AMEN: Interview mit Larkin/Paul Fig

01.01.1970 | 01:00

Meinereiner hatte mal die Ehre, die Jungs von Amen, einer der besten Bands am NeoHimmel, anzumailen und ihnen einige Fragen zu stellen.

Einziges Problem: Plattenfirma verschlört den mittlersten Zettel und meine Wenigkeit kriegt nur die Hälfte der Fragen wieder!

Schade, die Antworten, die Larkin und Fig mir gaben, waren vielversprechend... anders als man vielleicht erwartet hätte, besonders von den ExzentroChaoten von Amen...




Michael: Wie seit ihr mit dem Bruch mit RoadRunner-Records umgegangen? Natürlich beinflusste es euer Album, aber eure Botschaft ist nicht nur gegen Roadrunner. Welche andern Ziele oder Opfer hattet ihr?

Larkin: “Als Roadrunner uns jede Unterstützung entzog nachdem das Amen Debüt-Album erst gerade einen Monat draussen war, sagten wir unsern Anwälten sie sollten uns aus dem Vertrag rausholen. Roadrunner lies uns für die Summe von $500 U.S. Dollars ziehen. Wir sendeten ihnen einen Scheck über $666 und waren frei ein neues Label zu finden, welches uns unterstütze. Die ganzen Erfahrungen mit RoadRunner waren nur negativ, nicht nur weil wir fühlten, dass eine grossartige Platte ignoriert wurde, sondern auch weil die ganze Einstellung von Roadrunner immer gegen uns gerichtet war. Gegen unsere Music, unsere Songtexte, gegen unsere künstlerische Arbeit und sogar gegen unsere Reklamekampagnen und Ideen. Aber zum Schluss hatte alles seinen Grund und wir sind sind jetzt sehr glücklich bei Virgin Records.“

Michael: Eure Music ist hart genug für Metal, die Melodien verrück genug für Punk und Casey schreit wie in HardCoreFreak... Wie würdet ihr einem Journalisten wie mir raten, eure Music zu nennen?

Larkin: “Wir persönlich nennen uns eine PunkRock Band, einfach weil unsere Einstellung zu Individualität und eine grosse Ladung „go fuck yourself“ bewirkt, dass wir wie niemand sonst klingen, besonders in America.“

Michael: Was würdet ihr als erstes tun, wenn ihr Präsident der Vereinigten Staaten wärt? Was würdet ihr in einer Gesellschaft voller Seelenverkäufen und einem gefährlichen Übermass an Kommerz ändern?

Larkin: “Als erstes würden wir ein ehrliches Level in der Regierung erschaffen, damit die Menschen glauben können, was man ihnen sagt. Besser als die übliche Propagandakampagnen welche die USA seit den 50-er Jahren spielen.
Als zweites sollten grosse Schritte im Finanzamt gemacht werden, sonst werden die Reichen immer reicher und die Armen werden immer ärmer. Aber beachte: Diese Dinge können nicht erreicht werden... ich bin nicht pessimistisch, nur ein Realist.“

Michael: Wie würdet ihr den Unterschied von euch zu andern Bands, die aus den gleichen Beweggründen und Motiven Musik machen, erklären?

Larkin: “Ehrliche Bands, musikalisch gesehen, sind wie ehrliche Menschen.... sie können nicht genaugleich wie andere Bands sein. Denn wenn in Herz und Seele gegraben wird, wenn sie aufgeschnitten werden und sich schliesslich der Welt musikalisch offenbaren...... dann kann kein Herz und keine Seele kopiert oder vervielfältigt werden!“

Michael: Was denkt ihr von Bands, die ihre Seelen dem Kommerz verkaufen... Musik machen die nicht ihre eigene ist, aber damit jede Menge Geld verdienen?

Larkin: “All diese Bands sind nur kommerziell... mahlende, unwissende Maschinen, die nur Geld machen wollen und nach Erfolg und Ruhm streben. Ich denke sie können ihre fünfzehn Minuten geniessen und sie würden ihr schnellgemachtes Geld besser gut investieren, denn in zwei Jahren wird sich niemand mehr an sie erinnern.... an keinen von ihnen.“

Michael: Hatte eure Band irgendwelche Streits als RoadRunner von eurer „Unkommerzialität“ sprach? Habt ihr alle den gleichen Weg gewählt oder spracht ihr darüber, euch dem Kommerz zu unterordnen?

Larkin: “Casey brauchte sechs Jahre für die momentane Bandzusammenstellung, weil er nach vier Menschen suchte, die seine Vision perfekt teilten. Als wir bei Virgin Records unterschrieben, wäre es ein leichtes gewesen, ein kommerzielles Album zu produzieren, aber wir taten genau das Gegenteil und sind sehr glücklich mit dem Endresultat.“

Michael: Was denkt ihr über das Internet als neues Mittel um eure Art Musik bekanntzumachen?

Paul: “Ich denke das Internet ist ein grossartiger Weg, seine Musik einer breiten Hörerschaft zu zeigen, Informationen zu geben. Aber ich bin definitiv dafür aus dem Haus zu gehen, Erfahrungen ausserhalb der sterilen Grenze des Netzes zu machen. Das Beste ist meiner Meinung nach draussen zu gehen neue Bands zu sehen, um unsere Art von Musik kennenzulernen, die Intensität und süssen Emotionen eingeschlossen.“

Michael: Und wieder, meine liebste Frage: Sagt einfach nur etwas zum grossen Konflikt zwischen Metallica und Napster!!!

Paul: “Ich kümmere mich wirklich nicht um Metallica, sie werden so oder so Millionen von Platten vekaufen...
Ich mag es, wenn Kids bei unsern Live-Auftritten in Städten (dank Napster) mitsingen. Napster ist genau das Richtige für Musikfans, die daran interessiert sind Musik zu teilen, von welcher sie denken dass sie es wert ist geteilt zu werden.“

Redakteur:
Michael Kulueke

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