SKYCLAD - Irrational Anthems
Mehr über Skyclad
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Massacre
- Release:
- 12.02.1996
- Inequality Street
- The Wrong Song
- Snake Charming
- Penny Dreadful
- The Sinful Ensemble
- My Mother In Darkness
- The Spiral Starecase
- No Deposit, No Return
- Sabre Dance
- I Dubious
- Science Never Sleeps
- History Lessons
- Quantity Time
[Klassiker]
Ich kann es eigentlich nicht leiden, wenn von über- oder unterbewerteten Bands geredet wird. Aber im Falle von SKYCLAD das Wort 'unterbewertet' zu benutzen, ist einfach zutreffend. Aus den Ruinen von PARIAH hervorgegangen, konnten SKYCLAD vom Debüt "The Wayward Sons Of Mother Earth" an mit ihrem eigenständigen Mix aus Thrash Metal und folkloristischen Melodien eine treue, aber viel zu kleine Anhängerschar um sich sammeln.
Auf dem zweiten Album "A Burnt Offering For The Bone Idol" wurde dann die Violine als tragendes Instrument eingeführt und man manifestierte seinen Ruf, eine der originellsten Bands der Metalszene zu sein. Dies lag aber nicht nur an den schönen Melodien, die der Fiedel entlockt wurden, sondern auch am sehr eigenwilligen Lispelgesang von Martin Walkyier und der abwechslungsreichen Gitarrenarbeit von Steve Ramsey.
Das Ganze wurde veredelt von den sehr metaphorischen, immer aktuellen, mal politischen und mal sozialkritischen, aber immer hochintelligenten Texten von Walkyier, der es wie kaum ein anderer verstand, mit Wortspielereien, Gleichnissen und Symbolen zu arbeiten.
Werde ich nun gefragt, welches Album am besten zum Einstieg in die Historie von SKYCLAD geeignet ist, so ist die Antwort stets "Irrational Anthems". Das sechste, 1996 erschienene Album der Briten perfektionierte ihren Stil und hat mit 'Penny Dreadful', 'History Lessons', 'The Sinful Ensemble', 'Inequality Street', 'No Deposit, No Return' und 'The Wrong Song' eine ganze Reihe Hits auf Lager und zudem mit dem großartigen Instrumental 'Sabre Dance' auch einen echten Zappelanimator im Gepäck.
Da wird man glatt sentimental, wenn man an die Tour zum Album denkt, wo man vor knapp 250 Leuten in der Bochumer Zeche spielte, begleitet von der im Westen damals ziemlich unbekannten Band SUBWAY TO SALLY, und wirklich jeden Anwesenden zum fröhlichen Tanz brachte.
Wer also auf folkloristisch angehauchten, aber dennoch sehr traditionellen Metal steht oder wissen möchte, wie die Urväter von SUBWAY TO SALLY klingen, muss unbedingt SKYCLAD anchecken. Und wenn euch "Irrational Anthems" gefällt, dann holt euch auch gleich noch die kaum weniger großartigen ersten fünf Alben "The Wayward Sons Of Mother Earth", "A Burnt Offering For The Bone Idol", "Jonah's Ark", "The Prince Of The Poverty Line" und "The Silent Whales Of Lunar Sea".
Nach "Irrational Anthems" wurde die Ausrichtung für meine Begriffe etwas zu folkloristisch und man entfernte sich vom Gitarrenelement. Dennoch sind natürlich auch "The Answer Machine?", "Vintage Wine" und "Folkemon" immer noch sehr gute Alben.
Der Ausstieg von Martin Walkyier im Jahr 2001 nahm der Band eine Menge an Charisma und Eigenständigkeit, doch sollte man sich auch das letztes Jahr erschienene Album "A Semblance Of Normality" anhören.
Anspieltipps: Inequality Street, Penny Dreadful, Sabre Dance, History Lessons
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk