AKREA: Interview mit Fabian Panzer

02.09.2013 | 08:18

AKREA ist spätestens dank des neuen Albums "Stadt der toten Träume" zu einer richtigen Hausmarke geworden, wenn es um Melodic-Death-Metal aus einheimischen Gewässern geht. Wir befragten Fabian Panzer, Klampfer der Oberpfälzer, zu dem neuen Schaffenswerk, seinen Hintergründen und den Zukunftsplänen der Band. Doch lest selbst, was er zu sagen hatte…

Hallo Fabian. Schön, dass es mit dem Interview geklappt hat. Wie geht es euch?

Hi, mir geht’s gut soweit, aber es ist ganz schön viel zu tun im Moment. Ich schreibe gerade an meiner Diplomarbeit, ein Umzug steht an und AKREA hält mich zurzeit auch ganz schön auf Trab. Also da gab es sicherlich schon ruhigere Zeit bei mir =)

 

Jüngst kam euer neues Album "Stadt der toten Träume" auf den Markt. Was hat es mit dem eigenartigen Titel auf sich? Steckt dahinter mehr, als man auf dem ersten Blick vielleicht vermuten könnte?

"Stadt der toten Träume" beschreibt den Ort oder die Gegend, in der die Texte spielen. Unser Sänger Sebi hat sich da von Final Fantasy inspirieren lassen und es geht grundsätzlich darum, dass Seelen in dieser Stadt herumwandern, ohne zu wissen, dass sie eigentlich schon tot sind. Die einzelnen Storys bzw. Texte lassen sich damit am besten zusammenfassen, womit der Titel naheliegend war und wir uns zügig dafür entschieden haben.

 

Das Album kommt mit viel Wucht und Druck aus den Boxen. Wer ist für die tolle Produktion zuständig und gab es bei den Arbeiten irgendwelche Besonderheiten?

Wir waren wieder bei Victor Bullok in seinen Woodshedstudios bei Landshut. Dort wurden bereits "Lügenkabinett" und "Lebenslinie" aufgenommen und da war mit Victors Arbeit schon immer super zufrieden waren, fiel die Entscheidung auch dieses Mal leicht. Victor versteht unsere Art von Musik sehr gut und kann somit wahnsinnig konstruktiv mit uns arbeiten. Außerdem ist er ein total netter Typ mit dem wir uns auch zwischenmenschlich hervorragend verstehen. Dementsprechend lustig und amüsant war es auch dieses Mal wieder, ich denke schon fast, dass dieses Mal die bisher meisten bescheuerten Sprüche und verbalen Konter durch den Raum geflogen sind, hehe.

Das Besondere an eurer Musik ist sicherlich die deutsche Sprache. Wie kamt ihr auf diese Idee. Werdet ihr zukünftig auch englischsprachige Texte einfließen lassen oder belasst ihr es bei der jetzigen Methode?

Das werden wir so belassen, da bin ich mir sicher. Sebi hat einen sehr metaphernreichen und symbolischen Stil, Dinge lyrisch zu beschreiben und da fühlt er sich in der deutschen Sprache schlicht und ergreifend wohler. Außerdem ergänzt der doch recht kantige Klang der deutschen Sprache unsere Musik sehr gut, weshalb wir da sicherlich so weitermachen werden und keinen Grund sehen in eine populärere Sprache zu wechseln, selbst wenn man dadurch ein paar mehr CDs verkaufen würde. Da steht bei uns auch bei den Texten die künstlerische Qualität an erster Stelle.

 

Haben gewisse Stücke einen tieferen Sinn oder hat die gesamte Platte sogar einen roten, thematischen Faden, der sich durch die Songs schlängelt?

Ja, diesen roten Faden gibt’s wirklich. Wie oben beschrieben spielt die Story in der Fantasiewelt in der sich auch die "Stadt der toten Träume" befindet. Die Songs stehen dabei für einzelne Events, die in der Summe eine Geschichte ergeben. Das ist zumindest die Grundidee des Ganzen. Die Texte sind aber bewusst sehr allgemein gehalten, was konkrete Namen etc. aus Final Fantasy angehen. Somit hat man als Hörer immer die Möglichkeit die beschriebenen Szenarien auf andere Welten/Situationen/Geschehnisse oder persönliche Erlebnisse zu projizieren. Wir denken, es darf auch ruhig die Aufgabe des Hörers sein, sich seinen eigenen Sinn hinter den Texten zu definieren und zu entdecken. Wir stehen da nicht wirklich auf gedanklich eingeschränkte und vorgekaute Texte. Auch lyrisch darf ruhig ein bisschen Anspruch dahinter sein, denke ich.

 

Lyrisch und vor allem spielerisch gefallen mir im Speziellen 'Seelentanz', das melancholische 'Einsames Medium' sowie das Titelstück. Was hat sich seit dem "Lügenkabinett" bei euch so getan? Eine gewisse Entwicklung ist scheinbar nicht von der Hand zu weisen.

Wir haben seit "Lügenkabinett" einiges an Erfahrung sammeln können und darin denke ich liegt der Hauptgrund für diese Entwicklung. Da waren die ganzen Gigs und die Tour sehr wichtig für uns und haben uns, im Nachhinein betrachtet, sowohl spielerisch als auch menschlich sehr gut getan. Wir sind auch ein Stück erwachsener geworden und haben uns dieses Mal bewusst um einiges mehr Zeit für das Songwriting genommen. Wir haben die Songs als Ganzes betrachtet und versucht diese zu optimieren, was bei den Alben zuvor nicht so sehr der Fall war. Da haben wir, denk ich, stellenweise noch mehr an einzelnen Riffs gearbeitet und geändert und die einzeln optimierten Parts dann zusammengeführt. Das sind alles Sachen, die man jetzt auch hört und die uns sehr gut gefallen.

Mir kommen bei jedem Durchgang Parallelen zur Göteborger Todesbeischule in den Sinn. An welchen Größen habt ihr euch zu Beginn der Arbeit an "Stadt der toten Träume" orientiert?

Letztlich einfach nur an uns selbst. Wir haben noch nie mit der Intention Songwriting betrieben um wie Band XY zu klingen oder sowas. Jeder von uns fünf hat seine bevorzugten Spielarten, Tonleitern und Skalen, wodurch beim richtigen Songwriting dann einiges an verschiedenen Stilen auch zusammenkommt und das hört man dann am Schluss, denk ich. Indirekt kann es natürlich sein, dass uns irgendwelche Bands, die wir aktuell gerne hören, auch beim eigenen Musizieren beeinflussen, aber da kann ich keine konkreten Namen nennen, das ist wohl auch wieder ein Mix aus verschiedensten Bands. Grundsätzlich kann man aber sagen, dass z.B. Sebi und Chris eher auf moderneren Metal stehen, Schaffer bevorzugt technische Sachen hört und ich eher aus der Black-Metal-Ecke komme. Also auch musikalisch gibt es da bei uns einen bunten Mix aus vielen Subgenres.

 

Ein paar Pagan-Viking- sowie Metalcore-Spuren tauchen stellenweise auch mal auf?

Wie gerade beschrieben kommen wir alle musikalisch aus einer anderen Metalecke und haben auch keine Angst die verschiedenen Dinge die uns gefallen, schamlos zu mixen und mit diesen zu experimentieren. Da hatten wir aber noch nie Skrupel oder Bedenken dabei. Mittlerweile hat sich vielleicht bei jedem von uns klarer herauskristallisiert, was er gerne hört und ist auch gleichzeitig offener gegenüber anderen Stilrichtungen geworden, weshalb es jetzt bei "Stadt der toten Träume" noch mehr auffällt, das kann gut möglich sein ja.

 

Wie sieht es in der kommenden Zeit mit eurer Bühnenpräsenz aus? Sind irgendwelche Termine in Planung und könnt sie hier und jetzt verraten?

Hehe, das Einzige, was ich verraten kann, ist, auf unserer Facebookseite oder Homepage am Ball zu bleiben, was die Auftritte angeht. Es kommen jetzt noch einige Sachen dieses Jahr, auf die ich mich schon sehr freue. Durch die lange Songwriting-Phase waren wir live in letzter Zeit eher selten unterwegs und wir freuen uns jetzt wie kleine Kinder, endlich das neue Album den Leuten auch live um die Ohren ballern zu dürfen.

Melodischer Death-Metal ist bekanntlich seit vielen Jahren auf der Überholspur. Wie sieht deiner/eurer Meinung nach das perfekte Line-Up eines Melo-Death-Konzertes aus und mit wem würdet ihr gerne mal durch die Lande ziehen?

Boah, gute Frage, da habe ich mir noch nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Ich denke IN FLAMES oder DARK TRANQUILITY sollten da mal sicherlich nicht fehlen. Mit denen zu touren würde sicherlich auch Spaß machen, das stell ich mir richtig lustig vor und da würde ich definitiv nicht nein sagen.

 

Sodann wäre ich mit meinen Fragen auch am Ende und bedanke mich vielmals für Zeit und Geduld. Viel Erfolg mit der neuen Scheibe. Was möchtet ihr unseren Lesern und euren Fans noch mit auf den Weg geben?

Erst mal vielen vielen Dank fürs Interview, hat Spaß gemacht, gerne wieder! Jedem der uns noch nicht kennt, sei geraten, ein Ohr zu riskieren und in „Stadt der toten Träume“ reinzuhören. Wir sind dieses Jahr außerdem noch ein bisschen Live unterwegs, da freuen wir uns über Jeden der mit uns feiert! Für alle relevanten und aktuellen Infos einfach auf www.akrea.de oder unserer Facebookseite vorbeischauen. Ich denke das war es soweit von meiner Seite dann ;)

Redakteur:
Marcel Rapp

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