ANASARCA: Interview mit Michael

01.01.1970 | 01:00

Es war ein wenig schwierig, das Interview mit der deutschen Death Metal-Hoffnung ANASARCA auszumachen. Der Grund war, daß Sänger Mike stolzer Vater eines kleinen Töchterchens geworden ist und somit auch noch andere Sachen im Kopf gehabt haben dürfte. Eines Nachmittags klingelte er dann etwas überraschend bei mir an und gab mir folgendes Interview.

Stephan:
Bist du zufrieden mit "Moribund"?

Mike:
Ja, natürlich bin ich damit zufrieden (lacht). Rein musikalisch ist es genau das Album, das wir immer machen wollten. Im Gegensatz zu "Godmachine" ist es so, daß es Songs sind, die erst vor kurzer Zeit entstanden sind. Bei "Godmachine" sind die Songs innerhalb von drei oder vier Jahren entstanden. Deshalb klingt das Ganze schon etwas frischer und mehr nach dem, was wir eigentlich machen wollen.

Stephan:
Eure Mucke kracht ja ganz ordentlich. Welche Bands haben euch denn nachhaltig beeinflußt?

Mike:
Das kann man so eigentlich schwer sagen. Ich bin jetzt seit '85 in der Szene drin und da sind ja soviele Bands gekommen und gegangen. Da sind auch eine ganze Menge dabei gewesen, die mich persönlich beeinflußt haben. Aber wenn ich jetzt ein paar Namen nennen sollte, dann wären das alte DEATH, alte EDGE OF SANITY, SUFFOCATION. Mit Sicherheit auch CANNIBAL CORPSE oder HATE ETERNAL. Also von Old School bis zu neueren Sachen ist eigentlich alles dabei.

Stephan:
Was ist dir am wichtigsten im Hinblick auf die Musik von ANASARCA?

Mike:
Im Grunde eigentlich nur, daß wir uns niemals irgendwie anbiedern müssen. Also daß wir immer die Mucke machen, auf die wir gerade Bock haben. Natürlich wird mit dem Namen ANASARCA immer brutale, schnelle und heftige Musik verbunden sein. Weil, sobald wir anfangen würden, eine ganze Scheibe nur langsame Sachen zu machen, würden wir uns auflösen oder die Sache unter einem anderen Namen weitermachen. Also ANASARCA wird mit Sicherheit immer mit Geknüppel verbunden sein. (Schöööön! - d. Verf.)

Stephan:
Was ist für dich im Hinblick auf das neue Album noch verbesserungswürdig?

Mike:
Naja, da sind sicherlich so ein paar spielerische Sachen, wo man sagt, da hätte man vielleicht den einen oder anderen Take nochmal machen können. Aber ansonsten ist das Album einfach noch zu frisch, um da viel dazu sagen zu können, was einem nicht daran gefällt. Die Produktion gefällt mir auch ziemlich gut. Klar hätte man da auch ein, zwei Sachen anders machen können, aber im Moment bin ich damit eigentlich noch sehr zufrieden.

Stephan:
Jetzt mal ein paar Worte zu euren Texten, die ja von Verurteilten aus amerikanischen Todeszellen stammen. Wie kommt man auf so ein Lyrics-Konzept?

Mike:
Drauf gekommen bin ich eigentlich durch irgendwelche Filme wie "Dead Man Walking". Das sind Filme, die dann doch ein bißchen nahe gehen und man sich fragt, ob die ganzen Leute nicht vielleicht auch noch 'ne andere Seite haben, als das, was in den Medien immer dargestellt wird. Ja und dann besorgt man sich so die ersten Sachen, ich hab mir dann auch gleich noch ein paar Hintergrundbücher besorgt. Und da sind dann doch schon ein paar Dinge dabei, die echt krass sind. Ich wollte einfach diesen Leuten mal die Chance geben, die Gefühle und Emotionen, die sie haben, nach außen zu tragen. Damit die Leute auch mal sowas sehen und nicht immer nur, da ist ein Mörder, der hat das und das gemacht, das ist ein Monster und der gehört hingerichtet. Das die eben sehen, daß das auch nur Menschen sind und daß die auch eine Gefühlswelt haben. Die spielen sich ja im Grunde genommen nur bei denen im Kopf ab, es kümmert sich ja keiner drum und mich hat das schon mal interessiert. Du liest da einige Sachen und denkst dir, das ist doch manchmal ziemlich tiefgreifend. Das war der Punkt, wo ich gesagt hab, jetzt machst du das Ding, jetzt müssen andere das auch mal lesen und ihre eigene Meinung über die Sache bilden.

Stephan:
Ist es da nicht etwas blöd, daß man die Texte nicht verstehen kann, was ja irgendwo logisch ist bei Death Metal, da sie ja offenbar einen großen Stellenwert haben?

Mike:
Nein, denke ich eigentlich nicht. Also bei mir ist das so, wenn ich eine Platte hab, die mir musikalisch geil gefällt, dann schmeiße ich die rein und genieße einfach die Mucke und in dem Moment ist der Gesang einfach nur ein Instrument. Und wenn ich dann wirklich daran interessiert bin mir irgendwelche lyrischen Sachen reinzupfeifen, dann nehme ich mir das Booklet und les mir die Sachen durch. Es ist natürlich schade, daß einige Bands, die auch gute Texte haben, diese oftmals nicht mit abdrucken. Dann lohnt es sich nicht, sich irgendwelche Gedanken zu machen, dann kann man wirklich nur irgendwas rumgrunzen und keine Sau versteht's. Ich denke, wenn man schon Wert drauf legt, dann sollte man die Dinger auch abdrucken, damit man dann die Möglichkeit hat, sich damit auseinanderzusetzen.

Stephan:
In meinem Review habe ich eurem Carlos Santana fälschlicherweise einen Grammy angedichtet. Von wem stammt denn "60 Steps"?

Mike:
Das ist schon von Carlos Santana, aber der heißt halt nur so. Der ist 1993 in Texas hingerichtet worden. Aber es passiert natürlich immer wieder, daß die Leute das verwechseln. So wie es eben viele Wolfgang Müllers gibt, gibt es warscheinlich auch viele Carlos Santana's.

Stephan:
Die Texte sind ja ziemlich deathmetal-untypisch, gerade, wenn ich an den von Christina Riggs denke ("If Only..."), da sie eben nicht von Gemetzel, Blut oder Antichristen handeln. Würdest du bei ANASARCA deshalb eher die eindeutig Death-Metal-typische Musik in den Vordergrund stellen oder doch die Texte?

Mike:
Nein, es ist schon so, daß an erster Stelle die Musik steht. Wir sind halt 'ne Musikband und 'ne Musikband macht Musik (Legendär! - d. Verf.) und das ist das Wichtigste. Aber ich finde es halt blöd, wenn man die Texte einfach nur schreibt, um irgendwas rumschreien zu können. Ich möchte, wenn ich etwas herausbringe, da schon einen Sinn dahinter sehen. "Godmachine" war zwar in dem Sinne kein Konzeptalbum, aber es ging auch ein roter Faden durch die Songs. Die handelten dann eben von der Zerstörungswut der Menschheit und von den Menschen, die über die Kirche und die Religionen Verwüstung über die Erde bringen und diesmal ist es eben eine andere Geschichte. Aber wichtig sind die Texte natürlich schon, und ich bin auch sehr froh darüber, daß in letzter Zeit in den Interviews häufig danach gefragt wird, weil das besser ist, als wenn es irgendwie untergeht. Aber trotzdem ist natürlich schon die Musik das Allerwichtigste.

Stephan:
Dann wollen wir doch mal ein bißchen in eure History reinschnuppern. Du hast bis 1995 bei VOMITING CORPSES gespielt. Erzähl doch mal etwas über die Band.

Mike:
Nein, möchte ich nicht.

Stephan:
Das möchtest du nicht?

Mike:
Nein, die Band ist tot. Das Einzige, was ich dazu sagen kann, ist, das wir damals meiner Meinung nach ziemlich gute Musik gemacht haben. Leider ist die Scheibe ziemlich beschissen geworden, aber das ist eine lange Geschichte. Die Songs finde ich jedenfalls heute immer noch geil, aber wir haben uns mit den Leuten von damals verkracht und deshalb möchte ich es auch auf sich beruhen lassen.

Stephan:
Und deshalb hast du dann ANASARCA gegründet.

Mike:
Genau. Der Heiner und ich sind ausgestiegen bei VOMITING CORPSES. Dann gab es die Band noch ein oder zwei Jahre. Danach haben die sich auch getrennt und haben ihre eigenen Bands gemacht. Aber das ist jetzt Geschichte und seit '95 zählt für mich nur noch ANASARCA.

Stephan:
Dann kam "Condemned Truth", euer erstes Demotape. Wie würdest du das im Nachhinein beurteilen?

Mike:
Naja, auf dem Ding waren fünf Songs und von denen haben es drei noch aufs Debüt geschafft. Von daher war es natürlich schon ganz geil damals und auch die Kritiken waren cool. Es sind zwei Songs drauf, bei denen wir zeitweise ein bißchen überlegen, ob wir die nicht umändern und neu arrangieren, aber ich glaube das ist mittlerweile gestorben. Für damalige Verhältnisse fand ich das eigentlich ziemlich geil, weil das Ding schon fünf Wochen, nachdem wir ANASARCA gegründet hatten, entstanden ist. Wir haben es zu zweit eingespielt, um etwas neues rauszubringen, weil wir die neuen Songideen relativ schnell zusammengebastelt hatten. Somit war es natürlich ein idealer Start, weil auch viele Leute sich das Ding damals bestellt hatten. Das hat mit Sicherheit so einen kleinen Anfangsschub gegeben.

Stephan:
Welche Reaktionen habt ihr dann auf "Godmachine", eurem ersten regulären Album, erhalten?

Mike:
Ja, weltweit einfach gut. Auch reviewsmäßig, auf der Homepage (http://www.anasarca.de - nur damit ihr es nicht vergeßt! - d. Verf.) haben wir ja auch so ein paar Dinger stehen. Also das ist schon ziemlich gut angekommen. Vor allem weil wir ja mit "Godmachine" das erste Mal was in dieser Richtung gemacht haben, es gibt ja nun mal nicht viele Bands, die diesen Stil spielen, den wir spielen. Also so diesen Mischmasch aus amerikanischem und melodiösen europäischem Death Metal, obwohl natürlich "Godmachine" noch wesentlich melodiöser war als das neue Album.

Stephan:
Euer alter Drummer verlies euch vor den Aufnahmen zu "Godmachine" und dafür stieß Herb zu euch. Wie hat er sich denn in die Band eingelebt?

Mike:
Ja, seitdem er dabei ist, ist die Band erst richtig gewachsen, weil wir dann auch endlich mal schnellere Sachen machen konnten. Unser damaliger Drummer wollte, kurz bevor er dann von uns gegangen wurde, mehr rockige Sachen einbauen, worauf wir aber einfach keinen Bock hatten, weil wir eigentlich nur schnellere Sachen spielen wollten. Und Herb hatte uns damals mal angehauen, ob wir nicht mit seiner damaligen Band EYE SEA irgendwelche Gigs spielen wollten und da hatten wir ihm gesagt, daß es nicht geht, weil wir zur Zeit eben keinen Drummer haben. Er hat sich dann angeboten, einfach mal vorbeizukommen. Und zu dieser ersten Probe hatte er dann schon die drei Songs von unserem Promo-Tape zu Hause gelernt, um dann eben voll reinhauen zu können. Und da haben wir gleich gesehen, das isses, weil er von der Geschwindigkeit genau das gemacht hat, was wir haben wollten. Es gab dann natürlich schon Probleme, weil er in Bremen wohnt, das ist 130 Kilometer von uns entfernt (Mike wohnt in Emden - d. Verf.). Da mußte er dann immer am Wochenende mit dem Zug hierherfahren, weil er auch keinen Führerschein hat und da ist dann eben manche Probe auf der Strecke geblieben. Aber insgesamt gesehen hätte ANASARCA gar nichts Besseres passieren können.

Stephan:
Euer größtes Live-Ding bisher war wohl das 2000er "Fuck The Commerce". Wie war euer Auftritt und wie habt ihr euch dabei gefühlt?

Mike:
Naja, gefühlt haben wir uns dabei eigentlich wie bei jedem anderen Gig auch. Zufrieden bin ich mit dem Auftritt im Nachhinein nicht. Wir hatten gerade unseren neuen Gitarristen, den Benjamin, so ein bißchen eingearbeitet und für ihn war es auch das erste Mal, daß er so ein bißchen außerhalb gespielt hat. Und auch vom Stageacting her war das nicht so toll. Und da sind wir jetzt auch gerade ein bißchen dabei, da dran zu arbeiten, daß wir den Leuten auch live ein bißchen was bieten können. Spielerisch war es so, daß wir zwei, drei Patzer drinnen hatten, die mich sehr geärgert haben. Insgesamt gesehen war es zwar eine geile Sache, auf dem Festival spielen zu können. Nur jetzt im Nachhinein gesehen wäre es natürlich schon geil, wenn wir da nochmal spielen könnten, um den Leuten mal ein richtiges Brett vorzusetzen.

Stephan:
Wie sehen die aktuellen Tourpläne aus?

Mike:
Wir planen jetzt für Juli eine Tour mit BEHEADED, die soll dann europaweit gehen. Da sammeln wir jetzt gerade die Dates zusammen. Dann haben wir ein Angebot gekriegt, daß wir im April für fünf Dates THE BERSERKER (??? I'm so sorry, aber ich habe den Namen leider nicht richtig verstanden. Es klang auf jedenfall so ähnlich... *unwürdig sei* - d. Verf. / Mike hat mir jetzt mitgeteilt, daß ich es richtig verstanden habe *doch würdig sei* - nochmal d. Verf.) aus Australien supporten können. Und dann werden wir sehen, daß wir auch massig Einzelgigs spielen können. Auf dem Obscene-Festival sollen wir auch spielen, wenn das klar geht, da warte ich noch auf eine Nachricht. Also wenn wir Glück haben können wir so auf 20 bis 25 Gigs kommen bis Juli. Und das muß auch sein, weil wir bisher in fünf Jahren ANASARCA gerade mal 15 Gigs gespielt haben.

Stephan:
Das beantwortet fast schon meine nächste Frage. Woran denkst du, liegt es, daß ihr in Deutschland noch keinen sooo hohen Bekanntheitsgrad erreicht habt?

Mike:
Das liegt vor allem an der Promotion, die Repulse damals nicht gemacht haben. Wir sind eigentlich sehr zufrieden mit Repulse gewesen und das sind auch immer noch gute Kumpels von uns, nur haben sie damals zwar gesagt, daß Deutschland unser Hauptmarkt wäre, aber sich aus Kostengründen geweigert, hier die Werbung zu machen in den wichtigen Mags, wie z.B. Rock Hard. Ich meine, das Rock Hard kann beschissen sein ohne Ende, aber es ist halt ein wichtiges Mag und es ist ein Meinungsmacher. Wir hatten damals mit "Godmachine" 9 von 10 Punkten, und wenn wir es vielleicht sogar noch geschafft hätten, auf diese Dynamit-Scheiben drauf zu kommen, hätten wir mit Sicherheit tausend Scheiben mehr verkauft. Insgesamt gesehen haben wir weltweit ja nur 2000 Scheiben verkauft und die meisten dann im Ausland, weil Repulse eben in Spanien und Portugal mehr Werbung gemacht haben. Das hat man auch auf unserer '98er Tour in Spanien und Portugal gemerkt. Das war der Hammer, die Leute kannten uns alle. Nur hier in Deutschland ist es eben so, die wollen lieber irgendwelche Ami-Bands haben, weil die eben mehr Leute ziehen. Oder es ist auch so, daß mehr Black Metal-Bands gefragt sind, obwohl das langsam auch schon wieder zurückgeht.

Stephan:
Wie stellst du dir die Zukunft von ANASARCA vor?

Mike:
Wir wollen einfach nur Spaß haben. Wir wollen live spielen, was unheimlich wichtig für uns ist, weil es einfach geil ist. Wir wollen jetzt nicht den Wahnsinns-Bekanntheitsgrad haben, sondern wir wollen einfach irgendwo hingehen, spielen und Spaß mit den Leuten haben. Und dann wollen wir sehen, ob wir noch ein oder zwei Scheiben im Stil von "Moribund" zusammenschustern können. Dann wollen wir mal weitersehen, also es gibt keine besonderen Pläne oder so etwas.

Stephan:
In einem Interview zu "Godmachine" habe ich folgendes von dir gelesen: "Ich würde mich nicht als Musiker bezeichnen, und kann außer unseren eigenen Sachen auch nicht Gitarre spielen" War das ernst gemeint?

Mike:
Das war ernst gemeint.

Stephan:
Und gilt das immer noch?

Mike:
Das gilt immer noch. Also, ich habe nie Gitarre spielen gelernt, der Einzige in der Band, der wirklich was an seinem Instrument kann, ist Benjamin. Ansonsten ist es einfach so, daß wir die Sachen, die wir selber gemacht haben, die können wir spielen. Wenn mir jetzt jemand sagt, spiel mal dies oder jenes nach, oder die Akkustikklampfe zu "Hoch Auf Dem Gelben Wagen", das könnte ich nicht spielen.

Stephan:
Wie findest du, ist es allgemein um den deutschen Death Metal bestellt?

Mike:
Besser als noch vor ein paar Jahren. Das Problem in Deutschland ist, daß ein ziemlich großer Konkurrenzkampf da ist, so nach dem Motto: Ich bin sowieso besser als ihr. Da ist kein richtiger Zusammenhalt da, was aber in den letzten Jahren wirklich besser geworden ist. Ausnahmen sind da TEARS OF DECAY, PROFANITY und INTO DARKNESS, mit denen wir auch sehr gut befreundet sind. Und es kommen massig neue Bands nach, da sind auch richtig geile Sachen dabei. Also ich denke schon, daß da langsam wieder was im Kommen ist. Auch die Black Metal-Bands, die mittlerweile da waren, wechseln jetzt auch wieder so ein bißchen ihren Stil, das wird jetzt mehr so Black/Death. Ich denke schon, daß da eine Szene wieder am Kommen ist.

Stephan:
In welchem Land bzw. bei welchem Event würdest du mit ANASARCA gerne mal auftreten?

Mike:
Ja, natürlich so Sachen wie das Ohio Death Fest oder dieses Milwaukee Metal Fest, das wäre schon so richtig geil, da mal zu spielen. Oder auf'm Wacken oder auch auf dem Fuck The Commerce nochmal zu einer etwas späteren Zeit. Aber ansonsten denke ich, man muß selber sehen, was man daraus macht, man kann überall Spaß haben. Also Spanien war schon richtig geil. Da war ein Date, wo wir ausverkauftes Haus hatten, wo noch 200 Leute draußen warten mußten, weil sie keine Karten mehr gekriegt hatten. Das sind schon Erlebnisse, die vergißt man sein Leben lang nicht mehr.

Stephan:
War Spanien bisher eure weiteste Reise?

Mike:
Na, Portugal noch, das ist noch ein Stückchen weiter weg. (Geographie rules! - d. Verf.)

Stephan:
Habt ihr vor, auf dem nächsten Album wieder irgendein besonderes Konzept zu verarbeiten, oder wollt ihr einfach nur, wie es dann immer so schön heißt, "noch brutalere Musik machen"?
Mike:
Beides, vielleicht. Brutalere Musik auf jeden Fall, oder zumindest den Brutalitätsstandard halten. Und was lyrisch dabei rauskommt, das ist absolut noch nicht klar. Es kann jetzt sein, daß irgendwann demnächst wieder ein Thema kommt, wo man sagt, da kann man was draus machen. Und ansonsten werden sicherlich wieder irgendwelche Sachen besungen, die uns persönlich interessieren.

Stephan:
Ja, dann wäre ich jetzt am Ende mit meinen Fragen. Willst du zum Schluß noch irgendwas loswerden?

Mike:
Ja, natürlich. Und zwar ist ja jetzt im Moment gerade so eine Diskussion im Gange über den Rechtsdruck im Metal, wie es das Legacy so schön geschrieben hat. Ich möchte dazu noch sagen, daß jetzt keiner meinen muß, daß wir irgendwie auf diesen rechten Zug mit aufspringen oder das wir damit was zu tun haben, weil Mighty Music leider so ein bißchen, auch vom Logo her, in die rechte Ecke gedrängt werden, weil die ja nun dieses Eiserne Kreuz als Logo haben. Also sollte es wirklich mal so sein, daß bei den Konzerten irgendwelche Leute den rechten Arm heben und Naziparolen grölen, dann werden wir auf jeden Fall sofort die Bühne verlassen und auch sehen, daß wir das Ganze dann irgendwie unterbinden. Das liegt mir schon sehr am Herzen, daß die Leute wissen, daß wir damit auf jeden Fall nichts zu tun haben.

Redakteur:
Stephan Voigtländer

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