören kann. Da werden nämlich trotz aller Verbundenheit mit Hardcore allerlei bunte Stilelemente eingebaut, die man so vielleicht nicht erwartet hätte. 'Roadkill BBQ' eröffnet den Silberling zum Beispiel ziemlich thrashig, während 'Party Of The Dead' zum fröhlichen Mitsingen animiert. Party-Punk. Die MISFITS winken aus dem Hintergrund mit fiesem Grinsen, während 'Not Even Close' an selige SPERMBIRDS-Tage erinnert. Eins, zwo, drei, Keilerei. Das macht Laune. Und, das es genau so auch gemeint ist, beweisen lyrische Ergüsse der Marke 'Dial Tedybear 6-6-6'. Kostprobe gefällig? "If you wanna get rid of somebody// I guarantee you a lot of hits// If you don't wanna pay for nothing// So dial T-E-D-D-Y-B-E-A-R-6-6-6".
Und diese Nummer ist musikalisch alles andere als lustig. Bösartiger Hardcore, der knusprig aus den Boxen spritzt. Wie auch das anschließende 'Mozambique Shot', welches sich auch ausgezeichnet auf einem MDC-Album machen würde. Wütender, aber wohl durchdachter Hardcore US-amerikanischem Einschlags halt. Fett.
Es ist kein großes Geheimnis, dass ich kein großer Freund von Hardcore bin, aber diese Jungs rocken echt die Hütte. Hier stimmen sowohl die Attitüde, wie auch die musikalische Umsetzung und Bandbreite. Ein Umstand, den ich bei vielen Bands dieser Stilistik häufig vermisse.
Für Genreliebhaber eine absolute Sahneschnitte.
Anspieltipps: Roadkill BBQ; Dial Teddybear 6-6-6; Not Even Close; Water Means Bleeding
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Holger Andrae