AC / DC - Back In Black
Mehr über AC / DC
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Hells Bells
- Shoot To Thrill
- What Do You Do For Money Honey
- Given The Dog A Bone
- Let Me Put My Love Into You
- Back In Black
- You Shook Me All Night Long
- Have A Drink On Me
- Shake A Leg
- Rock And Roll Ain\'t Noise Pollution
Der nahtlose, unsentimentale Übergang zur Brian Johnson-Ära nach dem plötzlichen Tod von Bon Scott.
"Back In Black" ist ohne Zweifel das schwierigste Album in der Karriere von AC/DC gewesen, denn es wurde von einem tragischen Ereignis überschattet, welches am 19. Februar 1980 passierte. Ein total betrunkener Ronald Belford Scott (besser bekannt als Bon Scott) war nach einer durchzechten Nacht an seinem eigenen Erbrochenen erstickt. Das war nicht nur ein totaler Schock für Band und Fans, insbesondere der Band selbst kamen erhebliche Zweifel, ob sie weitermachen oder AC/DC zu den Akten legen sollten.
Sie entschieden sich im Endeffekt doch recht schnell, "im Sinne des Verstorbenen" weiterzumachen. Und dabei ist nicht nur ein Meisterwerk herausgekommen, sondern eben auch das mit Abstand meistverkaufte AC/DC-Album aller Zeiten. Außerdem haben die Australier auf "Back In Black" das Kunststück fertig gebracht, dass gleich mehrere Stücke dieses Rundlings in die Rock-Geschichte eingingen. Besonders vier Songs - 'Hells Bells', 'Shoot To Thrill', 'Back In Black' und 'You Shook Me All Night Long' - standen für diese "Jetzt erst recht"-Stimmung nach dem Tod ihres Frontmannes. Mit Ausnahme von 'Shoot To Thrill' (das mir persönlich allerdings ausnehmend gut gefällt) nämlich allesamt Klassiker der Bandgeschichte, die in einem Atemzug mit 'Let There Be Rock', 'Highway To Hell', 'T.N.T.' und 'For Those About To Rock' genannt werden und auf jedem Konzert zur festen Größe zählen. Die restlichen sechs Songs stehen dem meiner Meinung nach qualitativ ein kleines Stückchen nach, auch wenn z.B. 'Rock'n'Roll Ain't Noise Pollution' immer mal wieder live gespielt wird und auch 'Shake A Leg' oder 'Given The Dog A Bone' seltsame Zuckungen am ganzen Körper hervorrufen.
Trotz allem repräsentiert diese Scheibe keine Trauer oder Enttäuschung, wie man es ja unter Umständen vermuten könnte, sondern bietet erfrischend gradlinigen Hard Rock. Sogar der Witz in den Texten ging den Jungs nicht verloren, man denke nur an den Song 'Given The Dog A Bone' ("Oh, she's blowing me crazy...she's using her head again, I was just givin' the dog a bone" - Ferkels!). Ich habe wirklich den allergrößten Respekt davor, wie AC/DC den unfreiwilligen Abgang von Bon Scott verarbeitet haben. Die Musik spricht hier die deutlichste Sprache. Bon Scott wird niemals in Vergessenheit geraten und wenn er dieses Album irgendwo da oben oder da unten oder wo auch immer er sich seitdem so rumgetrieben hat, gehört hat - es wird ihm gefallen haben. Und nicht zu vergessen ist auch die Leistung von Brian Johnson (ex-GEORDIE), der seinem Vorgänger wirklich alle Ehre macht und ein würdiger Nachfolger ist, auch wenn es eine Weile brauchte, bis er bei den Fans wirklich als ebendieser akzeptiert wurde.
Rest in peace Ronald Belford Scott (9.7.1946 - 19.2.1980).
Anmerkung: Mein Redaktionskollege Alex, der zu dieser Zeit ja bereits die Hartwurstszene verfolgte (während ich noch mit der Trommel um den Christbaum lief), wies mich noch auf folgendes hin:
Es ist damals schon recht verwunderlich gewesen, dass drei Monate nach Bons Tod,
1.) die Scheibe heraus kam,
2.) Brian Johnson im Booklet als Songschreiber/Texter erwähnt wurde und
3.) laut Aussage der Band Bon NICHT am Songwriting beteiligt war!!!
Desweiteren will er einen Besen samt Putzfrau verspeisen, wenn die oben zitierte Textzeile aus 'Given The Dog A Bone' nicht aus Bon Scotts Feder stammt.
Wie dem auch sei, es steht jedenfalls unzweifelhaft fest, dass "Back In Black" einen absoluten Meilenstein der Musikgeschichte überhaupt darstellt und von nicht gerade wenigen Leuten als das bedeutendste Rock-Album aller Zeiten angesehen wird, auch wenn mir persönlich "Highway To Hell", "Dirty Deeds Done Dirt Cheep" und "High Voltage" einen Tick lieber sind.
Anspieltipps: Hells Bells, Shoot To Thrill, Back In Black, You Shook Me All Night Long
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer