OBITUARY - Slowly We Rot
Mehr über Obituary
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Roadrunner
- Internal Bleeding
- Godly Beings
- ´Til Death
- Slowly We Rot
- Immortal Visions
- Gates To Hell
- Words Of Evil
- Suffocation
- Intoxicated
- Deadly Intentions
- Bloodsoaked
- Stinkupuss
Man kann es drehen und wenden, wie man will: Was den Death Metal angeht, so gibt es die Zeit vor und nach OBITUARY. Seien es die zähen Lavariffs des Gitarrenduos Trevor Peres und Allen West, das groovige Drumming von Donald Tardy oder das Bassspiel von Daniel Tucker (der auf dem zweiten Album "Cause Of Death" von Frank West ersetzt wurde und der bis zum heutigen Tag bei OBITUARY die vier Seiten zupft), alle haben ohne Frage ein sehr gutes Fundament geschaffen, auf dem "Sänger" John Tardy seine Growls regelrecht zelebrieren konnte. Dazu muss erwähnt werden, dass OBI (wie sie von ihrer Fangemeinde kurz genannt werden) den Gesang lediglich als ein weiteres Instrument ansehen. Das hatte zur Folge, dass John Tardy irgendetwas ins Mikro reinbrüllte, aber bis auf den "Refrain" nicht zu erkennen war, was er da überhaupt von sich gibt. Das hat sich zwar auf dem zweiten Album zwar geändert, aber die Charakteristik von Johns Stimme keinesfalls geschmälert. Eher im Gegenteil: Gerade im Death Metal, wo sich jedes Gegrunze gleich anhört, hört man innerhalb von Sekunden John Tardys Stimme sofort heraus, was für einen Musikstil, den der Otto-Normal-Verbraucher nicht unbedingt mit Musik in Zusammenhang bringen würde, ein Novum darstellt und einmal mehr die Einzigartigkeit dieser Truppe unterstreicht. Zwar haben die Florida-Deather auf ihrem Debüt schon ordentlich Gas gegeben, aber was den Groove angeht, so waren sie ihrer Zeit weit voraus. Und dass sie Heerscharen von Musikern des Extrem-Metal-Genres beeinflusst haben, muss nicht zusätzlich erwähnt werden, oder?
Gleich der Opener 'Internal Bleeding' ist zwar lupenreiner Death Metal, aber direkt zu Beginn grooven die Jungs ohne Ende. Vielleicht mit ein Grund, warum OBITUARY für mich persönlich die "Einstiegsdroge" in Bezug auf Death Metal waren. Den ersten Song, den ich von den Florida-Deathern zu hören bekam, war 'Find The Arise' von "Cause Of Death". Zwar hat dies nur am Rande mit dem Debüt zu tun, unterstreicht aber, dass diese Truppe es wie keine andere verstanden hat und immer noch versteht, sich abseits der üblichen Death-Metal-Pfade zu bewegen, ohne dabei jedoch ihre Roots zu verleugnen. Diese liegen unüberhörbar bei CELTIC FROST und VENOM.
Aber zurück zu "Slowly We Rot". Nicht nur hinsichtlich des Sounds, sondern auch, was das Coverartwork und das Bandlogo angeht, waren die Jungs um Einzigartigkeit bemüht. Bis auf ein paar minimale Änderungen ist das Bandlogo auf demselben Stand wie 1989. Bei den Songs ist es schwer, einzelne Kandidaten hervorzuheben, da das komplette Album durchgehend knallt und die Tempovariationen das Teil auflockern. Weiterhin erwähnenswert sind die Gitarrensoli von Trevor Peres, die nicht dazu da waren, um das Ego desselbigen zu befriedigen, sondern durchaus mit ihren kranken Sounds das Gesamtkunstwerk abrundeten. Leider kommt bis auf den Titeltrack kaum ein Song vom Debüt live zum Zuge, was einen Grund mehr darstellt, sich dieses Teil zuzulegen.
In dem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass die beiden ersten Alben "Slowly We Rot" und "Cause Of Death" als Doppel-CD zu einem günstigen Preis zu haben sind. Und wenn ihr schon dabei seid, dann könnt ihr auch bei den beiden Folgealben "The End Complete" und "World Demise" zuschlagen, die ebenfalls im Doppelpack zu haben sind. Wer die Scheiben noch als LP besitzt (so wie´s bei mir der Fall ist), bekommt hier eine günstige Gelegenheit zuzuschlagen, und für alle anderen ein sehr lukrativer Einstieg in den Backkatalog der Kult-Truppe!
Anspieltipps: Alles!
- Redakteur:
- Tolga Karabagli