ATLANTEAN KODEX - The Pnakotic Demos
Mehr über Atlantean Kodex
- Genre:
- Epic Metal
- Label:
- New Iron Age
- Release:
- 22.06.2007
- From Shores Forsaken
- Marching Homeward
- The White Ship
- The Hidden Folk
Nachdem die oberpfälzer Epiker von ATLANTEAN KODEX durch die Split-EP mit VESTAL CLARET ja bereits einiges an Aufsehen im nationalen und internationalen Underground erregen konnten, legen die Mannen nun mit dem neuen Sänger Markus Becker an der Frontposition nach und bannen dem hungrigen Metallervölkchen drei bisher offiziell unveröffentlichte Stücke sowie eine Neueinspielung des von besagter Split bekannten Tracks 'The Hidden Folk' auf eine Mini-CD, welche auf den Namen "The Pnakotic Demos" hört und mit einer Spielzeit von epischen dreißig Minuten gar nicht mal so mini ist.
Als Haupteinflüsse haben die Jungs seit jeher die alten MANOWAR und die mittleren BATHORY bezeichnet, und während bei 'The Hidden Folk' vor allem der Quorthon-Einfluss zu hören war, so sticht beim Opener 'From Shores Forsaken' nun in erster Linie heraus, dass die vier Kämpen vor allem auch MANOWARs "Into Glory Ride" besonders zu schätzen wissen. Der Song atmet einen epischen Geist, einen anmutigen Tiefgang, den MANOWAR heute nur noch selten in ihre Stücke zu packen verstehen. Gerade im Gitarrenbereich merkt man hier sehr deutlich, was den New Yorkern heute - trotz der nach wie vor unbestreitbaren Klasse - fehlt: Nämlich jemand, der fesselnde Gitarren-Riffs und Soli schreiben kann. Kurz: Ross The Boss. Und kein Geringerer als er ist bei diesem Stück an der Leadgitarre mit von der Partie, während der Herr Weinsheimer etliche Backing Vocals beisteuern darf. Der Song ist ohne jede Übertreibung ein absoluter Hammer und eines der größten Genre-Epen der letzten Jahre. Kein Zweifel!
Das treibende, dynamischere 'Marching Homewards' ist trotz des angezogenen Tempos kaum weniger episch und wird von einem sehr überzeugenden Refrain gekrönt, der sich richtig tief in die Hirnrinde eingräbt und schon bei zweiten Durchlauf mitgesungen werden kann. Mit 'The White Ship' bieten uns die Vilsecker Stahlbuben dann im ersten Halbstück ergreifenden, wenn auch dezent schrägen, Sologesang und Chöre vor klassischem Windrauschen, bevor in der zweiten Hälfte akustische Gitarren und Lurenklang einsetzen, welche dann wieder in BATHORY-inspirierte Gefilde führen, in denen die neue Version von 'The Hidden Folk' sich ausgiebig ergehen darf. Zu dem Song gibt es nicht viel mehr zu sagen, als beim letzten Mal. Er ist in der neuen Version keinen Deut schlechter und noch immer eine perfekte Synthese aus Dramatik, Wikinger-Epik, leicht folkiger Schlagseite und blankem Stahl.
Wenn es mit ATLANTEAN KODEX in der Form weiter geht, dann wird uns mit dem ersten Studioalbum definitiv ein echter Hammer bevorstehen, der schon jetzt eine gewisse Anwartschaft auf den künftigen Titel eines Underground-Klassikers gesammelt hat. Bitte unbedingt mehr davon! Die Scheibe könnt ihr übrigens zum Freundschaftspreis von acht Euro inklusive Porto bei der Band direkt bestellen. Gründe zum Zögern würden mir keine einfallen.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle