YODOK - III - Legion Of Radiance - Live At Dokhuset
Mehr über Yodok
- Genre:
- Drone / Dark Ambient
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Consouling Sounds
- Release:
- 15.04.2016
- Legion Of Radiance
Soundtrack aus einer anderen Welt
Augen zu und durch - und dann wieder die Augen auf? Schwierig im Falle des neuen YODOK-Albums "II - Legion Of Radiance", welches die Traumlandschaften auch über die knapp 70 Minuten seiner Existenz bestimmt. Erneut greifen die Musiker aus Schweden, Norwegen und Belgien Einflüsse aus Ambient, Drone, Jazz und Avantgarde auf, um sie zu einem einzigartigen Soundtrack zu formen, dessen Intensität zwar nur sehr schleppend wächst, dessen vereinnahmende Wirkung aber spätestens zur Mitte des einzigen Songs dieser Platte nicht mehr loslässt. Ziell erreicht - und die Augen bleiben geschlossen.
YODOK nimmt sich relativ viel Zeit, um den hypnotischen Kern von 'Legion Of Radiance' zu fixieren. Die Platte beginnt sehr still und entwickelt sich erst nach einer Viertelstunde zu jenem Konglomerat aus düsteren Soundscapes und zum Wahnsinbn treibenden, aber doch so eingängigen Repitationen. Und genau ab diesem Zeitpunkt verstreicht die Zeit wie im Fluge. YODOK suggeriert die wildesten Visualisierungen, stößt bizarre Gedanken an, hat an sich auch etzwas Psychedelisches, verhaart aber konstant am eingeschlagenen Kurs aus einer grundsätzlichen Kernmelodie und tausenden kleinen Nebenschauplätzen. Hin und wieder ist ein jazziger Drum Fill zur Stelle, um den Traum zu zerstören, dann jedoch kehrt die Band wieder zu ihrem Ursprung zurück und verfestigt den Grundstock der Komposition mit noch deutlicherer Tiefenwirkung.
TANGERINE DREAM und SUNNO))) werden oftmals als Vergleich zu YODOK bemüht, jedoch ist das Klangprodukt von "III - Legion Of Radiance" insgesamt noch eine Spur synthetischer, deshalb aber eben auch nicht weniger organisch. Es ist eine klassische Entdeckungsreise mit eigentlich gewissem, insgeheim aber doch ungewissem Ausgang - und das macht diese Scheibe so spannend. Den Anhang "Live At Dokhuset" kann man derweil getrost ignorieren, denn das neue YODOK-Album ist ein Studioprodukt, das die Band in Eigenregie realisiert hat. Und dass sie in Sachen Soundtüfteleien schon längst zu den ambirtioniertesten Vertretern der Zunft gehört, muss sie spätestens mit diesem Release niemandem mehr beweisen. Tolle Klangkulissen, tolle Improvisationen, toller Output!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes