ASAG: Interview mit Asag

01.08.2007 | 16:23

Mit ihrem neuen Album sowie Live-Auftritten mit DARKENED NOCTURNAL SLAUGHTERCULT beginnen die Schweizer ASAG damit, sich nach und nach einen guten Namen in Deutschland aufzubauen. Zu Recht, zumal das selbst betitelte Werk nicht nur mit guten Riffs, sondern auch interessanten Texten aufwarten kann. Grund genug also, die Black-Metal-Brigade mal kurz ins Kreuzverhör zu nehmen.

Lars:
Als Schweizer Black-Metal-Band interessieren vor allem auch Fragen zu eurem Umfeld. Wie beurteilt ihr die derzeitige Black-Metal-Szene in der Schweiz?

ASAG:
Wir pflegen Kontakte zu einigen befreundeten Bands, ansonsten interessiert uns die Szene nicht.

Lars:
Wie ist es, eine Black-Metal-Band in der Schweiz zu sein?

ASAG:
Schwierig, da man außer Milch kaum Bier trinken kann und es schwer ist uns durch unsere enorme Neutralität eine eigene Meinung zu bilden.

Lars:
Ihr habt eine ziemliche Bandbreite an Texten, teilweise Deutsch und teilweise Englisch. Was wollt ihr mit diesen ausdrücken?

ASAG:
Sie sind Produkte der Erkenntnis und Freisetzung unseres Selbsts und dienen der Zerstörung aller schwachen und naiven Existenzen. Sie sind ein Ausdruck von Hass und beschreiben Auszüge einer Reise durch den Abgrund. Sie richten sich gegen jegliche Einschränkung des Geistes und reflektieren gewisse Bindungen zu bestimmten Energien, welche unseren Weg auf diesen Reisen kreuzen.

Lars:
Erzählt doch erst mal, wie es zur Band gekommen ist?

ASAG:
Die Band wurde 2003 von Nekros und Mentor gegründet, die bis anhin schon seit längerer Zeit zusammen Musik machten. Seit 2006 ist Venefizius durch künstlerische und persönliche Übereinstimmung ein festes Mitglied der Band geworden. Ragnar und Elbst sind die neusten Mitstreiter, die bis anhin live tätig waren, aber feste Bandmitglieder sind.

Lars:
Was hat eure Musik beeinflusst?

ASAG:
Es ist eine musikalische Umsetzung unserer Gefühle und unserer Vorstellung von Musik. Sicherlich wurden wir auch von einigen Bands beeinflusst.

Lars:
Was bei Hören besonders auffällt, ist der fast schon klassische Black Metal, den ihr auf der Platte auf hervorragende Weise kreiert. Warum dieser ursprüngliche Black-Metal-Stil?

ASAG:
Diese Ausdrucksform ist passend zu unserer Persönlichkeit. Die Musik, die wir spielen, ist das Ergebnis unserer seelischen Regungen und unseres Lebensstils.

Lars:
Wie seid ihr zum Black Metal gekommen?

ASAG:
Jeder auf seine persönliche Art. Durch Metal allgemein und durch Abgründe, die darauf warteten, ihre Ausdrucksform zu finden. Wir alle hören auch gerne älteren Metal. Damals war die Musik noch ehrlicher und weniger von kommerziellen Absichten demontiert. Da Black Metal im Allgemeinen versucht, dieses alte Feeling zu erhalten, war es für uns die logische Konsequenz – auch wenn uns bewusst ist, dass es gerade im Black Metal viele Heuchler gibt.

Lars:
Was bedeutet euer Bandname?

ASAG:
Asag ist ein sumerischer Dämon. Der Name bedeutet Auszehrung.

Lars:
Was wollt ihr mit eurer Musik erreichen?

ASAG:
Die Musik ist in erster Linie persönlich. Sie dient als Medium, gewisse Stimmungen und Bilder in uns und Gleichgesinnten zu enthüllen. Sie soll aber auch ein Werkzeug sein, all diejenigen Seelen zu vergiften, die sich ungebeten in der Dunkelheit aufhalten, aber keinen eigentlichen Bezug zu ihr haben.

Lars:
Als besonderes Highlight in eurer Reihe von Liveauftritten steht wahrscheinlich auch der Auftritt mit DARKENED NOCTURNAL SLAUGHTERCULT. Wie ist dieser denn verlaufen?

ASAG:
Es war im Ganzen ein gelungener Debüt-Auftritt. Einiges hätte besser laufen können, wie z.B. der zu kurze Soundcheck. D.N.S. waren ein ehrwürdiger Hauptact.

Lars:
Was genau stellt euer Albumcover dar?

ASAG:
Es stellt teuflische Intensität und bedingungslose Hingabe an dunkle Energien dar. Sich Hals über Kopf in das Dunkle zu stürzen und die verborgenen Winkel der Seele zu erschließen. (Ästhetische Auffassung Venefizius')

Lars:
Wie beurteilt ihr die Reaktionen auf euer Album?

ASAG:
Wir nehmen sie zur Kenntnis, jedoch sind sie nicht entscheidend für unser zukünftiges Schaffen. Die Reaktionen sind teils kontrovers, nicht so objektiv wie wir es erwarteten.

Lars:
Seid ihr mit dem Endergebnis zufrieden?

ASAG:
Insgesamt sind wir zufrieden, obwohl sich bei weiteren Veröffentlichungen einiges ändern wird und man im Nachhinein immer gerne ein paar Korrekturen vornehmen würde. Wandel vollzieht sich schließlich nur durch Weiterentwicklung. Es ist der Anfang. Älteres Material, welches sich bisweilen von unseren neueren Kompositionen unterscheidet.

Lars:
Einige meckern ja an der Perversität des Textes 'Ave Maria' rum. Was sagt ihr dazu?

ASAG:
Das interessiert uns nicht. Der Text ist lyrisch, wir empfinden ihn als trefflich. Metal war von Geburt an auch Provokation, welche heute immer mehr verwässert wird. Es war von Anfang an kein Anliegen, einen Text zu verfassen, der jedem gefällt. Wer ein Problem damit hat, soll sich vors geistige Auge führen, was und wie die Ursprünge des Metals gewesen sind.

Lars:
Wie sehen eure Pläne für die Zukunft aus?

ASAG:
Dieses Jahr wird – wenn alles gut läuft – eine Split erscheinen. Nächstes Jahr dann ein Album. Wir beabsichtigen, im Herbst wieder live zu spielen.

Redakteur:
Lars Strutz

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