ANTHRAX - Spreading The Disease
Mehr über Anthrax
- Genre:
- Thrash/Speed Metal
- Label:
- Megaforce/ Island Records
- A.I.R.
- Lone Justice
- Madhouse
- S.S.C./ Stand Or Fall
- The Enemy
- Aftershock
- Armed And Dangerous
- Medusa
- Gung-Ho
[Klassiker]
Ich weiß noch, welchen Song von ANTHRAX ich damals als erstes gehört habe: Es war auf einem obskuren Compilationtape, bestellt beim Disc-Versand oder so ähnlich, wo 'Madhouse' an meine Ohren drang. Meine Fresse, war das geil! Es dauerte zwar noch einige Zeit, aber schließlich hielt ich dann doch "Spreading The Disease" in meinen Händen und die Platte (ja, Vinyl!) hielt, was 'Madhouse' versprach.
Und obwohl noch die eine oder andere ANTHRAX-CD in meinen Besitz überging und ich die Band immer noch sehr cool finde, keine Scheibe hat mich je wieder so beeindruckt wie "Spreading The Disease", die bis zum heutigen Tage immer noch beste Platte der New Yorker, da lasse ich nicht mit mir diskutieren.
Musikalisch erzeugten die Jungs ihren ganz eigenen Sound im Spannungsfeld aus Thrash und Speed Metal (schnell, hart und dennoch melodiös), obwohl ANTHRAX auch vor groovigen Parts nicht zurückschreckten, was ihnen vereinzelt von absoluten Metalpuristen übelgenommen wurde.
Aber wen interessiert diese überflüssige Kritik bei diesen Songs? Schon der Opener 'A.I.R.' überzeugt vollkommen mit seinen Mörderriffs und seiner puren Power. Genauso gut klingt das schon erwähnte 'Madhouse', das mit einem witzigen Intro und seinem moshigen Rhythmus ohne Ende knallt. Dabei sind beide Songs mit klasse Refrains ausgestattet und bieten auch genügend musikalische Abwechslung.
Welcher Song natürlich hier auch noch erwähnt werden muss, ist das schon vorher ausgekoppelte 'Armed And Dangerous'. Ein ruhig beginnender Metalkracher, der sich später dann zu einer Hymne par excellence wandelt. Bei diesem Song laufen mir immer Schauer über den Rücken, so genial bauen ANTHRAX hier die Stimmung auf. Definitiv einer der besten Songs aller Zeiten von der Band.
Aber die Scheibe halt noch so viel mehr zu bieten, z.B. den gnadenlosen Thrasher 'Gung-Ho', der orkanartig aus den Boxen ballert. Oder das ebenfalls verdammt gut abgehende 'Aftershock'.
Und die Band beweist auch Mut zum Experiment, das orientalisch angehauchte Gitarrenintro bei 'S.S.C./ Stand Or Fall' klingt jedenfalls sehr geil, zumal der Song mit seinem einprägsamen Refrain eh "rult".
Welche beiden Songs auch immer etwas untergehen, sind 'Lone Justice' und 'The Enemy', beide eher midtempolastig, dafür aber mit tollen Melodien und einer ganz besonderen Stimmung gesegnet, vor allem 'Lone Justice' fand ich von Anfang an klasse. Und 'Medusa' reiht sich da nahtlos ein, auch ein ganz besonderer Song, der problemlos mit dem Rest der Scheibe mithält.
Aber nicht nur die Songs sind durch die Bank einfach nur genial, auch die Leistung der Band ist verdammt gut. Das Gitarrenduo Spitz/Ian (damals noch mit langen Haaren statt Glatze) liefert eine Topleistung ab, Basser Frank Bello hält das Niveau, Drummer Charlie Benante ist sowieso unterbewertet und Sänger Joe Belladonna klang nie besser, melodiöser und frischer als auf "Spreading The Disease", auf der er singt wie ein junger Gott.
Noch heute hole ich die Platte immer mal wieder aus dem Regal und höre mir gerne diesen Meilenstein des Metals an, selbst im Jahr 2002 haben die Songs nichts von ihrer Faszination und Klasse verloren.
Wer diese Platte noch nicht hat (wo seid ihr, Frevler?), der besorge sich schnellst möglich diesen Klassiker aus den Achtzigern. "Spreading The Disease" gehört einfach in jedes gut sortierte Regal eines Metalheads!
Anspieltipps: Die gesamte CD natürlich!
- Redakteur:
- Herbert Chwalek